Wandern
Wandern ist doof, langweilig und stinkt!
„Wandern ist doof, langweilig und stinkt!„
Hmm, was antwortet man solchen Leuten…? „Deine Mutter ist doof, langweilig und stinkt richtig!***“ – Auch nicht sehr erwachsen…!
Anm.***: “wie ein kasachischer Kameltreiber!“ wäre hier übrigens eine sehr angemessene Konkretisierung. Denn wichtig: Gute Beleidigungen wie auch Kritikpunkte sollten immer möglichst konkret, persönlich und mit liebevollen Details formuliert werden! Das erhöht ihre beleidigende und kritisierende Wirkung ungemein!
„Außerdem tun mir die Füße weh! Und der Hintern auch! Ach, nee, das war ja beim Radeln! Das ist aber auch doof. Und vegane Brotaufstriche sind übrigens auch doof. Alle! Nein, ich habe sie natürlich nicht alle ausprobiert. Ich bin ja nicht bescheuert…!“
Zum Thema Stinken sei hier gerne auf Merinowolle hingewiesen. Nicht ganz billig, aber Gestank ist dann jedenfalls kein Problem mehr, auch nicht bei mehrtägigen Wanderungen, während Funktionswäsche ja schon übelst zu mockern beginnt, wenn jemand in der Nähe auch nur von schwitzen redet…!
Jetzt aber wieder vom Stinken zurück zum Wandern. Wandern ist natürlich großartig. Na klar, draußen, Natur, unterwegs, das volle Programm…! Aber es fördert eben auch die Zusammenarbeit der beiden Gehirnhälften, wie Häkeln beim Radfahren. Sowohl die rationale linke als auch die emotionale rechte Hälfte werden aktiviert. Dadurch lassen sich Perspektivwechsel vollziehen und Probleme aus anderen Blickrichtungen betrachten. (Ich verweise hier gerne auf den ganz hervorragenden Blog „Geschnurre und Geschnatter – Philosophisches über das Wandern“!)
Man könnte auch sagen: „Beim Wandern begegnen wir dem Anderen in uns selbst!“ Und das sollte jede*r unbedingt tun. Manchmal kann man nämlich dabei etwas von sich lernen. Manche Gehirnhälften erfahren sogar erst durchs Wandern von der Existenz der anderen.
Aber was sagt es aus, wenn viele Menschen das Wandern und damit auch die Beschäftigung mit sich selbst als langweilig empfinden? Heißt das, sie empfinden sich selbst als langweilig und ertragen sich nicht über einen längeren Zeitraum? Suchen sie also die schnelle Ablenkung, um sich nicht intensiv mit sich selbst auseinandersetzen zu müssen? Gehen wir in einer immer oberflächlicheren Welt auch mit uns selbst am liebsten nur noch oberflächlich um? Hmmm…?!
Ich treffe beim Wandern ja sehr viele Leute in meinem Kopf, mit denen ich dann zum Teil sehr interessante und ausführliche Gespräche führe. Na klar, manchmal sind sie auch weniger interessant, manchmal sogar befremdlich. Aber ich finde, man sollte sich auch dem Fremden in einem Selbst stellen. Ein guter Alltagstest zur Fremdheitsbewältigung ist, bei sich selbst damit anzufangen. Vielleicht wird einem auf diesem Umweg (oder Abkürzung) klar, dass das Fremde zwar anders, aber noch lange nicht böse mitunter sogar sehr interessant ist.
Und wenn ich dann, leise und aus der Ferne, jemanden sagen höre: „Der dämliche Küchenphilosoph von Boe schwärmt ja nur deshalb so vom Wandern, weil er mit seinen kaputten Gelenken inzwischen nichts anderes mehr hinbekommt, was wirklich Spaß macht“, dann werde ich ganz still und denke mir, dass dieser Kritikpunkt ganz schön konkret, persönlich und detailliert ist…
Mehr Philosophisches zum Wandern:
Link1: Mit Shakira zum Gipfel
Link2: Geschnurre und Geschnatter
Geschnurre und Geschnatter – Philosophisches über das Wandern


Geschnurre und Geschnatter – Philosophisches über das Wandern
Mir ist mal wieder etwas aufgefallen. So klingt doch ein vertrauenswürdiger, seriöser Beginn einer Geschichte, ähnlich wie: „Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden…“
Ich bin auf La Palma und wandere jeden Tag. Dabei macht man sich ja so seine Gedanken. Im übrigen fördert Wandern die Zusammenarbeit der beiden Gehirnhälften und das haben ja nicht nur Männer nötig. Es gelingt dadurch, auch neue Blickwinkel und Betrachtungsweisen zu Themen und Problemen zu erlangen, da sowohl die rationale, linke als auch die emotionale, rechte Gehirnhälfte aktiviert werden.
Wandern leidet, meiner Meinung nach, ein wenig unter dem Vorurteil, es würde um die Schönheit der Natur gehen. An jedem Vorurteil mag auch ein Stück Wahrheit sein, aber ich bin mir sicher, die meisten Männer, die wandern, wollen einfach mal für ein paar Stunden ihre Ruhe haben. Ja, es geht um die Ruhe vor ihren Frauen! Für Männer, die mit ihren Frauen wandern, gilt die Faustregel: je härter der Trail desto ruhiger die Frau! Natürlich blöd für jene Männer, die nicht fitter als ihre Frauen sind…
Aber warum fliehen die Männer vor ihren Frauen? Weil sie das Geschnatter nicht aushalten.
Ich saß vor ein paar Tagen in Tazacorte ganz unschuldig beim Frühstück, als sich vier Frauen an den Nachbartisch setzten und sofort zu schnattern begannen. Ich kann es gar nicht anders nennen als schnattern (Hörbeispiel)! Ich merkte, obwohl ich nur wenige Worte verstand, dass es mich in meiner morgendlichen Ruhe störte, und der Platz, an dem ich saß, war nicht einmal besonders ruhig: Straßenlärm, Baustellengewerke waren auch da. Aber es war das Frauengeschnatter, das mich dazu bewegte, mich nach einigen Minuten an einen anderen, weiter entfernten Tisch zu setzen.
Und ich glaube, auf Dauer macht das Geschnatter von Frauen Männer einfach kaputt, die Knochen werden porös, die Birne wird weich, die Schrauben locker, keine Ahnung, aber irgendetwas passiert…! Wahrscheinlich hat das etwas mit dem Frequenzbereich des Geschnatters zu tun und es verhält sich ähnlich wie beim Geschnurre von Katzen. Nur eben in die andere Richtung. Das Katzengeschnurre im Frequenzbereich zwischen 25 und 50 Hertz beruhigt die Jungen der Katze, stärkt das Immunsystem und regt sogar Selbstheilungsprozesse an.
Auch in der Humanmedizin, zum Beispiel bei Rückenschmerzen, werden die positiven Effekte des Geschnurres bereits genutzt. Es gibt sogar ein Katzenschnurrgerät, das „KST-2010″ (vergleiche katzenschnurr.com, kein Witz! Interview dazu!).
Und so wie das Katzengeschnurre heilen kann, so zerstört das Frauengeschnatter. Es hängt eben vom Frequenzbereich ab… Es verhält sich wie bei der Frostsprengung: Wasser dringt in feine Haarrisse des Gesteins ein und durch tausendfach wiederholtes Gefrieren und Auftauen wird das Gestein langsam porös bzw. das Männergehirn weich.
Kein Wunder, dass Männer deutlich kürzer leben als Frauen!
Ich lege mir nach langen Wanderungen übrigens eine Katze auf die Oberschenkel und am nächsten Tag bin ich wieder fit.
Wer gerade keine Katze zur Hand hat, dem empfehle ich dieses dreistündige Katzenschnurren.