Dümmer geht immer

Gewerkschaftsbashing, next round!

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Gewerkschaftsbashing, next round!

„Statt Deutschland lahmzulegen, brauchen wir ernsthafte Verhandlungen!“ sagt Siggi Gabriel, unsere gepresste Deutschländer-Bahn-Wurst, und spricht damit nicht die Deutsche Bahn an. Oh Mann!
Arbeitgeberministerin Andrea Nahles bereitet gerade „für uns alle“ ihr „Tarifeinheitsgesetz“ vor. „Tarifeinheit“ klingt doch prima, süß und total positiv oder…? Einheit ist doch toll! Und mit „für uns alle“ meint Nahles uns Arbeitgeber, die, wie die Bahn, Ärger mit lästigen kleinen Gewerkschaften haben. Eine nette tarifpolitische Fliegenpatsche! Patsch patsch! Das war’s, GDL! Schluss mit dieser nervenden Tarifpluralität. Bäh! Und ein lautes Ja zur Kuschelgewerkschaft!
Lustig! Beide Politiker gehören zur SPD. Wo kam diese Partei doch noch mal her? Und wo ist sie gelandet? Naja… Doch nicht lustig!
Wem gehört doch noch mal die Deutsche Bahn? Und wer bereitet jetzt dieses Tarifeinheitsgesetz vor? Schon praktisch, wenn das so geht! Und durch eine hörige Presse lässt man das Volk auch noch wissen, wer die Guten sind, die kapitalismusgeile Bahn, und wer die Arschlöcher sind, diese verschissenen Drecksgewerkschaften, die ja wohl noch an allem Schuld gewesen sind.
Vielen Dank, Deutsche Bahn, liebe Regierung und ganz tolle SPD für soviel dringend benötigte Kapitalismusförderung. Der Verein darbender Milliardäre wird’s Euch danken! Politik für die oberen zehn Prozent. Im Ernst, SPD? Naja, zumindest ein Platz im sozialdemokratischen Fegefeuer ist Euch dafür sicher!
Man sollte dir, liebe SPD, wegen Verrat am eigenen Volk, an der eigenen Vergangenheit und den eigenen Idealen eigentlich ins Gesicht spucken. Aber irgendwie ist mir meine Spucke dafür zu schade!

(vgl. 1.Teil: https://tommiboe.wordpress.com/2014/11/09/gewerkschaftsbashing/)

Selbst schuld

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Selbst schuld

Ja, doch! Ich weiß! Ich bin selbst schuld! Natürlich! Ja, doch…!
Mein Leben lang auf Flugmangos schimpfen (zu Recht!) und dann am 22. April ein Erdbeertörtchen kaufen wollen, nur weil es lecker aussieht. Pah! Aber „lecker aussehen“ ist auch nur der kleine, noch hässlichere Bruder von „gut gemeint“ und bedeutet das genaue Gegenteil! Das weiß doch jedes Erstsemester! Au Mann! Das ist so peinlich!
Don’t do Erdbeertörtchen in April!“ hat mir schon meine Oma gesagt! Und wie immer hat sie Recht!

Da hilft auch nichts, dass ich die Bäckereifachverkäuferin an der Theke gefragt habe, ob denn die Erdbeeren „schon etwas können“. Auch Bäckereifachverkäuferinnen haben ihre Rhetorikseminare besucht und sagen lächelnd „aber natürlich!“, anstatt auf das heutige Datum zu verweisen.
Den besten Wert erreichen „meine“ Erdbeeren übrigens in der Rubrik „Knusprigkeit“, was eher einem Möhrchen als denn einer Erdbeere als Kern- und Knackkompetenz zugeordnet wird.
Was bleibt noch zu sagen? Der Mürbeteig ist einfach große Klasse, obwohl „mürbe“ ja in meinen Ohren nur wenig positiv klingt. Mürbe, so wie alte, brüchige Knochen. Aber der Teig ist super! Auch die Sahnecreme darüber richtig lecker. Blöd nur diese albernen Erdbeeren obendrauf. Vielleicht sollte ich sie einfach entsorgen oder für ein, zwei Tage mit Zucker bestreut in den Kühlschrank sperren und sie dann mit guter „Vorzugsmilch“ in den Mixer schütten. So heißt Milch heute, die früher mal Frischmilch hieß.

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In Schulnote: 1=sehr geil – 5=6=sehr scheiße!

(Mehr zu „Frischer Frischmilch“ unter: https://tommiboe.wordpress.com/2015/04/16/frische-frischmilch/ !)

Frische Frischmilch

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Frische Frischmilch

Stuttgart, April 2015. Als ich am Montagmorgen meinen Kaffee zubereitete, öffnete ich den Kühlschrank und fand eine angebrochene Tüte Frischmilch. Sicher, das kann schon mal passieren. Aber diese Milch stand dort schon, bevor ich in meinen Osterurlaub aufgebrochen war, also seit circa 14 Tagen. Hmm… konnte, ja, durfte diese Milch noch gut sein? Wie auch immer – sie war es! Und sie ist es auch noch heute, Mittwoch.

Soll ich das gut finden…?! Frischmilch ist jetzt „länger haltbar“, erklärt mir meine Milchtüte. Das ist eine neue Kennzeichnung. Raider heißt Twix und H-Milch heißt jetzt Frischmilch, aber sonst ändert sich nix! Ist klar! Warum man so was macht, ist einfach: Frischmilch ist viel positiver besetzt als H-Milch. Wie H-Milch alleine schon klingt…*! Als hätte es weder für A-, B- noch für C-Milch gereicht. Das Blöde an Frischmilch war, dass sie einem immer schlecht geworden ist. Aber der Name war top! Also nennen wir doch einfach die H-Milch Frischmilch. Hat doch jeder was davon! Wollt ihr mich eigentlich verarschen…?!** Ja, natürlich! Was für eine Frage…?

(*Anmerkung 1: Bis vor kurzem gab’s im Supermarkt oft nur harte Avocados, die man erst eine Woche, nachdem man Lust auf sie hatte, essen konnte. Jetzt gibt’s „essreife Avocados“. Die sind zwar genauso hart, heißen aber „essreif“, weil das positiver klingt als „harte“ Avocados. Oder was?!)

(**Anmerkung 2: Die Troika wird inzwischen ja auch nicht mehr Troika genannt, sondern „die Institutionen“, weil die Leute mit Troika etwas Negatives verbinden. Zu Recht! Theoretisch könnte man auch an den Inhalten etwas verändern, wenn der Ruf ruiniert ist. Aber das wäre politisch wiederum völlig abwegig. Denn dafür müsste man sich erstens eingestehen und zweitens zugeben, dass die Troika-Politik falsch gewesen und gescheitert wäre. Und wie abwegig ist das denn…?! Also nennt man die Troika nicht mehr Troika, aber sonst ändert sich nix!)

Aber zurück zum Thema! Die Frage bleibt: Warum darf man Milch einfach so umbenennen…?!

Frischmilch ist ein Kulturgut, verdammt! Ich hab sie als Kind samstags per Rad vom Bauern Strampe abgeholt. Mit „sie“ meine ich „frische Milch“! Frisch! In einer Kanne! Wer heute echte Frischmilch will, muss schon sehr aufs Kleingedruckte achten. Auf diesen Tüten steht „traditionell behandelt“. Noch nicht aufgefallen? Das liegt daran, dass sie in manchen Supermärkten gar nicht mehr auftaucht. Denn dort wird hauptsächlich die neue „ESL-Milch“*** angeboten, bei der im Gegensatz zur alten Frischmilch, pasteurisiert (5-7 Tage haltbar), und zur H-Milch, ultrahocherhitzt (3-6 Monate haltbar), keine gesetzlich-verbindliche Herstellungsmethode definiert ist. Was passiert also mit dieser ESL-Milch…? Und was überlebt diese Methode…?

(***Anmerkung 3: Bei „ESL“ handelt es sich, liebe Cleopatra-Freunde, im Übrigen nicht um Esel-Milch, sondern dies steht für „extended shelf life“! Im Ernst! Das habe ich mir nicht ausgedacht! So was Blödes gibt’s wirklich: „Längeres Regal Leben“! Na, wünschen wir uns das nicht irgendwie alle?)

Opa Miele hatte dereinst den Kühlschrank nur erfunden, damit sich Frischmilch zwei Tage länger halten konnte und wir die Milch NICHT bis zur Unkenntlichkeit und zum völligen Geschmacksverlust erhitzen mussten. Wird jetzt die Erfindung des Kühlschranks nachträglich für ungültig erklärt? Muss ich mal mit meinem Patentanwalt klären. Bis zur Antwort nage ich derweil ein bisschen an meiner „essreifen“ Avocado!

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Frische Vollmilch Bio 3,8%. Wo ist der Unterschied? Auf der linken Tüte steht oben rechts ziemlich klein „länger haltbar“, auf der rechten gut leserlich „traditionell hergestellt“!

Unzumautbar, Teil 2

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Unzumautbar, Teil 2

„Bierzelt goes Bundestag!“ hat die Zeit-online getitelt.
Oder wie ich sagen würde: „Stammtisch schlägt Stammhirn!“

Dass es bei der Ausländermaut nicht um Inhalte, sondern um reine Machtpolitik geht, ist wohl allen klar. Aber dass dabei auf derart alberne Sandkastentechniken zurückgegriffen wird, das ist zwar ärgerlich, aber schon auch sehr putzig. Während es sich beim Großteil der Politiker anscheinend um erwachsene Menschen handelt, wird die Mautdebatte von einer Horde Sandkastenfuzzis beherrscht, der man mit sachlichen Argumenten einfach nicht kommen kann. Denn egal, was man einwendet, sie stemmen die Ärmchen in die Hüften, stampfen mit ihren Füßchen auf, laufen rot an und meckern: „Aber das steht im Koalitionsvertrag!“ Und Mutti und ihre Freunde versuchen, ihnen vorsichtig das Spielzeug wegzunehmen und zu erklären, dass sie sich jetzt mal kurz wie Erwachsene unterhalten wollen. Aber die kleinen vernunftresistenten Scheißer schreien einfach immer weiter: „Aber der Koalitionsvertrag! Aber aber aber!“ Und man möchte laut dazwischen rufen: „Haltet endlich die Klappe und geht kacken!“ Dann wäre auch wieder Zeit, sich mit wesentlichen Dingen zu beschäftigen! Aber nein, so darf mit Kindern ja nicht reden!
Aber sehen wir doch mal das Positive an dem Ausländermaut­scheiß, äh, Pardon, dem „Infrastrukturabgabe­scheiß“. Ja, das geht! Denn bei dieser Entscheidung geht es immerhin und tatsächlich mal wieder um Politik in seinem ursprünglichen Verständnis. Auch wenn’s blöd klingt und, zugegeben, inhaltlich natürlich auch blöd ist. Aber es geht ausnahmsweise mal nicht um irgendwelche rein wirtschaftlichen Interessen, die dem Bürger dann, wie üblich, als „alternativlos“ oder „systemrelevant“ verkauft werden. Oft mit fadenscheinigen und primitiven Erklärungen. Bei der Ausländermaut werden wir nicht für blöd verkauft. Im Gegenteil! Der Blöde offenbart sich ganz ehrlich (auch als blöd) und macht ein Gesetz für seinen Pöbel! Wir blenden die Vernunft für einen Moment aus und stellen fest: Nach demokratischen Aspekten ist die Ausländermaut weniger verwerflich, als mit Steuermilliarden privates Missmanagement von Banken zu korrigieren oder Hoteliers Steuererleichterungen zuzuschanzen oder hohe Vermögen und Erbschaften hartnäckig nicht (gebührend) zu besteuern und dann obrigkeitshörig irgendetwas von Systemrelevanz und Alternativlosigkeit zu faseln.
Keine Diskussion! Natürlich ist die Ausländermaut inhaltlich das LETZTE! Aber so ist sie nun mal, die CSU! Was erwarten wir denn von ihr? Und was Erwartungen angeht… Dahingehend muss jeder an sich selber arbeiten!
Und für alle, die die Maut doch irgendwie ganz in Ordnung finden – gemäß jüngster Umfragen circa fünfzig Prozent aller Deutschen (ich glaub, ich spinne!), folgendes Gedankenexperiment: Da es sich ja um eine bayrische Idee handelt, stellen wir uns vor, die Maut würde nur auf bayrischen Autobahnen gelten und zwar für alle nicht-Bayern! Alle anderen Deutschen müssten also in Bayern Autobahngebühren zahlen, nur die Bayern nicht. Auf diese Art könnte sich Seehofer die ihm zustehenden Gelder aus dem Länderfinanzausgleich endlich zurückholen. Klingt in meinen Ohren auch nicht viel bescheuerter, wenn man für „bayrisch“ „deutsch“ einsetzt! Es sei denn man hält die „europäische Idee“ für eine „deutsche Idee“, in der es bloß darum geht, die europäischen Nachbarn als Absatzmarkt für deutsche Produkte zu sehen. Denn darum war es uns doch immer gegangen. Oder war da doch noch mehr…?

Allerdings mit einer Frage hat die CSU natürlich auch Recht (kein Einspruch!): „Für wen hat Hitler denn die Autobahnen gebaut?“ Na…? Bestimmt nicht für holländische Wohnwagen!

Hier  geht’s zum ersten Teil:

https://tommiboe.wordpress.com/2015/03/28/unzumautbar/

Unzumautbar

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Unzumautbar

Wie hat schon Sokrates gesagt: „Kein Wunder, dass, wenn man den Anus zum Denken benutzt, nur Scheiße rauskommt!“

Oder wie ich sagen würde: „Stammtisch schlägt Stammhirn!“

Ich bin ja ein bekennender Fan des Spruchs „Dümmer geht immer!“ Schließlich zeigt uns das Leben quasi jeden Tag, dass es tatsächlich immer noch dümmer geht…! Aber jetzt mach ich mir ernsthaft Sorgen. Denn geht’s tatsächlich noch dümmer…?!

Endlich ist es so weit! Die Bundesregierung hat die Ausländermaut beschlossen (oder wie auch immer die Ausländermaut nun heißen soll)! Bravo! Die CSU durfte ihre prallen Eier zeigen. Besonders Seehofer durfte seine riesigen Eier zeigen. Und auch Dobrindt durfte seine nicht ganz sooo riesigen Eier zeigen und behaupten, dass sie aber natürlich total riesig seien. Aber bitte! Ist ja bald Ostern! Sollen doch alle ihre Eier zeigen. Und ausblasen und anmalen! (Aprospos Eier: Was hält eigentlich Olli Kahn von der Ausländermaut?)

Aber bitte…! Jede Partei, also auch die CSU, hat das Grundrecht, sich in der Öffentlichkeit, so gut es ihr möglich ist, lächerlich zu machen. Bitte! Aber wenn man sich nach hartnäckigem und erfolgreichem Durchprügeln der eigenen Lächerlichkeit auch noch hinstellt und sich dafür feiern lässt, dann fehlt neben Restverstand auch offensichtlich Demut. Dafür meinen angewiderten Respekt. Denn das könnte kein Kritiker der Welt treffender und enthüllender hinbekommen als ihr selbst.

Bravo! Vielen Dank für so viel Selbstbesoffenheit, lieber Dobrindt, Seehofer und liebe Artgenossen! Schade nur, dass man dich, liebe CSU, in anderen Bundesländern dafür nicht nichtwählen kann. Das wäre mir nämlich eine persönlich Freude! Drum lass ich es Euch auf diesem Weg wissen: Ich wähle Euch Trottel nicht! Selbst aus Baden-Württemberg!

So! Jetzt muss ich erstmal kotzen. Es geht aber gleich weiter!

Zum zweiten Teil:

https://tommiboe.wordpress.com/2015/04/07/unzumautbar-teil-2/