„tommi boe“
Fundstück – Find a crew.net
Fundstücke in Fernwest – Find a crew.net
Auf der Fähre nach Puerto Montt hörte ich folgende bewusstseinserweiternde Geschichte von einer Belgierin, deren Zimmergenossin im Hostel sich per Internet auf einem Kreuzfahrschiff beworben hatte und die kurz davor stand, an Bord zu gehen. Die Reise sollte zu den Osterinseln und weiter nach Tahiti gehen.
Auf der Seite „findacrew.net“ kann man sich über ein Formular für verschiedene Kreuzfahrschiffe bewerben, auf dem man dann für die entsprechenden Servicetätigkeiten angelernt wird. Auf diese Weise gelangen diese Hilfskräfte bei freier Kost und Logie in die entlegensten Ecken der Welt.
Beim Ausfüllen des Bewerbungsprofils kommt man schließlich, nach vielen anderen Fragen natürlich, auch zu der Frage, ob man sich eine Beziehung mit dem Kapitän vorstellen könnte. BÄM! Kein Scherz! Wenn das mal nicht großartig ist! Das schafft eine ganz neue Dimension: „Fuck&Ride“! – Mal schauen, ob die Fragestellung demnächst auch auf den Seiten von Mitfahrgelegenheiten auftaucht. Vielleicht entstehen auch ganz neue Seiten wie „Mit-verkehr.de“ oder so ähnlich. Bin schon ganz gespannt!
Allerdings doch nicht so neu. Denn es poppt gerade eine Geschichte in meinem Hirn auf, die mir eine Schwedin auf den Galapagos-Inseln erzählt hat. Sie hatte einige Jahre als Köchin auf unterschiedlichen Booten gearbeitet. Unter anderem auch auf einem Boot, das sich unmittelbar aus den übelsten Männerphantasien materialisiert hatte, auf dem halb- bis ganz nackte junge Mädels zwischen reichen alten Säcken aus der Modell/Foto/alter-Mann-verarscht-junges-dummes-Mädel-Branche herum hüpften, um dort für irgendeinen anspruchsvollen Tittenkalender mit interessanter Rahmenhandlung zu poposieren.
Und auch wenn ich jedem alternden und einsamen Kapitän eine kleine, knackige Liebschaft von Herzen gönne (vielleicht werde ich ja selber mal ein alternder und einsamer Kapitän), befürchte ich, dass die Kalender-Fotoshooting-Strategie hinsichtlich des Fuck&Cruise-Faktors um ein Vielfaches erfolgreicher ist.
Zurück zur „Fuck a crew“, äh, „Find a crew“-Seite! Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass einfach ein gelangweilter/notgeiler Computernerd die Sex-Frage beim Programmieren in den Fragebogen eingeschmuggelt hat. Aber auch das werde ich heute nicht mehr herausfinden.
Euch allen viel Vergnügen, wobei auch immer!

Mad Mouse Disease
Mad Mouse Disease
Als ich im vorletzten Jahr auf dem 4Ferkel in Marburg (einem/DEM Frisbeeturnier) eine dem Turnier angemessen betrunken wirkende Maus vor meinem Zelt im Kreis tanzen sah, entstand der Ausdruck „Mad Mouse Disease“. Das war natürlich eher lustig gemeint.
Als ich vor drei, vier Wochen auf meinem Roadtrip durch Patagonien durch eine schöne Seenlandschaft kam, deren Campingplätze alle wegen dem Hantavirus gesperrt waren, war das schon ein bisschen ernster.
Als mir auf meiner Wanderung um die Torres del Paine von meiner Wandergruppe von einem Todesfall aus dem Bekanntenkreis berichtet wurde (der erste seit über 20 Jahren in Manitoba), wurde es bedrückend.
Als mir am vorletzten Morgen der Wanderung beim Campamento Los Cuernos plötzlich die Hand angeschwollen war, nachdem die ganze Nacht über erheblicher Mausverkehr vor dem Zelt stattgefunden hatte, war es mit einem Mal auch noch sehr persönlich geworden.
Es war keine direkte Wunde zu erkennen. Aber die Hand war heiß, rot und dick! Insekten, Spinnen, Mäuse, Guanacos, Pumas, einseitige auf Müsliriegeln basierende Mangelernährung, eine putzige, seltene Allergie auf patagonische Berge…? Keine Ahnung.
Als ich zwei Tage später zurück in Puerto Natales bin, malt mir der Arzt mit einem Kugelschreiber Linien auf den roten Handrücken, die ich beobachten soll, und verschreibt mir mit dem gleichen Kugelschreiber ein Antibiotikum.
Als 48 Stunden später die Hand schon wieder viel besser und schlanker aussieht (Die Knöchelchen lassen sich wieder erkennen), ist der Patient weitestgehend beruhigt und freut sich auf seine dreitägige Bootstour durch die chilenischen Fjorde.
What’s wrong with you, Israeli Travellers?
„What’s wrong with you, Israeli Travellers?!“ – Über komische Reisende und Brandstifter
Auf Reisen trifft man auf viele Nationalitäten. Manche mehr, manche weniger. Manche lieber als andere. Aber insgesamt lässt sich der Satz „Auf Reisen trifft man nette Leute!“ durchaus bestätigen. Natürlich gibt es auch hierbei Ausnahmen. Denn Trottel gibt es überall. Und oft ist man selber einer! (siehe https://tommiboe.wordpress.com/2014/03/17/fundstuck-ein-trottel-am-fluss/) Warum sollten also Trottel nicht auch reisen?
Aber es gibt eine besonders besondere Ausnahme unter den Reisenden: die Israelis! Ich will mich nicht unnötig aufregen. Aber es ist einfach mal nötig. Denn sie nerven! Und das sollten sie auch wissen, da sie maßgeblich daran Schuld sind und nicht etwa meine maßlose Intoleranz. Denn meine durchaus existierende Intoleranz bezieht sich nicht auf Nationalitäten oder Hautfarben sondern auf Deppen! Und da gehört sie auch hin!
Meine Theorie ist, dass die Weltreisen der Israelis zum Militärdienst dazugehören. Das erklärt, warum viele so spaßbefreit und verschlossen wirken und sie sich nach wie vor in ständiger Verteidigungshaltung befinden. Sie wollen also gar nicht reisen, sie müssen! Diese Theorie wurde mir übrigens von einem sehr netten, alleinreisenden Israeli bestätigt. Er meinte, viele würden einfach mitreisen, weil sie nicht wüssten, was sie sonst nach der Militärzeit tun sollten und die anderen ja auch reisen würden. „Echt…? Reisen…?! Hab eigentlich gar keinen Bock, aber gut, wenn’s sein muss…!“
Am Tag vorm Start meiner Wanderung um die Torres del Paine las ich in der Zeitung, dass gerade wieder zwei Israelis im Nationalpark von Rangern aufgegriffen worden waren, wie sie im Park an verbotener Stelle ein Lagerfeuer anfachten. Dabei bekommt JEDER, der den Park betritt eine sehr deutliche Belehrung, wie sehr es verboten ist, außer an extra ausgewiesenen Plätzchen, Feuer zu machen, und auch welche Konsequenzen einem drohen. Das passiert auf Spanisch und Englisch sowie laut und deutlich. Das Ganze hat sich verschärft, seit im Dezember 2011 bei einem, von einem unvorsichtigen Touristen ausgelösten Waldbrand 16000 Hektar des Parkes vernichtet wurden. Dieser Touri war Israeli. Und auch in den folgenden Jahren waren es immer wieder Israelis, die sich einfach nicht an die klaren und einfachen Regeln halten können oder wollen. 2012 wurden fünf Israelis beim Lagerfeuermachen ertappt, im Januar diesen Jahres weitere vier.
Als ich vor zwei Wochen nach El Chaltén, noch im argentinischen Patagonien, kam, hielt unser Bus mit 20 Israelis am Ortseingang an einer Rangerstation an. Dort stieg eine Rangerin zu uns in den Bus und informierte uns höflich, dass wir alle aussteigen müssen, um uns über die Verhaltensregeln im dortigen Parque Nacional aufklären zu lassen. Auf Spanisch und auf Englisch. Wir stiegen aus und wurden im Eingangsbereich in zwei Lager nach Spanisch und Englisch aufgeteilt. Dann schaute sich die Frau um und ging noch mal zum Bus zurück, in dem zehn Israelis einfach sitzen geblieben waren. Sie kam mit ihnen im Schlepptau zurück und sagte auch ihnen, noch immer sehr freundlich, links Englisch, rechts Spanisch. Was aber nicht verhindern konnte, dass ihr vier von ihnen nach rechts folgten. Sie fragte, ob sie Spanisch sprächen, was natürlich nicht der Fall war. Sie bat die Israelis, bitte auf die andere Seite zu gehen, woraufhin sich einer von ihnen auch noch erdreistete, blöde Sprüche zu machen.
Kein Wunder, dass sie überall Feuer machen! Sie sind einfach völlig respektlos und interessieren sich einen Scheiß! Und das ist leider überhaupt nicht übertrieben!
In einem Hostel in El Calafate hatte ich mir gerade in der Gemeinschaftsküche mein Abendessen gemacht, als sechs oder sieben Israelis in die Küche kamen. Nicht einer von ihnen ist auf die Idee gekommen, mich mit einem belanglosen und weitestgehend schmerzfreien „Hola/Hi/Hello/Shalom“ zu grüßen. Natürlich nicht! Weil es sie eben einen Scheiß interessiert!
Aber was rege ich mich auf…! Immerhin habe ich auf meiner Reise ein Handvoll sehr netter Israelis getroffen. Leider ist das so herum die Ausnahme! Aber es musste einfach mal gesagt werden. Ach ja, und eins noch: Liebe Israelis, hört bitte/gefälligst auf rumzujammern, dass Euch keiner gerne hat! „Von nichts kommt nichts!“ hat mir meine Oma beigebracht.
Die chilenische Presse dazu:
http://www.veoverde.com/2014/01/nuevamente-israelies-hacen-fuego-en-torres-del-paine/


