Ach, du Scheiße, Friedrich Merz!
Ach, du Scheiße, Friedrich Merz!
Die „Erneuerung der CDU“ mit Friedrich Merz im selben Satz unterzubringen, reicht eigentlich schon als Witz. Besser: ein Oxymoron! schreit der Klugscheißer in mir, also so etwas wie „hübschhässlich“ oder „würdevoller Seehofer“!
Aber die Personalie Friedrich Merz ist auf so vielen Ebenen be- und verachtenswert, dass ich gar nicht so recht weiß, wo ich anfangen soll. Eine Spiegel Online-Umfrage hat ergeben, dass sich die Mehrheit der Befragten Merz als CDU-Chef vorstellen kann. Allein das ist putzig genug. Denn von den Befragten hätte wahrscheinlich niemand sagen können, was selbiger gerade beruflich so treibt bzw. wofür er inhaltlich steht. Das hat einen Hauch von Schulz-Zug, denn auch Schulz gehörte nicht zur deutschen politischen Elite und wurde nicht mit der offenen Unzufriedenheit über die Politiker zusammengebracht (zunächst). Er war also keiner von „denen da oben“!
Aber die Vorstellung, dass ausgerechnet Friedrich Merz nicht zur Elite zählt, könnte falscher nicht sein. Es gibt zurzeit wahrscheinlich wenige Politiker, die mehr zur Machtelite gezählt werden müssen als Friedrich Merz, nur dass er eben keine aktuelle Marionette ist, sondern, viel schlimmer, einer der Marionettenspieler. So ist er Aufsichtsratsvorsitzender von BlackRock Deutschland, dem größten Vermögenverwalter der Welt, was so etwas wie der fleischgewordene Kapitalismus schlechthin ist. Außerdem saß oder sitzt er in den Aufsichts- oder Verwaltungsräten von AXA, Deutsche Börse, IVG Immobilien, BASF und im Beirat der Commerzbank (nur eine kleine Auswahl). Auch das Mitwirken des Steuerexperten Merz bei Privatbank HSBC Trinkaus dürfte hoffentlich ein paar unangenehme Fragen aufwerfen. Denn diese Bank war in den größten Steuerklau der deutschen Finanzgeschichte (Cum-Ex) verwickelt. Unabhängig davon, ob diese Deals noch dem Grenzbereich der Legalität zuzuordnen sind, sind sie vom gesellschaftlichen Blickwinkel zu 100% unmoralisch, da Steuergelder dem deutschen Fiskus entzogen wurden. Statt für Schul-, Straßen-, Wohnungsbau oder was auch immer ausgegeben zu werden, wurden diese Steuern an Anleger (also das Großkapital) ausgezahlt.
Na bravo, Friedrich Merz! Ich sehe schon, wir werden viel Spaß miteinander haben! Allerdings könnte ich, von meiner Seite aus, gerne darauf verzichten!
November 8, 2018 um 8:49 am
[…] kann man die Sache auch anders bewerten (vgl. „Ach du Scheiße, Friedrich Merz“). Aber, wie auch sonst, hängt hier vieles vom Betrachtungswinkel […]
November 14, 2018 um 9:40 pm
[…] Reste der Trilogie hier und hier! […]