Monat: Oktober 2018

Was wir wirklich dringend brauchen: mehr Steuerfahnder!

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Was wir wirklich dringend brauchen: mehr Steuerfahnder

Was antworten wir Leuten, die sagen, dass die Flüchtlinge uns zu viel kosten und daher Geld für andere notwendige Dinge fehlt? Und derzeit fallen uns sicher viele wichtige Zukunftsthemen ein, die alle mit hohen Kosten verbunden sind: Erhaltung und Ausbau der Infrastruktur, Digitalisierung, Schulen, Kitas, Pflege, Rente, Wohnungsbau, Energiewende, Armutsbekämpfung etc. Sorry, wenn die Liste unvollständig ist.

2017 hat Deutschland rund vier Milliarden an Sozialleistungen für Flüchtlinge gezahlt. Viel Geld. Davon könnte man fast ein halbes Stuttgart 21 realisieren, ein Leuchtturmprojekt! (Aber ich will gar nicht zynisch werden.)

Denn heuchlerisch wird die Flüchtlingsdebatte, wenn man sieht, welche Einnahmen dem deutschen Fiskus entgehen durch die Machenschaften von Banken, Konzernen und Großkapital. Teils illegal, aber größtenteils sogar legal, weil es die Politik einfach nicht schafft (oder nicht schaffen will), endlich Steuerschlupflöcher zu schließen und entschlossen mit Gesetzeskraft dagegen anzugehen, dass dieser Steuerbetrug und -entzug endlich aufhört! Und hier geht es wirklich um absurde Milliardenbeträge (siehe Grafik!).

Und gleichzeitig herrscht im Bundeszentralamt für Steuern ein Personalmangel. Na gut, egal, es geht ja bloß um Milliarden…! Und genau die fehlen Deutschland und Europa, um in die Zukunft zu investieren. Und wer profitiert? Wohin diese Milliarden gehen, ist übrigens bekannt: in die prallen Taschen des Großkapitals. Milliardäre haben in den letzten 20 Jahren ihr Vermögen verneunfacht.

Lieber Finanzminister, lieber Wirtschaftsminister, ihr habt es in der Hand (oder wer hat euch in der Hand?) und es Eure verdammte Pflicht, endlich diese Gelder einzutreiben. Denn wenn wir diese Summe auch nur zu einem Teil für unsere Zukunftsausgaben zur Verfügung hätten, müsste sich auch niemand mehr über die albernen vier Milliarden für die Flüchtlinge aufregen. Und noch mal vielleicht. Vielleicht gäbe es dann auch nicht mehr so viele Gründe, um auf die Populisten reinzufallen.

Na, an diese Zusammenhänge schon mal gedacht? Ich glaube kaum…

steuer vs flüchtlinge

Gegen die Verlederhosierung des Abendlandes

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Gegen die Verlederhosierung des Abendlandes

Wer zur Zeit durch Stuttgart läuft, wird einem Phänomen begegnen, das ich als Verlederhosierung des Abendlandes bezeichne. Denn es ist gerade Wasen-Zeit und Jung und Alt strömen zum Cannstatter Wasen, dem Volksfest, das gerade 200 Jahre alt wird. Genug eigene Tradition möchte man meinen…

Aber anscheinend empfinden es viele der rund vier Millionen Besucher inzwischen als reinen Ableger des Münchner Oktoberfestes. Denn in den letzten Jahren greift ein zunehmender Verkleidungswahn um sich. Besonders das junge, karnevalerprobte Volk läuft rum, wie frisch aus dem Kostümverleih entsprungen, traditionsunabhängig, – übergreifend oder -ignorierend in Dirndl und Lederhose mit kleinkariertem Hemd. Und da es in Stuttgart und Umgebung keinen Kultur bezogenen Trachtenhintergrund gibt, darf es auch gerne das Plastikdirndl für 9,99€ aus dem Discounter sein. Sieht zwar richtig kacke aus, ist dann aber auch nicht ganz so tragisch, wenn man sich später besoffen vollkotzt.

Vielleicht handelt es aber auch bloß um traditionsbewusste Bayern, die kürzlich nach Baden-Württemberg rübergemacht haben und damit genau jene wertekonservativen Wähler sind, die am nächsten Wochenende der CSU schmerzlich an der Wahlurne fehlen werden.

Und jetzt alle: Ohhhhh! Arme CSU!

verlederhosierung 2.jpg
Das ist NICHT das Oktoberfest in München! Das ist der Cannstatter Wasen!

Blöd gelaufen – Regierungsparteien stellen überrascht fest, dass die Automobilkonzerne das Land regieren!

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Blöd gelaufen – Regierungsparteien stellen überrascht fest, dass die Automobilkonzerne das Land regieren!

Wenn man Scheiße baut, dann hat das Konsequenzen. Wenn man große Scheiße baut, dann hat das große Konsequenzen.

Kann doch nicht so schwer sein, möchte man meinen. Manche Kinder lernen das zu Hause, manche in der Schule und manche einfach nie und die werden dann Verbrecher oder Manager bei Volkwagen! Für Eltern, die erkennen müssen, dass sich ihre Kinder einfach nicht an Regeln halten können oder wollen, mag es da beruhigend wirken, dass es trotzdem ausgezeichnete Karrieremöglichkeiten für ihre missratene Brut gibt. Und wer sich in einem Weltkonzern nach oben geboxt hat, der lässt sich auch von einem Verkehrsminister nichts vorschreiben. Und mal ganz ehrlich, von Andi Scheuer würde ich mir auch nichts sagen lassen…

Übrigens, schon seit 2008 bauen Mercedes und BMW serienmäßig saubere Diesel mit SCR-Katalysatoren. VW hat diesen Kat schon seit 2005. Hä…?! Im Ernst?! Ja, allerdings nur für den US-Markt, weil es dort strengere Auflagen gibt. Warum können unsere Autobauer das nicht auch in Deutschland? Die Antwort ist einfach und kommt aus dem kleinen Einmaleins der Gewinnmaximierer: Alte, billige, schmutzige Technik = weniger Kosten = mehr Profit! Bääm!

Ach ja, und natürlich weil die europäischen Behörden, angetrieben auch von der deutschen Regierung, keine härteren Auflagen beschlossen haben. So wegen Arbeitsplätze und so… Ist ja klar!

Wie schlecht es den Konzernen in Zeiten des Diesel-Skandals geht, zeigen die Bilanzen der drei großen deutschen Automobilkonzerne. In den Jahren 2016 + 17 erzielten BMW, VW und Mercedes zusammen 52 Milliarden Euro Gewinn. Uuupsi! Verständlich, dass die Konzerne keinen Bock auf Nachrüstung haben. Denn es geht hier nicht um Kundenvertrauen oder Arbeitsplätze sondern einfach bloß um Renditeerwartungen des Großkapitals.

Ich freu mich schon, wenn ich als autoloser Steuerzahler irgendwelche Umtauschaktionen mitfinanzieren darf. Quasi als Negativ-Prämie dafür, dass ich in den letzten Jahren in Stuttgart als Fahrradfahrer kostenlos den Feinstaub einatmen durfte.

Vielen Dank, Ihr Arschgeigen! Und ich meine ausdrücklich alle beteiligten Arschgeigen von den Autobauern UND der Regierung!

Link zu frontal21: https://www.zdf.de/politik/frontal-21/diesel-und-fahrverbote-100.html

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