Widerstand ist alternativlos
Die Menschheit muss zum Psychologen
Die Menschheit muss zum Psychologen!
Über den Wahnsinn Milliardäre zum Präsidenten zu wählen!
Irgendetwas kann mit der Menschheit nicht stimmen. Schwer zu sagen, ob sie wirklich ernsthaft krank ist (ich bin ja kein Arzt), aber ganz dicht ist sie mit Sicherheit nicht! Meiner Ansicht nach leidet sie am Stockholm-Syndrom. Dabei stellt die Geisel bei einer Entführung eine positiv emotionale Verbindung zum Geiselnehmer her. Anders kann ich mir kaum erklären, wieso es gerade derart in Mode ist, ausgerechnet Milliardäre zum Präsidenten zu machen.
Auch wenn Trump in seiner Art alles überstrahlt, ist er ja keineswegs das erste oder einzige Beispiel für dieses Phänomen. So wurde ebenfalls in Chile mit Sebastian Pinera gerade ein Milliardär zum Präsidenten gewählt. Aber auch in Europa gibt’s mit Andrej Babis (Tschechien) und Petro Poroschenko (Ukraine) solche Superreiche als Staatschefs. Und nicht zu vergessen: der ewige Berlusconi, der in Italien bereits wieder bereitsteht.
Was stimmt nicht mit der Menschheit? Warum sehnen wir uns derart nach einem König, einem starken Führer, einem Superreichen, der seinen Reichtum auf unserer Armut aufgebaut hat? Oder glauben wir ernsthaft, dass diese Superreichen sich ihren Reichtum verdient haben, womöglich sogar redlich? Sind wir tatsächlich so naiv, so blöd?
Im Jahr 2015 konnten Milliardäre ihr Vermögen um acht Prozent steigern. In einem Jahr! Während einer Nullzinsphase! Und wir stellen uns nicht einmal die Frage, auf wessen Kosten dies geschieht? Wer zahlt den Preis dafür? Naja, die werden es schon verdient haben… Im Ernst?! Und solche Leute wählen wir zum Präsidenten…?! Wie schizophren kann eine Gesellschaft denn sein, bevor sie eingewiesen wird?
Aber vielleicht sitzen wir sogar längst in einer Anstalt, in Watte gepackt mit Privatfernsehen hinreichend sediert. Alle vier Jahre werden wir von der behandelnden Regierung zu einer Stimmabgabe eingeladen, die uns Mitbestimmung suggeriert, aber nun auch wirklich gar nichts Wesentliches ändert und auch nicht ändern soll. So etwas wäre ja auch absurd! In welcher Psychiatrie hat schließlich der Insasse ein Mitspracherecht…? Okay, die Farbe des Sedativums ändert sich alle paar Jahre, aber das war’s dann auch!
Und dass mittlerweile die Anstaltsvorsitzenden Milliardäre sind, ist ja in Zeiten, in denen auch Krankenhäuser privatisiert werden, nur konsequent.
Aber müssen wir uns deshalb Sorgen machen? Zumindest nicht solange die Medikation stimmt!
Wir brauchen dringend eine Gierdebatte!
Wir brauchen dringend eine Gierdebatte!
Fünf Tage lang haben sich im Januar in Davos wieder die Reichsten der Reichen getroffen.
Oxfam legte in seinem neuesten Bericht dar, dass „82 Prozent des im vergangenen Jahr erwirtschafteten Vermögens in die Taschen des reichsten Prozents der Weltbevölkerung geflossen“ sei. Und zwischen 2016 und 2017 kam alle zwei Tage ein neuer Milliardär hinzu. Was daraus klar wird, die Ungleichverteilung ist kein Zustand, sondern ein sich immer weiter steigernder Prozess. Die gute, wenngleich zynische Nachricht: Es ist also gar nicht alles soooo schlimm. Denn die Ungleichverteilung wird sich, bei aktueller Entwicklung – und absolut gar nichts spricht dafür, dass dies sich ändert, noch verschlimmern! Die Superreichen werden superreicher – und das auf Kosten des Restes der Bevölkerung. Eine GroKo wird daran nicht rütteln, natürlich nicht! Woher sollte dieser plötzliche Gesinnungswandel auch kommen?! Auf einer ganz anderen Ebene faszinierend, dass man für eine solche Politik noch nicht einmal die FDP benötigt.
Stattdessen wird noch immer dann die Neiddebatte aus der Schachtel geholt! Neid oder Gier? Wer ist die größere Drecksau? Wer setzt sich beim moralischen Schlammcatchen durch? In der roten Ecke: der Neid, in der blauen Ecke: die Gier! Wer ist der größere Schurke?
Okay, beides sind Arschlöcher! Muss man da noch differenzieren? Ich meine: Ja! Denn einem der beiden wird, meines Erachtens, in der medialen Betrachtung viel mehr Be- und Verachtung geschenkt als dem anderen. Und die interessante Frage ist: Wenn schon beide Arschlöcher sind, warum redet man nur über den einen?!
So wird die Neiddebatte immer wieder gerne in den Ring geführt, wenn es um Forderungen nach mehr Gleichheit und Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft geht. Von einer öffentlichen Gierdebatte hingegen habe ich bisher noch gar nichts mitbekommen. Komisch eigentlich…! Bei Ecosia, meinem alternativen Suchdienst (ich berichtete), erhält man für den Suchbegriff „Neiddebatte“ 14400 Treffer (bei Google 219000), für „Gierdebatte“ sind’s gerade mal 176. Google (1620 Treffer) fragte sogar nach: „Meinten Sie Bierdebatte?“ (Immerhin 2190 Treffer)
Zumindest ich finde den Zusammenhang zwischen Gier und Neid ganz interessant und mich wundert ein wenig, warum es sonst niemanden zu interessieren scheint und es niemand deutlich formuliert. Denn ist es nicht so, dass gerade die zügellose Gier einiger weniger zu einer immer größer werdenden Ungleichheit in unserer Gesellschaft führt und genau damit der Neid erst richtig angefeuert wird?
Denn Neid ist nicht bloß als bösartige Missgunst zu bewerten. Sie ist oft einfach Ausdruck von offensichtlich ungerechten Lebensverhältnissen.
In einer Gesellschaft mit Chancengleichheit und geringen sozialen Unterschieden ist der Neid, da ihm der Nährboden fehlt, schwächer ausgeprägt. Aber bei wachsender Ungleichheit, beim Auseinanderklaffen der Schere zwischen Arm und Reich, zwischen Unten und Oben, wächst und gedeiht auch der Neid.
So ist der Neid keineswegs das Übel selbst, sondern lediglich eine menschliche Reaktion auf das Übel, nämlich auf eine, von der Habgier angetriebene, auseinanderdriftende Gesellschaft. Und so lange den Gierigen und Vermögenden unserer Gesellschaft seitens der Politik weiterhin Geschenke gemacht werden (Erbschaftssteuer, Vermögenssteuer, Höchststeuersatz, Kapitalertragssteuer; um mal die bekanntesten Geschenke zu nennen), wird sich an der Situation nichts verändern.
Das Vermögen hat mehr politischen Einfluss und dieser Einfluss wird durch die unstillbare Habgier nach noch mehr geleitet. Und das derzeit mit großem Erfolg, wie obige Reformen eindrucksvoll beweisen. Ein Milliardär konnte in 2015 sein Vermögen um acht Prozent steigern, während der Normalo genau Null Prozent auf sein Erspartes bekam.
Hmm… Irgendwie ganz schön einfach und ganz schön eklig zugleich, dass das quasi widerstandslos und alternativlos funktioniert.
Ich würde mir wünschen, nein, ich fordere, dass jeden Tag über den unglaublichen Reichtum einiger weniger Superreicher berichtet wird. Solange bis die anderen 99 Prozent endlich schnallen, dass sich endlich etwas ändern muss.
Also bitte: Wir brauchen keine Neiddebatte, wir brauchen endlich eine Gierdebatte!
Bitte, geht voten – aber nicht die FDP-Idioten!
Bitte, geht voten, aber nicht die FDP-Idioten!
Schon wieder fast drei Monate her, seit wir gewählt haben. Aber mein Kopf schüttelt sich immer noch ein bisschen. Bereits kurz vor der Wahl, als klar wurde, dass die AfD über zehn Prozent bekommen würde, fand ich die Vorhersage für ebenfalls zehn Prozent für die FDP eigentlich noch schlimmer. Und das obwohl ich die AfD für eine Vollkatastrophe halte.
Denn ich habe durchaus Verständnis dafür, dass viele Leute kein Bock mehr auf die etablierten Parteien haben, sich nicht mehr von der Politik repräsentiert und von den Politikern verarscht fühlen. Das kann ich nachvollziehen, auch wenn meine daraus resultierende Wahlempfehlung sicher nicht die AfD wäre.
Aber wie können zehn Prozent der Deutschen derart hirnkalt sein, um die FDP zu wählen, sorry die „neue“ FDP natürlich, jetzt auch in Magenta. Die Partei, die sich nach wie vor für das oberste und reichste Prozent einsetzt. Wenn es in Deutschland eine Partei gibt, die dem Establishment bis zum Hals im Arsch steckt (äh…?), dann ist das ja wohl die FDP. Da können auch die schönen Schwarzweiß-Fotos und die Versuche, die CSU recht zu überholen, nichts dran ändern.
Und populistische Forderungen, wie doch endlich den Soli abzuschaffen, offenbaren und zementieren genau die ursprünglichen Positionen der FDP. Denn wer wären denn die Profiteure von der Abschaffung des Solidaritätszuschlags? Na, schon mal drüber nachgedacht? Und wenn wir dieser Frage mal nachgehen, kommen wir auch schnell dahinter, wem dies besonders nutzen würde (cui bono?!). Während die untere Hälfte der Einkommen gerade mal 0,3 Mrd. Euro zum Soli 2018 beisteuern werden (egal ob Ost oder West im Übrigen!), beläuft sich der Beitrag des oberen Einkommenszehntels auf satte 10,8 Mrd. Euro. Aha! Wem nützt es also, liebe FDP, wenn du zu unser allem Nutzen endlich den Soli abschaffst? Ah, den Fetten da oben. Und woher soll sich der Staat die fehlenden Milliarden dann besorgen…? Schon klar, Ihr Arschkrampen! Aber soll ich hier ernsthaft der FDP das Solidaritätsprinzip erklären…? Darauf können wir doch beide verzichten oder?!
Aber für Euch da draußen wiederhole ich gerne noch mal: Bitte, geht voten, aber nicht die FDP-Idioten!

https://tommiboe.com/2017/10/24/steuervermeidungsfoerderungsverein/
Bravo, Christian Schmidt!
Bravo, Christian Schmidt!
Jetzt hat es einer der gesichtslosesten Minister der vergangenen Regierung quasi mit seinem letzten politischen Atemzug aber noch mal so richtig ins Rampenlicht geschafft. Respekt!
Und Christian Schmidt galt bisher wirklich nicht als besonders verhaltensauffällig. Vor ein paar Jahren hat er mal gesagt „An apple a day keeps Putin away!“, womit er dem Comedy-Verständnis der CSU-Basis noch einigermaßen entsprach. Aber der Verlängerung über die Zulassung von Glyphosat gegen den ausdrücklichen Willen der SPD zuzustimmen, dafür bedarf es (frei nach Olli Kahn) schon einer gehörigen Ration Fipronil in den Eiern und das hätte ich C.Schmidt echt nicht zugetraut.
Interessante Vorstellung, wenn nicht bereits die FDP aus der Jamaika-Sondierungsrunde ausgestiegen wäre, wie bei Bekanntwerden von Schmidts Glyphosat-Abstimmung das Gesicht von Cem Özdemir explodiert wäre oder ob er auch diesen Schlag in die grüne Fresse staatstragend und machtbesessen ausgehalten hätte? Interessant, wie gesagt…
Auf einer ganz anderen Ebene (also schieben wir mal diesen unglaublich krassen Vertrauensbruch gegenüber der SPD beiseite, mit der die Union gerade wieder Sondierungen aufnehmen möchte. Okay, schwierig…) kann man C.Schmidt auch verstehen. Denn wahrscheinlich hätte er in einer neuen, wie auch immer gearteten Regierung keinen Ministerposten mehr bekommen – ausgenommen Alleinregierung der CSU. Zumindest fällt mir kein Argument für eine Laufzeitverlängerung des Ministers ein. Also muss auch C.Schmidt sich nach einem neuen Job umschauen und mit diesem (vermutlich Milliarden schweren) Bewerbungsschreiben wird sich doch wohl ein nettes Pöstchen bei Bayer-Monsanto finden lassen.
Bravo, Christian Schmidt! Auf einer ganz niederen, fiesen und verachtenswerten Ebene: Respekt! Aber vielleicht hat er jetzt (also, nachdem er gefeuert worden sein wird) einfach mehr Zeit für seine Autobiographie „Ein Leben tief im Arsch der Interessenverbände!“
Ähnlich Dummes von C.Schmidt:
https://tommiboe.com/2016/12/29/wurst-ist-wurst-und-schnaps-ist-schnaps/
Steuervermeidungsförderungsverein
Steuervermeidungsförderungsverein oder: Mist, die FDP ist zurück!
Kaum ist die FDP wieder in der Verantwortung, da möchte ich schon wieder sagen: „Schönen Dank, FDP! Ich hab jetzt schon die Schnauze voll!“ – Zugegeben, bei der FDP ist meine Zündschnur relativ kurz – allerdings auch zu Recht!
In Nordrhein-Westfalen gab es die bisher effektivste Einheit an Steuerfahndern in Deutschland. Mit dem offensiven Ankauf von Steuer-CDs wurden in den letzten Jahren rund sieben Milliarden Euro an hinterzogenen und ins Ausland verschobenen Steuern zurückgeholt (wie aus dem aktuellen SPIEGEL hervorgeht). Der Verantwortliche der Anti-Betrugs-Einheit, Peter Beckhoff, ist seit kurzem im Ruhestand und sein Posten muss neu besetzt werden. Die spannende Frage ist, ob die Neubesetzung nun zu einem Politikum wird.
Denn inzwischen ist in NRW die FDP am Ruder und es ist ja hinreichend bekannt, was sie vom Ankauf von Steuer-CDs hält, nämlich NICHTS! Tja, da werden sich womöglich einige Steuersünder freuen, dass für sie ab sofort wieder Klientelpolitik betrieben wird. Geht’s eigentlich noch? Als gäbe es ein Recht auf Steuerhinterziehung?!
Die Frage bleibt, was für Trottel eigentlich diese FDP wählen?! Als wäre nicht bekannt, für welche Politik und welche Klientel (sehr großzügig aufgerundet 1% der Gesellschaft!) sie stehen! Mann! Echt!
Aber diese tollen schwarz-weiß-Werbefotos mit dem Lindner waren aber auch hübsch oder…? Ich bin ein bisschen verliebt und hab mir natürlich auch sofort sein neues Parfüm bestellt!