Frühstücksglück
Au Mann, nicht mal beim Mülltrennen sind wir noch Weltmeister!
Au Mann, nicht mal beim Mülltrennen sind wir noch Weltmeister!
Der/die Deutsche ist ja gerne ordentlich und fleißig und hält das, vor allem, allen anderen vor. Die Hecke wird getrimmt, das Auto gewaschen, die Kehrwoche eingehalten (in Schwaben) und der Müll wird getrennt. Aber jetzt kommt’s dicke!
Laut aktueller Statistiken liegt Deutschland mit 617 kg Haushaltsabfällen pro Kopf und Jahr bei den europäischen Müllproduzenten weit vorne und beim Verpackungsmüll mit 218 kg jährlich sogar auf Platz 1. Naja, immerhin Europameister könnte man zynisch feststellen. Mülltrennen ist das eine, Vermeiden aber sicher genauso wichtig. Zumal ein Großteil des sorgfältig getrennten deutschen Mülls nach China exportiert wird, um dort 20000 km später (tada!) verbrannt zu werden. Auch die Recyclingquote beim Verpackungsmüll ist in Deutschland nicht gerade Weltklasse. Während Dänemark 90% seines Plastikmülls recycelt, schafft Deutschland bloß 42%. Mit dem deutschen Saubermann-Image lassen sich diese Zahlen nur schwer vereinbaren.
In Chile wurden gerade die Plastiktüten verboten (in der EU soll das ja auch kommen), Frankreich verbietet Plastikteller, -becher und -geschirr. Wäre doch schön, auch aus Deutschland mal wieder derartiges zu hören.
Neulich habe ich eine Frau mit in Plastik verpackten Wassermelonenstücken gesehen. Bisher hatte ich die Verpackung der Wassermelone für recht gelungen und kompostierbar gehalten. Optimierer mögen bemängeln, dass der Tragegriff fehlt. Aber ansonsten… Und wer anmerkt, dass so eine ganze Wassermelone viel zu groß für eine Person ist, der kann ja mal mit einem Lächeln und einer halben Wassermelone beim Nachbarn/in klopfen und ihm/ihr das Problem mit der zu großen Wassermelone erklären. Hmmm… Vielleicht findet man da gemeinsam eine Lösung. Und womöglich lernt man sogar einen, bis dahin unbekannten Nachbarn kennen. Wer weiß, vielleicht fehlen einem selber am nächsten Sonntag ein paar Eier zum Frühstücksglück…