Gegen die Verlederhosierung des Abendlandes

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Gegen die Verlederhosierung des Abendlandes

Wer zur Zeit durch Stuttgart läuft, wird einem Phänomen begegnen, das ich als Verlederhosierung des Abendlandes bezeichne. Denn es ist gerade Wasen-Zeit und Jung und Alt strömen zum Cannstatter Wasen, dem Volksfest, das gerade 200 Jahre alt wird. Genug eigene Tradition möchte man meinen…

Aber anscheinend empfinden es viele der rund vier Millionen Besucher inzwischen als reinen Ableger des Münchner Oktoberfestes. Denn in den letzten Jahren greift ein zunehmender Verkleidungswahn um sich. Besonders das junge, karnevalerprobte Volk läuft rum, wie frisch aus dem Kostümverleih entsprungen, traditionsunabhängig, – übergreifend oder -ignorierend in Dirndl und Lederhose mit kleinkariertem Hemd. Und da es in Stuttgart und Umgebung keinen Kultur bezogenen Trachtenhintergrund gibt, darf es auch gerne das Plastikdirndl für 9,99€ aus dem Discounter sein. Sieht zwar richtig kacke aus, ist dann aber auch nicht ganz so tragisch, wenn man sich später besoffen vollkotzt.

Vielleicht handelt es aber auch bloß um traditionsbewusste Bayern, die kürzlich nach Baden-Württemberg rübergemacht haben und damit genau jene wertekonservativen Wähler sind, die am nächsten Wochenende der CSU schmerzlich an der Wahlurne fehlen werden.

Und jetzt alle: Ohhhhh! Arme CSU!

verlederhosierung 2.jpg
Das ist NICHT das Oktoberfest in München! Das ist der Cannstatter Wasen!

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