Monat: Dezember 2013
Fundstück – Stand up Paddling!
Fundstücke in Fernwest – Stand up Paddling!
Natürlich hatte ich schon davon gehört! So ist das ja nicht. Ich hatte auch eine Vorstellung dazu, keine gute im Übrigen. Aber die Wirklichkeit ist dann manchmal noch gnadenloser als meine ohnehin schon verachtende Phantasie. Was auf einer anderen Betrachtungsebene beruhigend erscheint, da es nämlich beweist, dass ich gar nicht alles zu negativ sehe.
Würde es sich um einen neuen Film handeln, würde die Vorankündigung wohl lauten: „Von den Machern von Nordic Walking! jetzt der nächste Megaknaller: Stand up Paddling!„. Vergessen Sie alles, was Sie über Wassersportarten je wussten. Denn gegenüber Stand up Paddling ist selbst Badewanning ein Scheißdrecking!
Jetzt mal unter uns, ohne Übertreibung: „Stand up Paddling“ ist das Allerletzte! Da kann mir keiner was anderes erzählen. Ich hab’s mir zehn Minuten angeschaut und gemerkt, wie mein Gehirn einfach nicht mehr mit Sauerstoff versorgt wurde. Es dachte, ich wäre tot, so sehr hat es sich gelangweilt.
In Rio de Janeiro versauen einem die Kackbratzen sogar den Blick vom Praia de Copacabana aus auf den Pão de Açúcar.
Aber warten wir ab. Vielleicht kommt schon nächste Saison der neue Streifen „Extreme Stand up Paddling“ ins Kino. Dafür muss man sich beim Paddeln auf die Zehenspitzen stellen. Oder aber Wildwasser-Stand up Paddling. Oder Downhill im Tiefschnee. Womöglich gibt es bereits ein Paddling-Adapter-System für die Nordic-Walking-Stöcke…
Wer weiß schon, wie schlimm die Zukunft werden mag. Der Pessimist sagt dazu ja: „Es kann nicht mehr schlimmer werden!“ Aber der Optimist weiß: „Schlimmer geht immer!“

Fundstücke – Urlaub vom Reisen
Fundstücke in Fernwest – Urlaub vom Reisen!
Okay, das klingt jetzt vielleicht doch ein bisschen gewagt! Wahrscheinlich handele ich mir mit solchen Aussagen nur übelste Verfluchungen ein (und zu Recht!). Aber was ich damit meine, ist, dass es sehr entspannend ist, nach dem vielen Unterwegssein der zurückliegenden Wochen, einfach mal den Rucksack für eine Woche zur Ruhe kommen zu lassen. Wie oft wurde der arme Hund eilig gepackt, brutal zusammengepresst, lieblos über die Schulter geworfen und in dunkle Busladeluken gestopft …! Und bevor ich deswegen ein schlechtes Gewissen gegenüber meinem braven Weggefährten bekomme, gönne ich uns mal eine Woche Strand.
Was die ganze Sache aber noch viel entspannter und auch unterhaltsamer macht, ist die Tatsache, dass ich diese Tage nicht alleine oder mit kurzfristig gefundenen Zufallsbekanntschaften und Reiseabschnittsgefährten verbringe, sondern dass ich die Bagnewski-Bande um mich herum habe. Nichts gegen Zufallsbekanntschaft! Die sind in den meisten Fälle natürlich auch total supi. Aber bei einer so langen Reise zwischenzeitlich mal ein paar FREUNDE um sich zu haben und drücken zu können, ist dann doch eine andere Liga, wenn nicht eine andere andere Sportart…
Mensch, Herr Boe, ist das eine Träne, die ich da sehe?! Quatsch, ich hatte bloß ein bisschen Caipi im Auge! – Naja, so ein bisschen Dankbarkeit und Demut streifen mich dabei schon…!
Saudações do Brasil!
Bem vindo – segunda parte!
Bem vindo ao Brasil, segunda parte!
Ich will dem Schicksal nicht undankbar sein! Was hätte ich denn zu erzählen, wenn immer alles klappen würde…?! Und außerdem: Sachen gehen nun einmal kaputt! Das soll uns auf einer anderen Ebene mit der Endlichkeit aller Existenz konfrontieren… Meinen Ärger mit ein paar blöden Sprüchen zu besänftigen, funktioniert allerdings auch nicht immer.
Nach meiner Ankunft in Trindade und meinem ersten Hallo bei den Bagnewskis, gehe ich durch das Örtchen und suche mir eine Unterkunft. Nach einem Stündchen im Internet treffen wir uns dann an einem schönen Strand. Als ich abends meinen Rechner hervorhole, der auf dem Boden meines Zimmers zum Aufladen lag, hat er einen Riss im Bildschirm, so als wäre jemand draufgetreten. (Der Rechner ist noch zu benutzen, d.h. seine Funktionsfähigkeit ist nicht beeinträchtigt (er ist noch immer langsam), nur ist auf 12 Uhr ein Eurostück großer schwarzer Fleck und von dort aus ein Riss nach unten.)
Da ich mich als Verdächtigen ausschließen kann, muss ich jemand anderen verdächtigen. Ich frag beim Hostel, ob jemand in meinem Zimmer gewesen wäre, zum Putzen oder so! Nein, ist die Antwort. Na, was hatte ich erwartet? Geständnis mit Zeugenschutzprogramm?
Als ich kurz darauf in meinem Zimmer ins Bad gehe, fällt mir etwas Merkwürdiges auf: Denn da ist ja eine Tür in der Duschkabine. Okay, klingt nicht merkwürdig. Denn da gehört sie auch hin. Merkwürdig nur, dass, als ich heute morgen eine Dusche genommen habe, genau diese Tür noch nicht da war, sondern nur das Seitenteil, so eine halbe, gläserne Trennwand. Ich erinnere mich daran, dass ich mich darüber gewundert hatte und das Bad dadurch ganz nass geworden war. Oder bilde ich mir das ein…? – Ich stehe im Bad und sehe diese Glastür und bin verwirrt: Oder war die heute morgen doch schon da? Ich bin mir einigermaßen sicher, dass sie es noch nicht war! Ich spreche noch mal mit dem Hosteleigentümer und frage direkt nach dieser Glastür, ob die heute eingebaut worden ist (nicht ganz einfach diese Frage, wenn man kein portugiesisch kann). Nein! Wie Glastür… nein nein nein! – Hmm?! Was soll ich tun? Was kann ich tun? Und was bringt das ein? Dreimal Nichts! – Fühle mich ein bisschen so ohnmächtig wie gestern am Flughafen in Quito! Ich zucke mit den Achseln: Was soll’s?! In Gedanken hole ich die Kreditkarte heraus und kaufe halt noch ein Flugticket! Die Leute haben recht: Brasilien ist echt teuer!
Es ist gibt natürlich auch eine viel einfachere Erklärung für das Ganze und sie kommt vollends ohne Verschwörungstheorien aus: Ich bin bescheuert und bilde mir das bloß ein! Was allerdings eine viel schwerer zu akzeptiere Wahrheit wäre…
Saudações de sol! Grüße von der Sonne! (Das kommt dabei raus wenn man „sonnige Grüße“ bei google-translator eingibt!)
Bem vindo ao Brasil
Bem vindo ao Brasil!
Herzlich Willkommen in Brasilien also! Wie Scheiße kann so ein Landeswechsel eigentlich verlaufen?! Okay, man kann das Flugzeug komplett verpassen… Damit das nicht passiert, klingelt der Wecker um 4:30 (nicht Mitteleuropäische Zeit!). um 4:45 Uhr sitze ich im Taxi, das 45 Minuten braucht, weil gerade überhaupt kein Verkehr ist. Das kann tagsüber auch gerne die doppelte Zeit oder noch länger dauern. Zwar war es nötig, den innerstädtischen Flughafen zu verlegen (Sicherheit, Kapazität usw.), hat es aber nicht geschafft, nach mehr als 30 jähriger Planungszeit und während der Konkretisierung seit 2006, sich ernsthaft mit dem Problem der Verkehrsanbindung zu befassen. Es führt nur eine vierspurige Straße hinaus und die ist hoffnungslos überlastet und zudem in einem erbärmlichen Zustand. Aber noch gibt es gar keinen Grund mich aufzuregen. Denn nachts ist die Straße ja frei.
Ich bin früh am Schalter um einzuchecken, reiche meine Unterlagen über den Tresen und warte auf meine Boardingkarte. Vergebens! Denn ich erfahre, dass ich ohne Rück- oder Weiterflugticket nicht nach Brasilien einreisen kann. Schönen Tag noch, der nächste bitte! – Da stehe ich mit offenem Mund! Ähh, Moment mal! Wie jetzt…?! – Ja, das sei eine Einreisebestimmung Brasiliens und die Fluggesellschaft darf Leute ohne Rück- oder Weiterflugticket nicht boarden. Sonst mache sich die Luftlinie strafbar. Meine professionelle, auf dem „Ja, aber!“-Prinzip gefußte Interventionspolitik greift durch die dünne Höhenluft Quitos hindurch ins Leere. Da drüben gebe es einen Schalter, wo ich mir ein Ticket kaufen könne und im Foyer unten gebe es Internet…
Was nun? Morgens halb sechs am Flughafen. Meine Wut auf die Agentur, die mir das Ticket nach Sao Paolo verkauft hat, ohne mich auf diese restriktiven Einreisebestimmungen hinzuweisen, hilft mir nicht viel weiter. Drecksschweine!
Da ich schon in Kolumbien mit meiner deutschen Kreditkarte im Internet nichts buchen konnte, gehe ich direkt zum Last-Minute-Schalter und frage nach dem billigsten Flug aus Brasilien raus. Der Typ schaut mich zwar fragend an. Aber als ich ihm meine Not erkläre, sucht er für mich nach Flug- und Fluchtmöglichkeiten. Nach ein paar Minuten bietet er mir einen Flug von Sao Paolo nach Santiago de Chile an. Das sei das günstigste, was er finden könne. Für 608 US$. Mir rutscht ein nervöser, fieser Furz raus! Warum schlagen mir solche Situationen immer so übel aufs Gedärm…?! 608$ für einen Flug, den ich nicht antreten werde.
Ich trete ein paar Meter vom Schalter zurück. Wie war das noch mal mit den Atemtechniken zur Stressbewältigung? Und wo sind die gummibewandeten Antiagressionszellen? Die müsste es doch bei einem nagelneuen Flughafen geben! – Ich frage ihn, ob ich denn das Ticket noch umbuchen kann. Er meint, das sei kein Problem, es handele sich um ein flexibles Ticket. Kein Problem? Soso! Das werde ich ja sehen, wenn ich’s versuche! – Also, was soll der Scheiß! Gestern habe ich erfahren, dass ich 2500 € von der Steuer (für 2 Jahre) wiederbekomme. Da ist das hier doch ein willkommener Moment, damit anzufangen, das gleich auszugeben. Ich hab ja gehört, dass man bei den derzeitigen Zinsen ohnehin konsumieren muss. Ich kaufe also das verfickte Ticket nach Santiago mit der zarten Hoffnung, dass ich das zumindest teilweise über brasilianische Inlandsflüge abfeiern kann.
Eine halbe Stunde und 600$ später habe ich meine Boardingkarte und darf nach Brasilien! Ich hatte ja gehört, dass Brasilien relativ teuer sein soll. Aber dass das so gemeint war, hatte ich nicht gewusst!
Aber ich habe inzwischen wieder ein breites Lächeln im Gesicht. Gestern einen schönen Strandtag an einem herrlichen Strand mit noch herrlichererererer Gesellschaft verbracht. Denn Familie Bagnewski (Anja, Alex und und der kleine Flash) verbringen gerade ihre Elternzeit in Trindade, bei Paraty, meinem ersten Stop in Brasilien! Das macht das doch alles wett! Und ich habe eine „schöne“ Geschichte mehr zu erzählen!
(Dass mein Rechner einen Riss im Bildschirm hat und ich vermute, dass jemand aus dem Hostelteam draufgetreten ist, als er zum Laden auf dem Fußboden lag, was ich natürlich nicht beweisen kann und heftig abgestritten wird, erwähne ich nur am Rande (des Wahnsinns).)
The Cyclops Ass Theory
The Cyclops Ass Theory
For the following theory, I now ask you for a good portion of imagination and later perhaps for a little tolerance.
Let’s start with the imagination phase:
Imagine you were an alien life form that comes by chance on the earth. The reason does not matter: Educational travel, failed navigation, last minute offer, sex or disaster tourism … damn!
Imagine further that you know nothing essential about humanity. Oh yes, a little bit about Greek mythology could not hurt you. Otherwise you are totally unbiased and unprejudiced.
And now, being unprejudiced, I shall give you, knowing nothing about humanity aside from a basic knowledge of Greek mythology, the following scenario. And I will then ask you a question to which you, without a second thought, must respond with a single number. It will not be a high number, no decimals … Do not worry, you will not be disgraced. The only problem: you have to be completely honest!
It is a summer day on the planet Earth. You have just landed with your shuttle and you look out at the human beings from a safe hiding place. The only thing you know about humans is from your guidebook and of course from Greek mythology class.
Based on your experience with other forms of life, you manage to make out different sexes and you are now focusing on the females that pass by you. Because you are a curious species, you are watching the unusual human forms from the front, from the side and from behind. When checking them out, you notice that some females tend to wear strange legless clothes that you do not recognize from your planet.
Now you need to focus heavily. You tune in to this garment and imagine that it is a denim skirt. Tricky … How is it possible to know, as an alien, what a denim skirt is?
I know. This sounds at first like a certain contradiction. You must now very briefly, draw on their human matrix. Open your image database, copy a corresponding image and project it onto your imaginary canvas, which you can watch now as an alien. Clear? – As a human being, this may sound more complicated than it is, because fortunately it is for you as an alien, technically regarded, as an aliens childs play. So no problem for you to realize this access to your human host brain. „Prism“ is flying shit compared to your alien hackerism / skills.
You can now see clearly this woman in a denim skirt, from behind! Concentrate on this sight. As we come closer to the crucial moment, simultaneously, the question will come. You will answer, as an unprejudiced alien with little knowledge of human physiognomy, spontaneously and honestly.
Focus! Do you now have the silhouette of a denim skirt burned on your inner screen? Focus!
The question for you, as aliens: How many buttocks does this creature have?
And your answer has to be „One“. Right! With an obvious shrug: „Of course! How many do you think?“ But look at this, how it presents itself from the back in this denim skirt! Clearly you see this single area, excluding major contours, no cuts between left and right … That which dwells there in that denim skirt, which is a single being.
And now you remember well, your early childhood mythology class and therefore you suspect what it could be, for this creature … No, you are sure what it has to be in this essence: a „Cyclops ass“ („Zyklopenarsch“)!
Now we come to the tolerance phase:
The „Cyclops Ass Theory“ („Zyklopenarschtheorie“) may sound sexist or misogynistic at first. But that is not at all. First and foremost, it is not hostile against women, but against jean skirts. I admit that! But it should be. Rightly it is hostile against denim skirts! And I will go further: Every woman’s butt should see a denim skirt as its natural arch enemy! For it is quite shocking and deeply regretable and deplorable what jean skirts can do to something as attractive as a woman’s butt. And the affected butt, I’m talking about here is pretty, shapely, may be crunchy, originally consisting of two (!) butt cheeks, like Ying and Yang only combined to make a meaningful whole.
And women may continue to say, „But a denim skirt is very practical!“ And I show tolerance. If they say that a hundred times and I’ll answer a hundred times: „But it looks like shit!“ – Ohh! Boo! Bad Man! – But that’s nonsense. I don’t want to be evil to the women, on the contrary. The „Cyclops Ass Theory“ („Zyklopenarschtheorie“) is all about education. I want to improve the world and get rid it of jean skirts – sustainably, for ever…

