tommiboe
Neues aus dem Enddarm der Automobil-Lobby
Neues aus dem Enddarm der Automobil-Lobby
Habt Ihr auch mitbekommen, dass Andreas Scheuer plötzlich und völlig überraschend wieder aus dem Enddarm der Automobilkonzerne aufgetaucht ist? Leicht Scheißeverschmiert, aber immerhin! In diesen Zeiten muss man ja über jeden Politiker froh sein, der aus den Fängen und Gedärmen der Lobby wieder auftaucht.
Ich wollte mich an dieser Stelle auch gar nicht darüber lustig machen, dass der Verkehrsminister gerade stolz sein neues „Neuigkeiten-Zimmer“ vorgestellt hat. Da hat wohl einer im Ministerium den Google-Translator in der Einstellung English-Bayrisch für News-Room benutzt…
Bisher hatte Andreas Scheuer ja tapfer und stur den Kurs der Automobil-Lobby befolgt und darauf vertraut, einfach immer wieder den gleichen Stuss zu erzählen, getreu dem Motto: „Wer sich immer wiederholt, hat Recht!“ Und das klang dann so: „Automobilkonzerne sind gut – Dieselfahrer sind selbst Schuld! Automobilkonzerne werden geschont – Dieselfahrer sollen sich halt einen neuen Diesel kaufen.“ Basta!
Und jetzt hat Scheuer offenbar irgendwie herausgefunden, dass Dieselfahrer in Bayern wahlberechtigt sind. Mist! Das hätte man ihm aber auch früher sagen können. Wie steht A.Scheuer denn jetzt da? Völlig b.scheuert!
Allein der Bestand an Euro5-Dieseln beträgt 39,3% an den 15 Millionen Dieselfahrzeugen in Deutschland. Da ist es schon irgendwie blöd, als Minister den Eindruck zu vermitteln, man würde direkt für die Automobilkonzerne arbeiten und nicht für seine Wähler. Hmmm…!
Aber ich wiederhole mich ja gerne: A.Scheuer ist und bleibt b.scheuert!
Fun Fact: Inzwischen wäre die CSU wahrscheinlich mit jenen 39,3% sehr zufrieden…
https://tommiboe.com/2014/12/08/a-scheuer-ist-b-bescheuert/
https://tommiboe.com/2016/09/23/a-scheuer-bleibt-b-scheuert/
Au Mann, nicht mal beim Mülltrennen sind wir noch Weltmeister!
Au Mann, nicht mal beim Mülltrennen sind wir noch Weltmeister!
Der/die Deutsche ist ja gerne ordentlich und fleißig und hält das, vor allem, allen anderen vor. Die Hecke wird getrimmt, das Auto gewaschen, die Kehrwoche eingehalten (in Schwaben) und der Müll wird getrennt. Aber jetzt kommt’s dicke!
Laut aktueller Statistiken liegt Deutschland mit 617 kg Haushaltsabfällen pro Kopf und Jahr bei den europäischen Müllproduzenten weit vorne und beim Verpackungsmüll mit 218 kg jährlich sogar auf Platz 1. Naja, immerhin Europameister könnte man zynisch feststellen. Mülltrennen ist das eine, Vermeiden aber sicher genauso wichtig. Zumal ein Großteil des sorgfältig getrennten deutschen Mülls nach China exportiert wird, um dort 20000 km später (tada!) verbrannt zu werden. Auch die Recyclingquote beim Verpackungsmüll ist in Deutschland nicht gerade Weltklasse. Während Dänemark 90% seines Plastikmülls recycelt, schafft Deutschland bloß 42%. Mit dem deutschen Saubermann-Image lassen sich diese Zahlen nur schwer vereinbaren.
In Chile wurden gerade die Plastiktüten verboten (in der EU soll das ja auch kommen), Frankreich verbietet Plastikteller, -becher und -geschirr. Wäre doch schön, auch aus Deutschland mal wieder derartiges zu hören.
Neulich habe ich eine Frau mit in Plastik verpackten Wassermelonenstücken gesehen. Bisher hatte ich die Verpackung der Wassermelone für recht gelungen und kompostierbar gehalten. Optimierer mögen bemängeln, dass der Tragegriff fehlt. Aber ansonsten… Und wer anmerkt, dass so eine ganze Wassermelone viel zu groß für eine Person ist, der kann ja mal mit einem Lächeln und einer halben Wassermelone beim Nachbarn/in klopfen und ihm/ihr das Problem mit der zu großen Wassermelone erklären. Hmmm… Vielleicht findet man da gemeinsam eine Lösung. Und womöglich lernt man sogar einen, bis dahin unbekannten Nachbarn kennen. Wer weiß, vielleicht fehlen einem selber am nächsten Sonntag ein paar Eier zum Frühstücksglück…

Sandkastendemenz
Sandkastendemenz
Die Tochter P. meines guten Freundes D. ist zwei Jahre und befindet sich im besten Sandkastenalter. An meine eigene aktive Sandkastenzeit habe ich keine wesentlichen Erinnerungen mehr und in den vergangenen Jahrzehnten schenkte ich Sandkästen im allgemeinen wenig Aufmerksamkeit. Ich hatte wohl andere Interessen.
In den letzten Wochen landete ich jedoch immer mal wieder in deren bedrohlicher Nähe. Freitagnachmittags treffe ich mich regelmäßig mit D. auf einen Kaffee und dann holen wir gemeinsam P. aus der Kita ab. Hin und wieder landen wir auf dem Rückweg direkt im Sandkasten. Und, was soll ich sagen, Spielen im Sandkasten ist völlig überbewertet. Besonders das Zugucken! Ich habe Mütter und Väter gesehen, wie sie sich zunehmend apathisch selbst (immer tiefer!) in den Sand gruben und sich den körperlichen und geistigen Fähigkeiten ihrer Sprösslinge immer mehr annäherten.
Ich selbst halte das Ganze maximal eine halbe Stunde aus, danach stellen meine Gehirnzellen jegliche Arbeit ein. Das Buddeln übernimmt das Rückenmark. Meist spring ich dann gerade noch auf, bevor mein Hirn gar nicht mehr durchblutet wird, und verabschiede mich hastig, um dem Verdummungsareal zu entfliehen. Der medizinische Fachterminus ist übrigens „Sandkastendemenz“.
Ein ganz ähnliches Phänomen ist die Schäferkrankheit, bei der Schäfer über die Jahre ihrer stupiden Tätigkeit in Gesellschaft ihrer blökend-blöden Schafe langsam selbst verdummen. Es setzt ein zunehmender Verschafungsprozess ein. Und gleiches geschieht auch im Sandkasten!
Meiner Meinung nach müssten Warnhinweise an Sandkästen angebracht werden, die auf die akute Verdummungsgefahr hinweisen. Eine halbe Stunde am Rande eines Sandkasten tötet im Übrigen genau so viel Hirnzellen wie ein amtlicher Vollrausch! Na, dann weiß ich schon, was ich diesen Freitag mache…

Darum, liebe Eltern: Vorsicht auf Spielplätzen!
weitere Kindergartengeschichten:
Sorry, wo geht’s eigentlich Richtung Zukunft?
Sorry, wo geht’s eigentlich Richtung Zukunft?
Möchte ich eigentlich in einer Gesellschaft leben, in der die politische Agenda von Leuten bestimmt wird, die „Gutmensch“ als Schimpfwort benutzen? Was sagt allein diese Tatsache über den Zustand unserer Gesellschaft aus, wenn ein „guter Mensch“ Sinnbild für Verachtung geworden ist…?
Es scheint ja leider kein Widerspruch mehr zu sein, Menschlichkeit mit einem linksgrünversifften Makel zu belegen und zu entwerten und gleichzeitig irgendwelche abendländische Werte einzufordern und verteidigen zu müssen. Menschen im Mittelmeer ertrinken lassen und die Retter beschimpfen. Wie schizo kann eine Gesellschaft denn sein, bevor sie eingeliefert wird?
Und wer behauptet, dass sei doch nur ein Problem der Rechtsaußen, der irrt oder, wahrscheinlicher, der lügt. Denn die CSU ist, meines Wissens nach, eine Regierungspartei und derzeit in höchstem Maße dafür verantwortlich, dass sich in Deutschland die Normalitäten und Werte verschieben. Genau so mitverantwortlich ist, meines Erachtens, die deutsche Medienlandschaft, die quasi ungefiltert die Platte mit den rechten Themen in Endlosschleife abspielt, als gäbe es nichts Wichtigeres, als wäre der Tisch nicht vollgestapelt mit Zukunftsaufgaben.
Und wenn einer fragt, muss ich mich denn ständig wiederholen, wenn ich das anprangere, dann ist die Antwort: Ja, verdammt! Wir alle sollten täglich diese Themen einfordern, jeden Tag wieder! Vielleicht werden wir eines Tages erhört…
Da ich mich ja gerne wiederhole, hier geht’s weiter:
https://tommiboe.com/2018/07/07/die-zukunft-ist-wurscht-wir-haben-gerade-fluechtling/
Die Zukunft ist Wurscht, wir haben gerade Flüchtling
Die Zukunft ist Wurscht, wir haben gerade Flüchtling!
Was wir derzeit beobachten können, ist so etwas ein politischer Hirnschuss gegen die Politikverdrossenheit. Denn inzwischen wird genau für diejenigen Politik gemacht, die sich gar nicht für Politik interessieren. Gut, könnte man meinen, das wird ja auch mal Zeit. Andererseits wird jetzt keine und zwar gar keine Politik mehr für den Rest der Bevölkerung gemacht.
Ziemlich schizophren irgendwie, dass man sich von den 15 % der Bevölkerung die politische Agenda diktieren lässt, mit der völlig hirnrissigen Annahme, auf diese Art die Wähler wieder für die etablierten Parteien zu gewinnen. Der Preis dafür könnte kaum höher sein. Unsere viel zitierten gesellschaftlichen Werte werden dafür über Bord geschmissen und die Flüchtlinge auf dem Mittelmeer gleich hinterher.
Ich könnte damit leben, wenn 15 % der Deutschen Arschlöcher und Menschenfeinde sind. Unerträglich ist es hingegen, dass die Politik mittlerweile eigentlich alle Zukunftsthemen und damit die Interessen der übrigen 85 % völlig ignoriert. Denn was ist mit den Themen Bildung, Pflege, soziale Ungerechtigkeit, Altersarmut, Klimawandel, Wohnungsnot, marode Infrastruktur?
Die Antwort ist: Die Zukunft ist Wurscht, wir haben gerade Flüchtling!
