Monat: April 2017

Das kleine Parkraumwunder

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Das kleine Parkraumwunder

Als im letzten Sommer im Stuttgarter Westen auf einer Handvoll Parkplätze einige sogenannte „Parklets“ errichtet worden waren, spaltete dies die Stuttgarter Anwohner in empörte Verachter dieser Parkplatzverschwendung und begeisterte Anhänger der Idee der Rückgewinnung des öffentlichen Raums. (Herr Boe berichtete: https://tommiboe.com/2016/08/12/parklets-ja-leck-mich-am-a/)

Aber es handelte sich nur um ein temporäres Projekt und Parklets und Emotionen verschwanden. Es durfte wieder geparkt werden. Puh! Der Frieden im Westen war gesichert.

Als ich vor ein paar Tagen durch den Westen schlenderte, entdeckte ich das „kleine Parkraumwunder“ (siehe Bild), einen überdimensionierten hölzernen Handwagen, der am Straßenrand parkte. Oder soll und muss ich sagen: es stand da einfach rum? Denn parken können nur Fahrzeuge, die motorisiert sind. Und so braucht man für diesen Handwagen auch keinen Parkschein.

Und im Gegenteil zu sonstigen, am Straßenrand abgestellten Privat-Pkw, die für durchschnittlich 23 Stunden pro Tag den öffentlichen Straßenraum blockieren, lädt dieser Wagen Passanten zum Verweilen ein. Laut aufgeklebtem Beipackzettel bietet das kleine Parkraumwunder Platz für bis zu zehn Personen, macht dabei keinen Lärm und erzeugt keinerlei Emissionen.

Andererseits vernichtet er einen (in Zahlen:1!) ganzen Parkplatz! Bin gespannt, wann das Ding brennt!

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Feinstaubalarm in der Mercedes-Benz-Arena oder: Mein erster Derbysieg!

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Feinstaubalarm in der Mercedes-Benz-Arena oder: Mein erster Derbysieg!

Sonntag war es so weit: Ich durfte live in der Mercedes-Benz-Arena meinen ersten Derbysieg des VfB über den KSC erleben. Das ist in etwa vergleichbar erhebend, wie wenn ein Bayer den Siegelring von Horst Seehofer küssen darf.

Die Stimmung war großartig, das Polizeiaufgebot auch und die KSC-Fans brannten sogar ein ordentliches Freudenfeuer ab. Vielleicht wollten sie sich auch nur gebührend aus der zweiten Liga verabschieden. Wer weiß?

Mir als Norddeutschem sind diese schwäbisch-badensischen Rivalitäten natürlich nicht so wichtig. Ich wünsch mir einfach nur, dass der Drecks-HSV endlich mal absteigt, damit diese alberne Dino-Uhr zu ticken aufhört. Dinos sind einfach nicht zeitgemäß!

Aber schon faszinierend, wie regional Fremdenfeindlichkeit ausgelebt werden kann. Da braucht’s plötzlich gar keine Ausländer mehr. Natürlich steckt dieser Fremdenhass in unseren Steinzeitgenen. Das Überleben des eigenen Clans ist das Wichtigste und dem wird alles andere untergeordnet, inclusive der Vernichtung des Drecksnachbarclans, diesen Arschlöchern!

Daher denke ich mir manchmal: „Na, sollen sie doch!“ Warum überlässt man diesen hirnlosen Asis nicht einfach ein Areal, wo sie sich ihre dämlichen Schädel einschlagen. Gesellschaftlich könnte man die Verluste verschmerzen.

Aber dieser Hass muss auch seine Grenzen haben. Schließlich sind wir keine Höhlenmenschen mehr. Beleidigungen, Schlägereien… okay! Aber Bengalos abbrennen, während wir in Stuttgart Feinstaubalarm haben, das geht ja mal gar nicht, ihr Badener Asis! Also im Ernst, ihr habt echt gar keinen Respekt!

Ein Arschloch im Rollstuhl

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Ein Arschloch im Rollstuhl

Natürlich hat Funny van Dannen Recht, wenn er singt, dass auch lesbische, schwarze Behinderte ziemlich ätzend sein können (Hörprobe unter: https://www.youtube.com/watch?v=q-fHQ6Xdqy0 ). Mein Lieblings-Arschloch im Rollstuhl ist einer der beliebtesten Politiker Deutschlands. Warum auch immer er das ist! Behindi-Bonus vielleicht…? An seiner Politik oder an seinem Charme kann es jedenfalls nicht liegen.

Was mich an Schäuble so aufregt, ist seine sture, arrogante und besserwisserische Verlogenheit. Mit seiner Doppelmoral könnte er gut US-Amerikaner sein. Der Typ ist genauso unbelehrbar wie querschnittsgelähmt. Während er führend mitverantwortlich für eine unnachgiebige (und erfolglose) Spar- und Armutspolitik in Südeuropa ist, wobei er mit Steuergeldern die Privatvermögen von deutschen und französischen Banken gerettet hat, erlaubt er mit seiner aktuellen Blockade-Politik, dass europäische Großbanken ihre Milliardengewinne in Steueroasen (auch innerhalb Europas) verschieben können.

Gemäß einer Oxfam-Studie verschieben die 20 größten europäischen Banken bis zu 25 Milliarden Euro Gewinne jährlich in Niedrigsteuerländer. So erwirtschaften Europas Top-Banken 628 Millionen Euro Gewinn in Ländern, in denen überhaupt niemand für sie arbeitet.

Dabei handelt es sich allerdings nicht nur um Übersee-Steueroasen. Auch mitten in Europa betreiben die Banken noch immer ungerührt und ungestört ihre Steuervermeidungsstrategie. Die Deutsche Bank versteuert jährlich rund eine Milliarde (ein Tausend Millionen!) Euro Gewinn in Luxemburg, während sie in Deutschland Verluste  (!) schreibt.

Na, und wer blockiert wohl ein effektiveres Vorgehen gegen diese Steuervermeidungspraktiken und sorgt dafür, dass genau jene Banken, die gerade noch mit Steuergeldern gerettet werden mussten, jetzt ihre Gewinne vor der Steuer verstecken können? Richtig, das Arschloch im Rollstuhl!

Der Wirtschaft Milliardenschwere Steuertricks ermöglichen und gleichzeitig die Armen in Südeuropa knechten. Und das Ganze hinter der Fassade des behinderten Christen im Rollstuhl. Bah! Widerlich!

Zum Bericht von Frontal21: https://www.zdf.de/politik/frontal-21/milliardengewinne-der-banken-in-steueroasen-100.html