hirnkalt
Bitte, geht voten – aber nicht die FDP-Idioten!
Bitte, geht voten, aber nicht die FDP-Idioten!
Schon wieder fast drei Monate her, seit wir gewählt haben. Aber mein Kopf schüttelt sich immer noch ein bisschen. Bereits kurz vor der Wahl, als klar wurde, dass die AfD über zehn Prozent bekommen würde, fand ich die Vorhersage für ebenfalls zehn Prozent für die FDP eigentlich noch schlimmer. Und das obwohl ich die AfD für eine Vollkatastrophe halte.
Denn ich habe durchaus Verständnis dafür, dass viele Leute kein Bock mehr auf die etablierten Parteien haben, sich nicht mehr von der Politik repräsentiert und von den Politikern verarscht fühlen. Das kann ich nachvollziehen, auch wenn meine daraus resultierende Wahlempfehlung sicher nicht die AfD wäre.
Aber wie können zehn Prozent der Deutschen derart hirnkalt sein, um die FDP zu wählen, sorry die „neue“ FDP natürlich, jetzt auch in Magenta. Die Partei, die sich nach wie vor für das oberste und reichste Prozent einsetzt. Wenn es in Deutschland eine Partei gibt, die dem Establishment bis zum Hals im Arsch steckt (äh…?), dann ist das ja wohl die FDP. Da können auch die schönen Schwarzweiß-Fotos und die Versuche, die CSU recht zu überholen, nichts dran ändern.
Und populistische Forderungen, wie doch endlich den Soli abzuschaffen, offenbaren und zementieren genau die ursprünglichen Positionen der FDP. Denn wer wären denn die Profiteure von der Abschaffung des Solidaritätszuschlags? Na, schon mal drüber nachgedacht? Und wenn wir dieser Frage mal nachgehen, kommen wir auch schnell dahinter, wem dies besonders nutzen würde (cui bono?!). Während die untere Hälfte der Einkommen gerade mal 0,3 Mrd. Euro zum Soli 2018 beisteuern werden (egal ob Ost oder West im Übrigen!), beläuft sich der Beitrag des oberen Einkommenszehntels auf satte 10,8 Mrd. Euro. Aha! Wem nützt es also, liebe FDP, wenn du zu unser allem Nutzen endlich den Soli abschaffst? Ah, den Fetten da oben. Und woher soll sich der Staat die fehlenden Milliarden dann besorgen…? Schon klar, Ihr Arschkrampen! Aber soll ich hier ernsthaft der FDP das Solidaritätsprinzip erklären…? Darauf können wir doch beide verzichten oder?!
Aber für Euch da draußen wiederhole ich gerne noch mal: Bitte, geht voten, aber nicht die FDP-Idioten!
https://tommiboe.com/2017/10/24/steuervermeidungsfoerderungsverein/
Auch Kauder kann noch dümmer!
Auch Kauder kann noch dümmer!
Volker Kauder, immerhin Fraktionschef der Union, hat entweder selbst Angst oder schürt sie einfach, was aber beides völlig falsch interpretiert wäre, natürlich.
„Es darf nicht dazu kommen, dass in Deutschland eine islamische Partei entsteht!“ So Kauder.
Aber wie darf man denn so etwas interpretieren, Herr Kauder, wenn einem Verstand gegeben? Es sei denn Sie reden einfach nur so daher, völlig ohne Hinter- und sonstige Gedanken, interpretationsfrei angelegt und in die besinnliche Weihnachts- und Pegidazeit gekotzt. Naja, kann ja mal passieren und kommt ja auch oft aufs Gleiche raus…!
Alternativ könnte man Ihnen auch unterstellen, dass Sie zu dumm sind, den Zusammenhang zwischen Ihren Aussagen und ihrer Bedeutung zu erkennen. Irgendwelche Gründe müssen Sie ja haben. Aber was heißt hier schon unterstellen…?
Aber man wird doch mal nachfragen dürfen: Herr Kauder, warum dieser Satz zu dieser Zeit? Es gibt derzeit keinerlei Bestrebungen, eine solche Partei überhaupt zu gründen. Oder wissen Sie da mehr? Aber die Nachricht kommt trotzdem genau dort an, wo Sie hin gehört: im Unterbewusstsein der gewünschten Klientel. Islamische Partei! Buh! Nein!!! – Denn Sie folgen dem bekannten Prinzip: „Denk nicht an den rosaroten Elefanten!“ Und zack: Nachricht angekommen! Glückwunsch!
Auf einer anderen Ebene ist Ihre Aussage fast noch hirnkälter und sinnfreier. Denn für wie blöd, darf man Sie und Ihre geistigen Brüder (und Schwestern) denn halten, wenn Sie mit Ihrer Partei ständig versuchen, sich von der Pegida-Bewegung zu distanzieren? Ist dies bloß das bürgerliche Geschwafel für die Kameras? Und im nächsten Moment kommen Sie als janusköpfiger Vollspacko daher und erklären uns bzw. Ihrem Stammtischklientel, dass es keine islamische Partei in Deutschland geben dürfe. Besteht der Verdacht, dass Sie Ihr Klientel in der Pegida-Bewegung vermuten? Oder arbeiten Sie gerade an einem Aufnahmeantrag für die CSU…?
Denn weder gibt es den Islam noch die Muslime. Und über politische Inhalte innerhalb der in Deutschland lebenden Muslime sagt das Wort „islamisch“ erst mal wenig aus, sofern man nicht ein unterschwelliges „islamistisch“ mitscheppern lässt. Aber das scheint derzeit sehr beliebt zu sein. Genau so gut könnte man sich fragen, was eigentlich sonderlich christlich am politischen Handeln der „C“-Parteien ist…?
Also, lieber Herr Kauder, sprechen wir es gemeinsam aus: Es geht um Populismus. Ähnlich populistische Motive darf man hinter der Diskussion ums Burkaverbot vermuten, die u.a. der sächsische Landesvogel Stanislaw Tillich vom gleichen Trachtenverein (CDU) anfeuert. Denn so Tillich: „Eine Kindergärtnerin ist verpflichtet, jedes Kind nach dem Ende der Betreuungszeit den richtigen Eltern auszuhändigen.“ Und wie soll das gehen, wenn vollverschleierte Mütter vorm Kindergarten auftauchen? Das ist im Einzelfall zwar richtig. Aber es gibt in Sachsen dafür auch nur drei Einzelfälle und daher ist dies nichts weiter als populistisch. Denn zahlenmäßig ist das beinahe so relevant wie die gesamtgesellschaftliche Wertebedrohung, die von Transsexuellen in der CSU ausgeht.
Also, liebe Kauders und Tillichs, sich an jeder Straßenecke gemein zu machen, ist nicht Aufgabe von Politikern sondern einfach Bäh! Und Ihr müsst Euch schon entscheiden, wo Ihr steht? So ein bisschen überall und nirgends geht überhaupt nicht. Oder doch…? Ach ja… Aber für diese Rolle haben wir schon Mutti!