Fundstücke in Fernwest

Fundstück – Termitenzucht

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Fundstücke in Fernwest – Termitenzucht

Der Mato Grosso in Brasilien ist neben dem Pantanal für seine intensive extensive landwirtschaftliche Nutzung bekannt. Zum einen wird hier für den Weltfuttermarkt und die Ethanolherstellung Soja angebaut und zum anderen: Was bietet sich auf einer seeehr großen, sehr ebenen Fläche bei schlechter Bodenqualität an? Viehwirtschaft, richtig! Es stehen also Rinder in der Gegend herum. An dem am Fenster vorbeifliegenden Bild ändert sich (ohne Übertreibung) über 500 Kilometer lang überhaupt nichts. Eintönig! Die Straße geht schnurgeradeaus. Links wie rechts Weideflächen und hin und wieder stehen sogar mal Rinder drauf. Aber extrem extensiv!
Aber mein genauer Blick entdeckte eine neue, in Europa weitestgehend unbekannte Nutzungsform: die Termitenzucht! Denn was schon die indigene Bevölkerung wusste, und selbst Schimpansen kann man dabei beobachten, wie sie mit Stöcken Termiten aus den Bauten angeln, wissen jetzt auch (US-amerikanische) Experten. Die gehen nämlich heute davon aus, dass Brasilien die weltweit größten Reserven an tierischen Proteinen besitzt. Und zwar in Form von Termiten. Denn bei Termiten handelt es sich um die Lebewesen mit der größten Biomasse der Welt. Wenn sich also alle Termiten der Welt auf eine Waage stellen, wiegen sie zusammen mehr als jede andere Lebensform (für sich).
Und Brasilien als erstes Land der Welt beginnt diese Ressourcen, mit konspirativer Unterstützung von Nestlé, zu nutzen. Und so entstehen in Brasilien erste Farmen, die sich der Termitenzucht widmen. Die beiden Bundesstaaten Mato Grosso und Mato Grosso do Sul sind zusammen fast viermal so groß wie die Bundesrepublik. Mit Nutzung des Supercomputers „Deep Thought“ konnte das Forscherteam aktuelle Hochrechnungen präsentieren, die besagen, dass allein durch intensive Termitenzucht in Mato Grosso ein Viertel des weltweiten Bedarfs an tierischen Einweißen gedeckt werden könnte.
Zumindest sollten dank Nestlé, das uns ja schon heute garantieren kann, dass kein Mensch mehr weiß, was er tatsächlich isst, konservative Essgewohnheiten keine Probleme bei der Vermarktung darstellen.
Und da auch Monsanto schon an der Entwicklung gentechnisch veränderter Hybridtermiten arbeitet, können wir davon ausgehen, dass alles (vermutlich) gut werden wird!
Ein gutes, erfolgreiches und gesundes 2014! Und achtet auf eine eiweißreiche Ernährung!

eingezäunte Termitenfarm in Mato Grosso, damit die Termiten nicht fliehen können
eingezäunte Termitenfarm in Mato Grosso, damit die Termiten nicht fliehen können

Fundstück – Wasser oder Bier

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Fundstücke in Fernwest – Wasser oder Bier?

Das Problem mit rhetorischen Fragen ist bekannt. Ein passende Antwort, um diese Rhetorik auszuhebeln, wäre natürlich: Wasser und Bier! Aber zum einen haben wir schon als Kinder gelernt, dass man auf eine Entweder-Oder-Frage keine Sowohl-Als-Auch-Antwort geben soll (Mutti: „Eis oder Pudding?“ – Ich: „Ja!“), zum anderen bin ich in Brasilien und hier gibt es, was ich als Folge meiner intensiven Recherchen weiß, so gut wie keine Rhetorik-Seminare.
Die Tage mit Familie B. am Strand waren schön und bierselig. An einem schönen, okay, sehr schönen Tag am Strand lässt sich die erste Bierdose schon recht zeitig knacken, weil bekanntlich nichts anderes vergleichbar erfrischend wirkt (weltweit).
Als wir unsere gemeinsame Bootstour von Paraty aus machten, mussten wir einen vergleichsweise frühen Bus nehmen (um 9 Uhr, ja, ich hab ja „vergleichsweise“ geschrieben). Und tatsächlich ging es mir an dem Morgen nicht weltklasse gut, so wie üblich. Und daher schnitt ich Herrn B. eine ernste Grimasse: „Nee du, heute kein Bier!“ Den Vorsatz hatte ich mit dem Kauf einer großen Flasche Wasser untermauert. Kein Bier im Handgepäck! Natürlich gab es an der Bordbar Bier (Mörder-Alliteration im Übrigen!). Aber ich schraubte lediglich meine Wasserflasche auf und nahm einen ehrlichen Schluck. Und jetzt mal ehrlich: Das Wasser schmeckte so scheiße, wie noch nie Wasser in meinem Leben geschmeckt hatte, abgepacktes, verschweißtes, vakuumversiegeltes Trink- und nicht Brackwasser wohlgemerkt.

Mein Gesicht verzerrte sich unter Schmerzen! Und die Grimasse verzog sich erst, als mir Doktor B. ein kaltes, fangfrisches Bier von der Bordbar verschrieben und verabreicht hatte.

Ich habe das seriöse Gefühl, dass die brasilianische Wasserindustrie bloß eine hässliche Tochter der brasilianischen Bierindustrie ist und ihr in die Karten spielt und verzweifelte Kunden zutreiben soll. Raffiniert und wirkungsvoll! Ich bin beeindruckt!

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Zack! Und schon ist das Lächeln zurück!!!

Fundstück – schnelle Kasse

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Fundstücke in Fernwest – schnelle Kasse

Warum darf es so etwas nicht flächendeckend in Deutschland geben?! Das hatte ich mich schon vor 13 Jahren während meiner ersten Zeit in Kolumbien gefragt: Eine Kasse im Supermarkt für Kunden mit wenig Artikeln, die nur kurz in den Supermarkt springen, um eine Handvoll Dinge zu kaufen. Aber nein! In Deutschland muss man sich schön hinten einreihen, hinter all die vollen Einkaufswagen.
Auch jetzt sehe ich wieder überall diese Kassen für maximal fünf oder zehn Artikel. Und erstaunlicher Weise funktioniert das sehr gut und ohne Aufstände! Ich bin ein begeisterter Anhänger davon!
Aber wie bei so vielen Dingen, die in anderen Ländern erfolgreich sind, lautet die überhebliche deutsche Antwort: „Jaja, in Südamerika geht das, aber in Deutschland funktioniert das nicht!“ – Scheißegal ob Reichensteuer, arbeitsteilige Beschäftigungsverhältnisse, Schulreformen, Mindestlohn (Oh Perdon!) oder „schnelle Kassen“ immer lautet die Antwort: „Jaja… Aber…!“
Was würde bei der konsequenten Einführung „Schneller Kassen“ passieren? Rentner würden mit ihren Spazierstöcken ihre Rechte auf freien Zugang zu allen Kassen einfordern, Mütter mit vollen Einkaufswagen würden diese widerlichen Wenigkäufer verprügeln und Edmund Stoiber würde die Grünen wegen Bevormundung beschimpfen. Außerdem sei der Wirtschaftsstandort Deutschland gefährdet, wenn plötzlich alle Kunden nur noch fünf Artikel einkaufen würden! Wenigkaufen darf nicht auch noch belohnt werden. Im Gegenteil: Vorfahrt für volle Einkaufswagen! Mehr noch: Wer zwei Einkaufswagen voll hat, der wird vorgelassen!

Jawoll Deutschland! So sieht die konsequente deutsche Antwort auf diese südamerikanischen Konsumverweigerer aus!

kasse 10 für bis zu 5 produkte
kasse 10 für bis zu 5 produkte

Fundstück – brasilianische Haut

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Fundstücke in Fernwest – brasilianische Haut!

Haut ist in Brasilien anscheinend ziemlich wichtig! Denn auch wenn Brasilien das Land mit den weltweit meisten Katholiken ist, so ist es gleichzeitig das Land mit der höchsten Tangadichte! Das scheint in Brasilien, kein Widerspruch zu sein, während sich die Bewohner meiner zuvor bereisten Länder durchaus bedeckter zeigten. Aber ehrlich gesagt, können es sich die meisten Brasilianerinnen auch leisten, so freizügig zu sein, ohne dass Amnesty International einschreiten muss. Aber auch die brasilianischen Männer zeigen im Übrigen wesentlich mehr Haut als die Nachbarskollegen. Ob man/frau nun auf diese knappen Penisquetscher-Badehosen steht, möchte ich hier nicht hinterfragen. Diese Badehosenmode überlasse ich der individuellen Verhaltensstörung. (Was ich nicht wusste, dass es dieses schlimme Barça-Auswärtstrikot vom vorletzten Jahr auch als Badehose gibt! Siehe Foto!)
Aber die Haut wird nicht nur hergezeigt, sie wird auch gnadenlos (zu)tätowiert. Sowohl bei Männern als auch bei Frauen und gerne richtig billig und übel. Von Tätowieren als Kunstform kann also nicht die Rede sein. Während meiner ersten Busfahrt habe ich mein erstes Bekenner-Tattoo gesehen. Eine Frau hatte oben auf dem Rücken (quasi als Kragen) ein geschnörkeltes „Eduardo“ gestickt und daneben saß dieser persönlich. Das konnte ich seitdem häufiger beobachten. Wohin sich die Männer den Namen ihrer Liebsten haben meißeln lassen, konnte ich bisher nicht erspähen. Dafür präsentieren viele Männer den Namen ihrer Kinder auf der Unterarminnenseite. Was ja eigentlich ganz schöne katholische Treuebekenntnisse sind – wenn auch nicht immer schön!
Noch eines zu Tattoos… Ich meine, es darf ja zum Glück jede*r, wie er oder sie will. Aber, liebe Frauen, keine Blumen, keine Delphine, keine Schmetterlinge und, das Schlimmste, keine Sterne! Was sollen denn diese albernen Sterne…?! Das ist doch völlig sinn- und inhaltsleer! Dann meißelt Euch den Namen des Geburtsorts aufs Knie – oder eure Lieblingsfarbe oder Hausnummer. Das ist wenigstens eine (wenngleich bescheuerte) Aussage. Aber sich Sterne tätowieren zu lassen… Wirklich?! Wenn ich schon nicht weiß, was ich auf meinem Körper haben möchte, dann brauche ich doch kein Tattoo, um das zu zeigen. Oder es könnte wenigstens ein bisschen originell sein! Dann schon lieber das chinesische Schriftzeichen für „Ente süßsauer“!

鸭肉味甘酸

Meine Fresse!

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auswärtstrikot vom FC barcelona jetzt auch als badehose
Das Auswärtstrikot vom FC Barcelona jetzt auch als Badehose

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so! das sind die Bilderchen. Frohe Weihnachten!

Fundstück – Stand up Paddling!

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Fundstücke in Fernwest – Stand up Paddling!

Natürlich hatte ich schon davon gehört! So ist das ja nicht. Ich hatte auch eine Vorstellung dazu, keine gute im Übrigen. Aber die Wirklichkeit ist dann manchmal noch gnadenloser als meine ohnehin schon verachtende Phantasie. Was auf einer anderen Betrachtungsebene beruhigend erscheint, da es nämlich beweist, dass ich gar nicht alles zu negativ sehe.

Würde es sich um einen neuen Film handeln, würde die Vorankündigung wohl lauten: „Von den Machern von Nordic Walking! jetzt der nächste Megaknaller: Stand up Paddling!„. Vergessen Sie alles, was Sie über Wassersportarten je wussten. Denn gegenüber Stand up Paddling ist selbst Badewanning ein Scheißdrecking!
Jetzt mal unter uns, ohne Übertreibung: „Stand up Paddling“ ist das Allerletzte! Da kann mir keiner was anderes erzählen. Ich hab’s mir zehn Minuten angeschaut und gemerkt, wie mein Gehirn einfach nicht mehr mit Sauerstoff versorgt wurde. Es dachte, ich wäre tot, so sehr hat es sich gelangweilt.
In Rio de Janeiro versauen einem die Kackbratzen sogar den Blick vom Praia de Copacabana aus auf den Pão de Açúcar.
Aber warten wir ab. Vielleicht kommt schon nächste Saison der neue Streifen „Extreme Stand up Paddling“ ins Kino. Dafür muss man sich beim Paddeln auf die Zehenspitzen stellen. Oder aber Wildwasser-Stand up Paddling. Oder Downhill im Tiefschnee. Womöglich gibt es bereits ein Paddling-Adapter-System für die Nordic-Walking-Stöcke…
Wer weiß schon, wie schlimm die Zukunft werden mag. Der Pessimist sagt dazu ja: „Es kann nicht mehr schlimmer werden!“ Aber der Optimist weiß: „Schlimmer geht immer!“

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So funktioniert der Zuckerhut leider nicht mehr als Postkartenmotiv! Schade!