„tommi boe“

Für A.Scheuer läuft es b.scheuert!

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Für A.Scheuer läuft es b.scheuert!

Ohh, Andi, das ist jetzt aber auch blöd gelaufen! Und das gerade, als es so gut gelaufen ist. Um so blöder, wenn es dann blöd läuft… Hmm, Andi, so ein Dreck! Damit konnte aber auch keiner rechnen, dass der Typ nicht rechnen kann!

Da hatte sich so schön aus dem Nichts der Retter des deutschen Diesels ins Rampenlicht gekämpft und uns allen bewiesen (wodurch auch immer), aber ein für allemal und unumstößlich bewiesen, Feinstaub und Stickoxide können wir uns bedenkenlos zum Frühstück aufs Müsli streuen. Professor Dieter Köhler, tingelt seit Wochen durch die Talkshows, um seine Weisheiten, sorry, seine Wahrheiten zu verbreiten.

Ein Fest für Andi Scheuer. Endlich, endlich kommt die Wahrheit ans Licht. All die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus Jahrzehntelanger, weltweiter Forschung, auf denen die Grenzwerte beruhen, sind plötzlich unseriös und vollkommen willkürlich, weil ein alter Mann im Fernsehen die Weisheit mit Löffeln gefressen hat, der bisher zu diesem Forschungsthema nicht mal ein Flugblatt oder auch nur einen feuchten Furz veröffentlicht hatte. Der Verdacht, dass sich Andi Scheuer den werten Professor selbst gebacken hat, konnte noch nicht mit letzter Klarheit ausgeräumt werden. Immerhin haben auch satte 3% der angeschriebenen Lungenfachärzte Deutschlands das Papier von Köhler unterschrieben und nur 97% haben dies nicht getan. Ähnlich sehen im Übrigen auch die Zustimmungsverhältnisse bei der Klimaerwärmung oder bei der Evolutionstheorie aus. Wie meine Oma schon gesagt hat: „Drei Prozent Spacken gibt es immer! Mindestens!“

Irgendwie doof, dass sich Köhler, der all seinen Kollegen, die in diesem Forschungsbereich im Gegensatz zu ihm tatsächliche Experten sind, vorwirft, sie können nicht richtig rechnen, offenbar eine fette Dyskalkulie eingefangen hat. Denn in seiner Beweisführung auslaufen ihm einfachste Rechenfehler und zwar um den Faktor 200 bis 1000. Köhler redet sich danach, als Mann harter Fakten, raus, indem er behauptet, die Größenordnung würde trotzdem stimmen. Na klar, wenn man sich aus Versehen um das 200-1000fache verrechnet hat, ist die Größenordnung natürlich immer noch die selbe. Ist klar, Alter! (vgl. hier) Das merke ich mir für die nächste Alkoholkontrolle, wenn ich 2 Promille drin habe. Dann behaupte ich einfach, ich hätte mich an der Theke bloß um den Faktor 10 vertan, die Größenordnung sei aber völlig okay!

Schade, Andi, was sagst du dazu, dass Opi Köhler offensichtlich beim kleinen 1mal1000 für Pseudowissenschaftler gepennt hat? Die Debatte über die Grenzwerte sei masochistisch! Aha! Und: In der Debatte müsse eine Versachlichung herbeigeführt werden. Ah ja… Das sagt ausgerechnet Andi Scheuer, was ja auch irgendwie lustig ist, als Vorsitzender im Verein der Zündler und Brandstifter. Ansonsten äußert sich das Populismus-Ministerium der CSU zu diesen offenkundig falschen Berechnungen, auf denen die öffentlichen Empörung (auch seitens des Verkehrsministers) basiert, lieber gar nicht.

Hallo…?! Hallo Andi, jemand zu Hause…?! Was sagst du denn dazu? Ist dir egal? Scheiß auf Wissenschaft, du bist ja bloß Verkehrsminister oder was?! Einfach wegducken bis… ja, bis was…? Wach mal auf, du bist Bundesminister! Tja, hättest du halt bei der Berufswahl aufgepasst oder, besser noch, auf deine Mutti gehört und hättest was Vernünftiges gelernt.

Au Mann, es zeigt sich mal wieder: Für A.Scheuer läuft es b.scheuert!

 

Mehr zu Andi Scheuer:

https://tommiboe.com/2018/11/20/was-geht-andi-scheuer/

https://tommiboe.com/2018/09/15/neues-aus-dem-enddarm-der-automobil-lobby/

https://tommiboe.com/2014/12/08/a-scheuer-ist-b-bescheuert/

https://tommiboe.com/2016/09/23/a-scheuer-bleibt-b-scheuert/

Food No Porn

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Food No Porn

(jetzt auch als Vlog: https://www.youtube.com/watch?v=QgMwTS7JhUM)

So, jetzt mal unter uns: Wer von Euch hat schon ein Foto von seinem Essen gepostet? Und mal ganz ehrlich, das kann man machen, muss man aber nicht! Ich finde es extrem überflüssig und wäre ich ein kommunistisches Känguru, würde ich mit näselnder Stimme sagen: „Das steht auf meiner Not-To-Do-Liste!“ Aber trotzdem wimmelt es nur so von Spezialisten, die ihr Essen in Szene setzen, mit zwar farblich aber nicht geschmacklich abgestimmten Kräutern drapieren, Kerzen anzünden, ein Schleifchen drum wickeln und warten, bis es kalt wird, damit der Dampf das Foto nicht ruiniert, um es dann ungefragt in die weite Welt hinauszuposten.

Sollen Sie doch, Herr Boe! Locker dich mal durch! Wenn du es schon überflüssig findest, dann reg dich doch nicht so drüber auf, Mann! Steh doch mal drüber! Ja, ist ja richtig! Oder aber: Ich schlage hart und trocken zurück! Und zwar mit meinem neuen Fotoprojekt: „Food No Porn!“

Auf die Idee kam ich, als ich neulich mit meiner besten Mitbewohnerin von allen Gemüse-Spaghetti gekocht habe. Dafür haben wir Zucchini, von denen ich bekanntlich nicht allzu viel halte, durch einen sogenannten Spiralschneider gedreht. Keine Sorge, ich gehe nicht weiter ins Detail, ich bin ja kein Kochbuch! Jedenfalls war es tatsächlich richtig lecker. Ich war positiv überrascht! Und als der zweite Teller leer war, machte ich einfach ein Foto von dem leeren Teller mit der klaren Botschaft „Ist echt lecker gewesen!“

So! Wenn das kein klares, ehrliches Konzept ist, das das Essen viel mehr würdigt. Lecker kochen, essen und dann den leeren Teller fotografieren. Bäm! Mund abputzen! Fertig!

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Brot statt Brexit

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Brot statt Brexit!

Eigentlich sollte an dieser Stelle ein Blog über den Brexit stehen, aber auf dem Heimweg bei meinem Bäcker-Stopp (nicht zu verwechseln mit dem Idaho-Stop) stellte ich zu meiner Begeisterung fest, dass es dort wieder mein Lieblingsbrot, das Dickköpfle, gibt. Es ist nämlich nicht immer im Sortiment, weil es das besondere Korn nicht immer gibt. 66% Dickkopfweizen, 33% Dinkel (Angabe des Bäckers) und die restlichen 1% Elfenstaub* (Vermutung von Herrn Boe). Feinster Bread-Porn, meine Lieben!

(*Elfenstaub besteht aus 2,1g Freude, 1,0g Kraft, 0,2g Leichtigkeit, 0,4g Vertrauen, 0,4g Hoffnung, 0,3g Offenheit, 4,1g Liebe und 4,5g Glück! Hier geht’s zum Merch!)

Von einem solchen Brot spreche ich, wenn ich Leuten im Ausland versuche, die Faszination „deutsches Brot“ zu erklären. Die meisten begreifen das natürlich nicht. Warum auch? Man gewöhnt sich ja an alles, auch an seine kulturellen und kulinarischen Defizite. Dahingehend bin ich gerne ein bisschen Brot-Nazi. Allerdings richtet sich das selbstverständlich auch gegen das deutsche Industriebrot, auf das nämlich niemand mehr stolz sein muss. Denn auch die deutsche Brotkultur verroht zusehends. Aber solange es noch Brot wie das Dickköpfle gibt, dem einfach Butter reicht (sorry, liebe Veganer*innen), ist das Abendbrot des Abendlandes noch nicht gefährdet. Da bedarf es auch keiner hippen Brotaufstriche!

dickköpfle
Hmmmmm! Gurke dient nur zur Dekoration und als Grünabgleich im Bild!

Ach so, Brexit… naja egal!

Nicht süß genug…?

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Wie viel Zucker braucht eine Limonade?

Endlich mal wieder etwas aus der Rubrik „dümmer geht immer“!

Lemonaid  ist eine besondere Limonade. Nicht nur, dass sämtliche Zutaten bio und Fairtrade sind, von jeder verkauften Flasche fließen fünf Cent in Sozialprojekte in den Anbauregionen. Mit diesem „Trinken-hilft“-Prinzip wurden in den letzten zehn Jahren über zwei Millionen Euro gesammelt. Eine Liste mit den konkreten Projekten findet sich hier. Übrigens wurde einst der FC St.Pauli auf ähnliche Weise gerettet.

In dieser Woche ging die Nachricht rum, dass das Bezirksamt Hamburg-Mitte das Unternehmen darüber informiert hat, dass das Produkt Lemonaid Lemon nicht mehr als Limonade bezeichnet werden darf, sondern allenfalls als Erfrischungsgetränk. Das Problem, und jetzt wird’s absurd, im untersuchten Getränk befände sich nicht genügend Zucker. Hä…?! Für die Bezeichnung Limonade ist nämlich eine Mindestmenge von sieben Prozent Zucker erforderlich. Die Behörde ordnete nun an, das Unternehmen müsse entweder den Zuckergehalt erhöhen oder es würde die Produktbezeichnung Limonade verlieren. Das letzte alberne Wort in dieser Angelegenheit ist noch nicht gesprochen. Das Unternehmen will den Unfug notfalls vor Gericht klären lassen.

Was sagt eigentlich unsere Weinkönigin, sorry, die Sprecherin des Bauernverbandes, äh nein, unsere Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner zu diesem Schwachsinn? Erst mal noch nichts. Dabei hatte sie noch kurz vor Weihnachten stolz verkündigt, den Zuckergehalt in Getränken um 15 Prozent zu reduzieren. (Genaueres zu dieser Posse hier)

Auf der anderen Seite ist diese absurde Episode vielleicht auch eine ganz gute Werbung für das Unternehmen. Und es wäre ja sehr wünschenswert, wenn solche Social Business‘ wie Lemonaid mehr Aufmerksamkeit bekommen würden.

Grüner Pfeil für Radfahrer in Stuttgart

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Grüner Pfeil für Radfahrer in Stuttgart

Großartig! Der blanke Wahnsinn! Stuttgart, meine Perle! Bereit zu lernen! So sieht Zukunft schon heute aus!

Vielleicht muss ich einfach mal mein Lästermaul halten! Vielleicht aber auch nicht!

Begeistert blieb ich an der Überschrift hängen „Grüner Pfeil für Radfahrer in Stuttgart“. Schon lange warte ich als Radfahrer in Stuttgart darauf, dass sich etwas in der Stadt tut. Ich selbst wende den „Idaho-Stop“ ja schon lange an, illegal natürlich. Beim Idaho-Stop (keine Angst, liebe AfD, wir werden nicht von Indianern überfallen! Es droht auch keine Überfremdung!) darf man als Radfahrer ein Stoppschild wie ein „Vorfahrt gewähren“-Schild und eine rote Ampel ein Stoppschild behandeln, also drüberfahren!

Der kleine unscheinbare Bruder vom Idaho-Stop ist nun der Grüne Pfeil für Radfahrer und der soll unter anderem in Stuttgart getestet werden, ein Pilotversuch der Bundesanstalt für das Straßenwesen. Wow!

Und Stuttgart beteiligt sich „gerne“ an dem Projekt, da man „stets offen für neue Wege zur Förderung des Radverkehrs“ sei, völlig ironiefrei wohlbemerkt. Da musste ich als aktiver Radfahrer in der Autostadt Stuttgart schon ein wenig lachen. Aber auf so altmodische Konzepte wie „Radwege“ möchte man sich in Stuttgart natürlich gar nicht mehr einlassen. Und jetzt schnallt euch an, liebe Fahrradfahrer: Denn jetzt gibt’s in Stuttgart grüne Pfeile, yeah, zwei Stück, doppel-yeah! Kein Witz! An sagenhaften zwei (2!) Kreuzungen, jeweils in eine (1!) Richtung! Aber Stuttgart findet sich für soviel Offenheit und Förderung des Radverkehrs wahrscheinlich ziemlich geil. Echt, Ihr macht mich fertig!

Und an alle Bedenkenträger, Verkehrsplaner und Zukunftsverhinderer geht dieses hier: der Idaho-Stop führt zu keinem erkennbaren Anstieg an Verletzungen oder Todesfällen bei Radfahrern. Das geht aus einem 36jährigen Echtzeittest in Idaho hervor. Denn dort wird er seit 1982 praktiziert. Aber Moment, ich vergaß… So etwas würde sich ein deutscher Autofahrer bestimmt nicht gefallen lassen!