Widerstand ist alternativlos
Wer soll das bezahlen?!
Wer soll das bezahlen?! Wir – und zwar mit einem Lächeln!
Geschätzte 10 Milliarden Euro kosten die Flüchtlinge Deutschland im Jahr 2015. Das entspricht 20 Milliarden DM oder 164 Billionen indonesische Rupien. Wahnsinn!
Wäre der deutsche Mob besser gelaunt, könnte er mit seinem Alkoholpegel zusammen schunkeln und singen: „Wer soll das bezahlen? Wer hat so viel Geld? Wer hat so viel Pinke Pinke? Wer hat so viel Geld?“
Schade, dass er es nicht tut. Denn die Antwort ist ganz einfach: Wir! Wir haben so viel Geld!
Schön wäre es allerdings, wenn unsere Politiker und unsere unabhängigen Qualitätsmedien vielleicht mal genau das sagen würden: Wir haben das Geld! Stattdessen gewinnt man häufig den Eindruck, dass wir entweder für Flüchtlinge ODER für Kitas das Geld haben. So wie sich Schäuble auf die frei gewordene Herdprämie gestürzt hat, um akute Löcher im Haushalt zu stopfen, anstatt sie dem Familienministerium zum Kita-Ausbau zu überlassen, muss sich keiner wundern (auch kein Politiker!), dass die Rechten zu krakelen beginnen. „Für unsere Kinder ist kein Geld da, aber für die!“ Muss sich keiner drüber wundern. Wenn man einen Hund füttert, dann frisst der auch! Komisch? Nee! Gar nicht komisch!
Aber da lässt sich doch vermuten, dass genau das beabsichtigt ist. Weil so blöd ist dieser Schäuble gar nicht. Ein Unsympath, sicher! Aber sooooo blöd gewiss nicht!
Ich finde es traurig. Denn irgendwie bleibt alles beim Alten: Die armen Deutschen hetzen gegen die noch ärmeren Flüchtlinge. Wie wäre es denn mal, wenn man gegen die reichen Deutschen hetzen würde? Warum geht das eigentlich nicht?! Schätzungen zufolge werden jährlich 50 bis 100 Milliarden Euro Steuern hinterzogen, am Fiskus vorbei geschleust. Übrigens meist von sehr wohlhabenden Menschen! Kann man nicht mal was gegen diese Steuerflüchtlinge machen? Das liegt begrifflich auch gar nicht so weit entfernt. Vielleicht mal Steuerflüchtlingsheime niederbrennen! Kann man den Steuerschleusern nicht auch das Handwerk legen?
Und für Seehofer hätte ich auch noch einen Job. Er könnte doch mal die Finanzgrenzen in Richtung Schweiz dicht machen und diese ein bisschen seriöser kontrollieren. Oder ist das mit unserer christlich-abendländischen Finanzkultur nicht zu vereinbaren?
Mit den zusätzlichen – oder auch: den eigentlichen – Steuereinnahmen könnten wir Kitas UND Flüchtlingsheime bauen UND Autobahnen UND Schulen sanieren UND endlich die längst versprochene Entwicklungshilfe von 0,7% vom BIP bezahlen. Das wurde in den Milleniumszielen vereinbart (Deutschland liegt bei 0,38%). Auf diesem Wege würde man nämlich auch einen angemesseneren Anteil zur Verbesserung der Situation in den Herkuntsländern vieler Wirtschaftsflüchtlinge beitragen.
Ach, was reg ich mich wieder auf…!
Weil: Widerstand ist alternativlos!
Mindestverarschlohn
Mindestverarschlohn
Mensch, du, toll! Jetzt haben wir doch tatsächlich seit dem 1.1.15 einen Mindestlohn. Obwohl das wissentlich unsere gesamtdeutsche Wirtschaft auf schwarzafrikanisches Niveau ruinieren wird oder schlimmer: griechisches! Ich werde mir wahrscheinlich nie mehr leisten können, zum Frisör zu gehen (zugegeben nicht mein Problem!). Oder ich werde mir nie mehr einen zu fairen Preisen gestochenen Spargel gönnen. Vermutlich werden alle Putzkolonnen ab sofort in anderen, billigeren, noch schmutzigeren Ländern putzen gehen müssen. Habt Ihr auch so eine Mordsangst vorm Mindestlohn? Denn was wird aus meiner schönen Dividende? Wird sich die deutsche Armut, über die es jährliche Verlogenheitsberichte gibt, womöglich auf die Vermögenden ausweiten. Oh, du verfluchte Millionärsarmut!
2000 Familien in Griechenland besitzen 80% des griechischen Vermögens. Man stelle sich vor, die würden jetzt auch noch verarmen. Dann würde es Griechenland noch schlechter gehen! Das dürfen wir nicht zulassen!
Zurück zum Mindestlohn. Was passiert jetzt, einen Monat nach seiner Einführung? Erste Erfolge sind erkennbar – egal wie lächerlich 8,50 € nun sind. (Aber dieses Fass will ich hier nicht auch noch aufmachen!) Aber erste Erfolge sind bereits jetzt sichtbar. Ist das ein gutes Zeichen? Na klar! So gut, dass die CSU schon die ersten „Verbesserungen“ ankündigt. Doch Verbesserungen für wen? Das ist natürlich keine ernstgemeinte, sondern nur eine rhetorische Frage… Also: Ein klares Ja zum Mindestlohn. Aber natürlich mit Ausnahmen, weil, äh, weil, ja, weil, äh, weil weil das besser ist, sinnvoller, logischer, vernünftiger, ähh, ähh, weil halt! Ist doch klar!
Denn es ist doch klar, dass nicht jeder hergelaufene Langzeitarbeitslose sofort den vollen Mindestlohn bekommt, sondern erst mal einen Minimindestlohn oder nennen wir es doch einfach Mindestverarschlohn.
Und weitere Ausnahmen liegen doch auf der Hand, erklären sich doch von selbst: Frisöre, Taxifahrer, Putzfrauen, Saisonkräfte, Leiharbeiter… Naja, dann irgendwie vielleicht doch das ganze Niedriglohnsegment. Aber für den Rest gilt dann der Mindestlohn. Aha! Für wen sollte noch mal der Mindestlohn sein? Und, liebe SPD, lass dich nicht wieder so billig über den Tisch ziehen wie üblich! Ich weiß, ich wiederhole mich: Für wen sollte der Mindestlohn sein?! Für alle…?! Oder hab ich naives Dummchen mal wieder etwas falsch verstanden…?!
Aber da ist ja noch dieser neue Buhmann, dieser neue fiese Bösewicht: das „Bürokratiemonster“, entfernt verwandt mit allen Wutbürgern und Konsumverweigerern. Dieses gemeine Bürokratiemonster möchte nämlich die Arbeitszeiten kontrollieren. Was?! Warum das denn? Ist das nicht illegal?! Könnte man sich nicht vielleicht stattdessen auf eine kleine süße „freiwillige Selbstverpflichtung“ einigen? Das ist doch immer diese Königsverarsche der Politik, wenn man der armen kleinen Wirtschaft keine bösen Vorschriften machen möchte. Dann einigt man sich auf eine freiwillige Selbstverpflichtung, die Wirtschaft zeigt öffentlich Einsicht in die Wichtigkeit des Thema. Und, ach ja, nichts passiert…
Komisch, dass man diese vom Volk gewählten Wirtschaftsmarionetten noch immer „Volkstreter“ nennen darf. Ob man so einen Begriff nicht auch mal schützen könnte? Vertretet Euer Volk, Ihr Arschgeigen! Wer wählt Euch eigentlich? Seltsam, dass man solche Fragen immer wieder stellen muss…
Aber was soll man erwarten…?! Wenn Gabriel nur halb so viel Arsch in der Hose wie Wampe in der Weste hätte, dann müssten sich die Christlichen Parteien warm anschnallen. Aber leider sind in Zeiten, in denen die Christlichen längst nicht mehr christlich sind, die Sozialen auch schon lange nicht mehr sozial.
Der einzigen Partei, der man in dieser Hinsicht noch beipflichten kann, sind, ob man will oder nicht, die Linken. Aber das geht ja gar nicht. Denn das sind ja alles Nazis. Nee, oder so ähnlich! Oder noch schlimmer! – Schon klar! Dann schon lieber den übrigen Wirtschaftsmarionetten vertrauen…! Die wollen sicher unser Bestes!
