dümmer geht immer

Gewerkschaftsbashing

Gepostet am Aktualisiert am

Diese Drecks-GDL

Aus der Rubrik: Dümmer geht immer!
Aber jetzt mal wirklich: Die spinnen doch oder?!
Diese Dreck-GDL! Was erlauben die sich eigentlich? Was denken die sich? Ungestraft streiken…?! In Deutschland…?! Was für eine Frechheit! Machen die jetzt einen auf Franzosen oder was?!
Die Lokführer verdienen nach 20 Dienstjahren doch 1750 Euro netto. Sollen die doch froh sein, dass die Bahn nicht einfach ins Ausland geht! Oder dass sie nicht durch Leiharbeiter oder Minijobber ersetzt werden…! Ach… die Bahn hat das schon versucht…? Tatsächlich…? Für 7,50 Euro die Stunde… Interessant! Diese sympathische DB, dieser Möchtegernprivatisierer, dieser Staatskonzern (!), der versucht, deutsches Gewerkschaftsrecht auszuhebeln, sich nicht an bereits geltendes Recht der Tarifpluralität zu halten…? Ja, genau: diese Deutsche Drecksbahn!
Aber der Buhmann ist ein anderer! Schon putzig das neue Hobby der Deutschen: „Gewerkschaftsbashing!“
Was sagt das über eine Gesellschaft aus…? Man müsste eigentlich direkt kotzen, wenn man das hört. Blöd nur, wenn es die eigene Gesellschaft ist.
Der Reallohn in Deutschland war 2013 niedriger als 2000. Zwischen 2000 und 2008 war die Reallohnentwicklung in Deutschland die schlechteste in der ganzen EU! Minus 0,8%! (Vergleichszahlen kann sich jeder selbst besorgen. Ich will ja nicht nerven!)
Aber wer wird von uns, auf Linie getrimmte Einheitsmenschen beschimpft…? Und soweit hat die Neoliberialisierung bereits das deutsche Denken erfasst. Und darum schimpfen wir nicht auf die Konzerne, die ihre Gewinne ins Ausland schaffen, und nicht auf das Kapital, das sich in der gleichen Zeit vorzüglich entwickelt hat. Nein, wir schimpfen artig auf die verfluchten Drecksgewerkschaften. Wie blöd geht’s eigentlich?!
Weselsky wird als „Bahnsinniger“ beschimpft. Es wird von den Medien eingefordert, die Arbeitsministerin Nahles solle den „Erpresser Weselsky“ stoppen! What…?!
Ich frage mich, wem dient diese Presse?Und welche Aufgabe hat sie? Welpenschutz für die arme kleine Deutsche Schmalspur-Bahn durchsetzen? Stumpf und linientreu der Wirtschaftslobby nach dem Maul reden?! Tja, sieht wohl so aus! Und wir fressen diese Scheiße und plappern sie unreflektiert nach. Denn wer reflektiert heute schon noch selbst?! Wo es so schöne vorgefertigte Fremdmeinungen zum Downloaden gibt. Sehr praktisch! Meinungsoutsourcing nennt man das! Wie viel dümmer geht’s eigentlich noch?

Was geht sonst noch dümmer? (siehe https://tommiboe.wordpress.com/2014/10/27/dummer-geht-immer/)

Dümmer geht immer

Gepostet am Aktualisiert am

Viel Spaß mit l’Oréal oder: Dümmer geht immer!

Ich schaute mir weitestgehend unschuldig die Spitzenpartie zwischen Gladbach und Bayern live in der Sportbar West an, als mich in der Halbzeitpause eine altbekannte Frage streifte: „Wie dumm geht eigentlich?“ Und wie wir Heißluftphilosophen wissen: „Dümmer geht immer!“ In der Werbepause wurde mir die neueste Schöpfung aus dem l’Oréal-Labor angepriesen: ein Feuchtigkeits-Fluid für den 3-Tage-Bart! What…?! Raue Schale weicher Keks gilt jetzt auch für den 3-Tage-Bart? Ja! Denn das Produkt verspricht tatsächlich „anti-harte“ Stoppeln! Im Ernst…?! Ist das noch Werbung oder schon Comedy? Und darf man den Werbern hier womöglich Selbstironie unterstellen? Nein, auf gar keinen Fall! In meinen Augen wird hier ganz ernsthaft versucht, den verdammten Rasierklingenkonsumverweigerern, die unseren hart erkämpften Wohlstand gefährden, die ersparten, ja, durch Konsumverzicht ergaunerten Euro der Wirtschaft zurückzuführen. Mit dem Versprechen auf einen „anti-harten“ Stoppelbart! Klar, schon irgendwie Stoppelbart, aber doch ganz ganz weich! Aha! Da könnte man auch gleich werben: Frauenlogik jetzt auch für Männer! Aber irgendwie auch schön. Nachdem Jahrhundertelang Frauen alle möglichen Schönheitsprodukte (von Männern) angedreht und untergejubelt wurden, trifft der Anti-Aging-Wahn längst auch die Männer. Und was gibt’s schon Blöderes als „anti-harte Bartstoppeln“? Aber Moment mal! Gibt’s das nicht schon längst? Und heißt so etwas nicht ganz profan Flaum? Und ist Flaum nicht schrecklich uncool und unmännlich und total unsexy? Natürlich, deswegen heißt das jetzt ja auch „anti-harte Bartstoppeln“ und ist qualitativ etwas ganz anderes. Logisch!

Und was kommt als nächstes, liebes l’Oréal-Team? Brustwarzenfluid für anti-harte Nippel? Könnte man auch an Marathonläufer verkaufen! Wie wär’s mit dem Namen: „anti-hart 24 Stunden!“ Oder besser noch „anti-hart 42 Kilometer!“

Was zu beweisen war: Dümmer geht immer!

Ach ja und das Ganze ist wirklich nicht einfach eine bekloppte Idee von mir: http://lounge.loreal-paris.de/experten-tipps/rasur/bartpflege/3-tage-bart-pflege/

hydra-energy-extreme-3-tage-bart-pflegeroutine
3-Tage-Bart = 3 Produkte = 1 geile nackte Frau, die einem 3 Tage im Bart spielt.                Gute Rechnung! Danke l’Oreal!

 

 

Grüße direkt aus der Pur-Pfeife

Gepostet am Aktualisiert am

Grüße direkt aus der Pur-Pfeife

Was bleibt nach zehn Monaten Reisen übrig? Was war schlimm? Was war noch schlimmer?
Ich wurde doch tatsächlich zwischenzeitlich aufgefordert, bitte mehr Busfahrgeschichten zu erzählen. Weil die so schön schrecklich waren. Verstehe! Katastrophen ziehen eben mehr als die Berichterstattung von idyllischen Strandtagen. Laaangweilig! Aber dass ich gar nicht mehr übers Busfahren berichtet habe, lag nicht daran, dass ich die Missgeschicke nicht mehr preisgeben wollte, sondern dass dies in Ländern wie Brasilien, Uruguay, Argentinien und Chile einfach verdammt langweilig war und es keinen Anlass zum Klagen und Berichten mehr gab.
Was bleibt also im Rückspiegel der schlimmen Reiseerfahrungen? – Und tatsächlich gibt es noch etwas Unerzähltes, das es locker mit Busfahrten aus Venezuela, Bolivien, Guatemala oder auch Asien aufnehmen kann.
So handelt mein persönlicher Supertrumpf der Reisescheußlichkeiten von einer Fahrt vor fast 20 Jahren zum Skifahren. Mein Studienkollege O.K. hatte etwas klargemacht. Seine Schwester und ihr Freund hatten eine Pension im Allgäu gebucht und darin waren noch zwei Plätze frei. Die fünf Stunden Fahrt konnten ja wohl nicht sooo schlimm werden. Dachte ich, und denkt wohl jeder. Allerdings hatten sich meine drei Mitfahrer wohl per Geheimsprache darauf geeinigt, die gesamte Fahrt über abwechselnd zu rauchen. Und ganz offenkundig hatten sie dafür auch ausreichend Rauchwaren an Bord, sodass es zu keinen peinlichen Rauchpausen kommen konnte. Da es draußen arschkalt war, blieben die Fenster geschlossen und wurden nur ganz kurz geöffnet, wenn der Fahrer absolut gar nichts mehr sehen konnte. Rein rauchtechnisch hielt ich es für etwas übertrieben, noch ständig weiterzurauchen. Ein Durchschnittsraucher hätte sich, meines Erachtens, locker ein Woche lang vom wabernden Restqualm ernähren können. Und viel mehr Rauch passte rein physikalisch gar nicht mehr ins Auto. Aber was wissen wir rücksichtslose Nichtraucher schon von den Rauchbedürfnissen eines Abhängigen?!
Als wäre das nicht schon schrecklich genug gewesen (für einen Nichtraucher), lief die gesamte Fahrt über „Pur“. Für diejenigen, die Pur nicht kennen: danket Gott! Ich kann Euch die durchlebten Qualen nicht adäquat beschreiben. Alle anderen müssten eigentlich Bescheid wissen. Ein toleranter, geduldiger Mensch mit halbwegs normalem Musikgeschmack und ohne masochistische Züge erträgt nüchtern knapp ein Lied. Und ich bin weder geduldig noch sonderlich tolerant. Zwei Lieder ergeben bereits einen Wert von „1“ auf der „Pur-Leidensskala“. Ab diesem Wert kann es zu nachhaltigen, persönlichkeitsverändernden Störungen kommen. US-amerikanische Folterexperten geben an, dass eine „2“ auf der Pur-Leidensskala schon fast einem „halbem Waterboarding“ entspricht.
Psychologen hingegen wissen, dass die durch den Pur-Konsum auftretenden Verhaltensstörungen letztlich ein Schutzmechanismus für das Kindheits-Ich sind, um dies vor langfristigen Verletzungen zu bewahren…
Wie auch immer…! Ich empfand, dass längst (ähnlich wie beim Zigarettenrauch) eine Sättigung eingetreten war. Mehr Pur passte einfach nicht in dieses Auto – und in mich auch nicht! Womit ich auch der Frage näherkam, denn der Wert 1 auf der Pur-Leidensskala war bereits um ein Vielfaches überschritten: Was kommt eigentlich nach dem Wahnsinn…?! Die Antwort ist enttäuschend banal: Denn hinter dem Wahnsinn ist einfach nur noch mehr Wahnsinn. Die Hoffnung, dass hinter dem Wahnsinn ein neuer schöner Tag mit Nutella beschmierten Bananenpfannkuchen lauert, ist nur dann berechtigt, wenn man tatsächlich vollkommen ballaballa geworden ist.
Im Übrigen leide ich noch heute an den Folgen dieses multiplen Desensibilisierungsattentats. Ich ertappe mich gelegentlich noch dabei, wie ich, wie ferngesteuert, Pur-Texte fehlerfrei mitspreche, wenn von irgendwo eins ihrer Lied erklingt, und dabei gleichzeitig einen Hustenanfall bekomme. Auch mein Atem, meine Haare und meine Kleidung riechen dann noch tagelang nach Rauch.

Und ist das nicht schrecklich…?! Solche Folgeerscheinungen habe ich sonst von keiner noch so missglückten Busfahrt bei meinen Reisen davongetragen.

Gut… Vallenato spielt natürlich in einer ähnlichen Liga wie Pur!

(Vgl.: https://tommiboe.wordpress.com/2013/08/27/busfahrt-mit-vallenato)

Weitere „Spaß im Bus“-Geschichten unter: https://tommiboe.com/category/spas-im-bus/

Du bist so dumm wie die Yahoo-Startseite

Gepostet am Aktualisiert am

„Du bist so dumm wie die Yahoo-Startseite!“

So eine Beschimpfung würde ich ja gerne mal auf der Straße hören! „Ej Alter, du bist so dumm wie die Yahoo-Startseite!“ Fände ich echt gut. Aber im Ernst: Kennt ihr etwas Dümmeres als die Yahoo-Startseite? Was einem dort als Nachrichten oder News verkauft wird, ist mit das Dümmste, was ich je erlebt habe. Und die schaffen das jeden Tag! Ist gar nicht so einfach, so ein Niveau zu halten. Nicht dass ein „Redakteur/20 jährige Praktikantin“ aus Versehen mal einen vernünftigen Artikel postet. Und schon wäre der Ruf ruiniert!
Da ich meine Mails noch immer über Yahoo bediene, darf ich regelmäßig Zeuge dieser allgegenwärtigen Dummheit werden. Beruhigend dass es in unserer schnelllebigen Zeit noch auf etwas Verlass ist. Ich möchte fast von einer Kulturkonstante sprechen.
Jedenfalls gewinnt man den Eindruck (bei zuviel Lektüre der Seite, nein, nennen wir es Lesen), dass das Weltbewegendste irgendwelche Brüstchen sind, die versehentlich in Kameras hüpfen. Yahoo titelt dann, dass irgendein Stern oder Sternchen oder auch nur Lichtlein einen sogenannten „Busenblitzer“ gehabt habe. Schockierend! Wie soll man mit diesem Wissen unfallfrei durch den Tag kommen?
Ob diese 20 jährigen Praktikantinnen-Schreiberlinge überhaupt eine Ahnung haben, welcher Körperteil eigentlich genau mit Busen gemeint ist? Ich glaube, sie meinen Titten, würden aber so ein Wort niemals benutzen! Oh Gott nein! Und darin liegen zwei elementare (!) Fehler:
1. Was soll die verfickte amerikanische Doppelmoral?! Die befeindete Welt mit Wirtschaftskriegen überziehen, die befreundete Welt ausspionieren, das alles um irgendwelche Werte zu schützen (hä …???). Aber wenn’s um Titten geht, christliche (?) Moralanfälle kriegen…?! Ist doch bloß (größtenteils) unschuldiges Silikon!
2. Der Busen, Einzahl, ist ursprünglich der Part/ die Einwölbung/ die Bucht zwischen den Brüsten. Daher auch die Bedeutung Meerbusen. Nein, dem Meer wachsen keine Brüste, sondern dort befindet sich eine Bucht! Und der kaum noch benutzte Ausdruck „Busenfreund“ heißt nicht, dass meinem Kollegen plötzlich Titten gewachsen sind, sondern dass man sich nahe ist, dass man sich in die Arme nimmt, ihn sich an den Busen drückt, Brust an Brust, nicht Titte an Titte.
Fragt mal ein 14jähriges Mädchen, ob es weiß, wofür „BH“ steht. Aber das führt zu weit. Worauf wollte ich hinaus? Ach ja, Yahoo und Verdummung. Also der 20jährigen Praktikantin, die so einen Scheiß ganz seriös recherchiert und niederschreibt, traue ich die Dummheit zu. Aber die Frage ist doch: Wer steckt hinter dieser Verdummung? Woher kommt das Interesse, sein Publikum derart verdummen und einlullen zu wollen?
Es handelt sich, meines Erachtens, um eine systematische und konzeptuelle Verdummungs- und Desinformationsstrategie! (Dafür braucht man gar nicht viele Verschwörungstheorien.) Ein dummes Volk geht nicht auf die Straße. Wofür auch?! Sagt irgendjemandem das Konzept „Brot und Spiele“ noch etwas? Nichts weiteres passiert heute, nur nennt man es heute „Tittytainment“.
Erst fällt Schumi beim Skifahren auf einen Felsen und die Medien fragen wochenlang: Wie gefährlich ist Skifahren und was können wir tun, um uns besser zu schützen? Dann fällt unsere Kanzlerin beim Skilanglauf auf den Po und die Medien fragen: Wie gefährlich ist Skilanglauf und was können wir zu, um uns besser zu schützen? Und gleichzeitig schingeln die Interessenvertreter der mächtigsten Unternehmen der Welt ein Freihandelsabkommen aus. Klingt das nicht süß? Freihandelsabkommen, niedlich oder? Aber wo sind die Medien, die jeden verdammten Tag nachfragen: Wie gefährlich ist das Freihandelsabkommen und was können wir tun, um uns besser zu schützen?! Na…?!
Helmpflicht bei Skilanglauf, Maut für ausländische Bobbycars, verschärfte Busenblitzerauflagen bei Oscarverleihung, Botox jetzt auch für ein schöneres Gehirn? Die verarschen uns doch von oben bis unten!
Aber es scheint zu funktionieren! In Asuncion hat mir ein Paraguayo sein Leid über die Chicas paraguayas geklagt, sie seien zwar „bonitas“ dafür aber auch „superficiales, tontas y interesadas“! Also „hübsch“ aber „oberflächlich, blöd und (an Geld) interessiert“! Wenn das keine perfekte Kombination ist: blöd aber konsumgeil! Sollten wir alle so sein oder werden? Keine Sorge, wir sind auf einem guten Weg!

Valentin

Gepostet am Aktualisiert am

Die nächste Kurzgeschichte heißt:
„Erschießt mich einfach, wenn ich mein Kind Valentin nennen sollte!“

Und sie geht so:
Okay, ich bin kein Vater, was weiß ich schon, ich hab ja keine Ahnung, mich kann man nicht ernst nehmen, ich darf erst gar nicht mitreden! Okay! Geschenkt. Drum versuche ich auch meistens, in Erziehungsfragen einfach meine Fresse zu halten.
Zwar nicht aus den oben genannten Gründen, sondern weil es überhaupt keinen Sinn ergibt, sich selbst erziehenden Eltern Ratschläge zu geben. Die stehen auch ohne mein Dazutun schon nahe genug am Nervenzusammenbruch und verkraften weder gute noch gut gemeinten Ratschläge oft gar nicht gut! Sie fühlen sich immer persönlich angegriffen und beißen dann sofort um sich! Das kann, gerade in der Öffentlichkeit, zu ganz unschönen Szenen führen.
Drum gebe ich, wenn überhaupt, völlig idiotische und möglichst niederschwellige Tipps wie: „Könnt ihr dem nicht mal eine reinhauen! Dann gibt der auch Ruhe! Hat mir auch nicht geschadet!“ Damit können die geplagten Eltern dann wenigstens feststellen, dass ich, wie oben bereits angedeutet, ja mal überhaupt keine Ahnung habe. Das hilft natürlich wenig in Erziehungsfragen, gibt den Eltern aber zumindest das Gefühl, dass sie, im offenkundigen Gegensatz zu mir, doch nicht ganz ahnungslos sind. Womit ich ihnen letztlich, in schweren Erziehungszeiten, doch ein bisschen behilflich sein konnte, indem ich ihr gebeuteltes Selbstwertgefühl auf meine Kosten ein wenig aufpolieren konnte.
Das funktioniert sogar bei sehr guten Freunden, die mich eigentlich gut genug kennen müssten, um mich und meine billigen Aufheiterungsversuche sofort zu durchschauen. Aber Eltern, Frauen wie Männer, leiden bekanntlich unter einer Erziehungsdemenz, die dafür sorgt, dass auch das Humorverständnis etwa in den Bereich einer Hyäne abfällt. Und dass Hyänen bekanntlich gar keinen Spaß kennen, sieht man schon daran, dass dort die Alpha-Weibchen die Hoden anhaben. Und so etwas finde ich einfach geschmacklos, völlig daneben und überhaupt nicht witzig!
Aber gedanklich schnell weg von einer Spezies, bei der sich besonders toughe Weibchen Hoden wachsen lassen. Nicht, dass hier jemand auf fürchterlich falsche Gedanken zu einem neuen Schönheitsideal kommt. Denn ich höre schon Olli Kahn bei der nächsten Frauen-WM fachsimpeln: „Die Nationalspielerinnen brauchen Eier!“ – Nein, Olli, möchte ich zurückrufen, nein, brauchen sie nicht!
Aber kommen wir wieder zurück zu einer hodenlosen Spezies: Vätern nämlich! Schlimm genug beobachten zu müssen, wie gute Freunde zusehends an dieser Erziehungsdemenz verblöden. Aber es kommt noch dicker! Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Väter, die ihren Lieben oft beim Stillen zuschauen, selbst kaum noch Testosteron produzieren. Im Gegenteil schütteln sie vermehrt Östrogen aus. Ein Östrogen bedingter Stillneid lässt ihre Brüste wachsen, was nun auch bitte nicht als neues Schönheitsideal verstanden werden sollte… Aber Fakt ist, sie verweiblichen und verweichlichen auch innerlich.
Und auch Sie kennen diese Väter! Denn sie versagen täglich an jeder Straßenecke. Denn anstatt eine klare Verhaltensansage an den Knirps zu bringen „Freundchen, stehen bleiben!“, kommt so eine mit Weichspülern gewaschene Diskursaufforderung: „Valentin, wir hatten uns doch darauf geeinigt… Valentin, hörst du mir bitte zu, ich finde das nicht nett, wenn du mir nicht… Valentin, du darfst nicht einfach so losrennen, darüber haben wir doch… Valentin, was ist denn?“
Uns allen ist klar, wer in dieser Familie die Hosen und vermutlich auch die Eier anhat: der vierjährige Valentin, der gerade eben seinen Vater „Gut, Valentin… ausnahmsweise… aber nur eine Kugel!“ über die Straße zum Eisstand zerrt und mit drei Kugel Schokoladeneis grinsend nach Hause marschiert, während Papa noch zahlen muss „Valentin, warte, bitte, du kannst doch nicht einfach…“ Natürlich kann er und zwar ganz einfach. Denn wenn ein Kind erst einmal die Hoden, äh die Hosen anhat, dann weiß er sie auch einsetzen.
Das kommt nämlich davon, wenn man Kinder von Anfang an in alle möglichen Entscheidungsprozesse mit einbezieht. Ich durfte Zeuge sein, wie ein vierjähriger Junge namens Valentin mitentscheiden sollte, wohin es in den Urlaub gehen sollte. „Vorgelebte Demokratie“ nennen das meine erziehungs- und mittlerweile grenzdebilen Freunde. Was soll das? Jetzt mal ehrlich: Was erwarten sie? Dass Valentin sich räuspert: „Hmm, das Piemont soll ja um diese Jahreszeit schön sein, aber ich würde lieber an der Ostsee mit deiner Hilfe, lieber Vati, gotische Sandburgen nachbauen.“ Fuck! Kinder brauchen eine klare Ansage! Ach ja, ich wollte ja meine Fresse halten.
Nur eins noch: „Erschießt mich einfach, wenn ich mein Kind Valentin nennen sollte!“