tommi boe
Diverse Taucher
Fundstücke – Diverse Taucher
Liebe Leser:innen, Lerserys, Transgender, Divers und liebe Taucher!
Das politisch korrekte Gendern oder auch Durchgendern ist nicht immer ganz einfach. Manche Texte verlieren dadurch ihre, äh, seine Lesbarkeit, äh, vollkommen. Viele versuchen, sich möglichst korrekt und tolerant zu verhalten, und andere ignorieren es, den gesellschaftlichen Wandel auch in einen sprachlichen Wandel zu überführen. Und manche Ämter bemühen sich redlich und hier und da passiert wirklich mal etwas Lustiges dabei.
Leider konnte ich bei meiner Recherche den genauen Ort des Vorfalls nicht mehr ermitteln (shoot me!), witzig bleibt es trotzdem. Bei der Einrichtung eines Corona-Impfzentrums in X-Stadt (denkt euch selber einen Buchstaben aus) wurde darauf geachtet, neben Bereichen für Frauen und Männer auch einen extra Bereich für Menschen einzurichten, die sich einer nichtbinären Geschlechtsidentität zugehörig fühlen. Im Deutschen wird hierfür inzwischen offiziell der Begriff „Divers“ verwendet. So weit, so korrekt.
Allerdings unterlief dem Personal, das für die Beschilderung der Bereiche zuständig war, ein kleines sprachliches Malheur, das man auch mit dem Filmtitel „Lost in Translation“ beschreiben könnte.
Denn anstatt einfach den Begriff „Divers“ in seiner hier gewünschten Bedeutung, nämlich „Verschieden“, zu nehmen, wurde er kurzentschlossen und ohne weiteres Nachdenken übersetzt – praktischer Weise aus dem Englischen. Und so stand dort neben „Männer“ und „Frauen“ am dritten Bereich „Taucher“! Bravo!
Peinlich, na klar, aber auch ziemlich lustig!
Schlittenfahren verbieten – oder: Wie die Alten schützen?
Schlittenfahren verbieten – oder: Wie die Alten schützen?
Bin ich ein Corona-Leugner? Nein! – Ein Corona-Verharmloser? Nein! – Glaube ich, dass die Maßnahmen der Bundesregierung in der aktuellen Lage alternativlos sind? Nein! – Glaube ich Leuten, die ihre Sätze mit „Fakt ist jedenfalls…“ beginnen? Nein! – So viel einmal vorweg, bevor es los geht!
Fakt ist jedenfalls, unsere Debattenkultur ist durch (oder mit) Corona beschädigt! Differenzierungen sind zwar noch möglich – aber nur noch in Schwarz und Weiß!
Wer sich heute hinstellt und die Alternativlosigkeit unserer Corona-Politik in Frage stellt oder gar anzweifelt, gehört schon zur dunklen Seite, ist einer von denen… (bitte nach Belieben ankreuzen: Bösen, Leugner, Zweiflern, Verschwörungstheoretikern…)
Dabei würde ich immer umgekehrt sagen: Leute, die Alternativlosigkeiten nicht in Frage stellen, sind häufig fehlgeleitet und zwar von denen, die gebetsmühlenartig diese Alternativlosigkeiten verbreiten. Meiner Ansicht nach, fehlt ein offenerer Diskurs über Alternativen zu den Corona-Maßnahmen.
Denn, wenn es das oberste Ziel der Maßnahmen ist, besonders die vulnerablen Personen in unserer Gesellschaft zu schützen (und ich halte das für ein ausgezeichnetes Ziel!), dann müssen wir doch ehrlich feststellen, dass uns das eher so mittel gelingt! (In der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung „der Freitag“ werden dazu ein paar interessante Fragen und Zahlen bewegt.)
So sind und bleiben Alten- und Pflegeheime mit Abstand die größten Infektionsherde! Jede*r dritte Corona-Tote in Deutschland lebte dort und hat sich vermutlich genau dort infiziert!
In meinen Augen scheint es nicht viel zu bringen, Kindern das Schlittenfahren zu verbieten, wenn man gleichzeitig nicht die Hygienekonzepte in Pflege- und Altenheime konsequent umsetzen kann. Und ja, ich weiß, da sind wir in der Diskussion wieder beim Pflegenotstand und in zum Teil hoffnungslos unterbesetzten und überlasteten Alten- und Pflegeheimen (schon ganz ohne Corona wohlgemerkt).
Natürlich kann man die Schule schließen und die Leute von ffp2-Masken in der Öffentlichkeit überzeugen, bitte. Aber bekommt endlich den Hygienenotstand in den Alten- und Pflegeheimen in den Griff. In Tübingen soll das ja einigermaßen klappen! Bräuchte man halt klare Konzepte, Personal und das nötige Geld dafür.
Ach, ich vergaß, und die Einsicht und den Willen der Politik natürlich!
Auch die deutsche Klimapolitik verliert mit 0-6
Auch die deutsche Klimapolitik verliert mit 0-6
Die deutsche Klimapolitik ist, meines Erachtens, in etwa so zu bewerten wie das 0-6 der Nationalmannschaft gegen Spanien: erbärmlich!

Mit dem entscheidenden Unterschied, dass sich die für die Klimapolitik verantwortlichen Politiker*innen trotz des Ergebnisses nicht davon abhalten lassen, sich unentwegt für unternommene Anstrengungen und bereits Erreichtes zu rühmen. Klingt in etwa so, als hätte Jogi Löw die besondere Einsatzfreude, Kampfeslust und Laufbereitschaft seiner Jungs nach dem Spiel hervorgehoben und auf den tollen Lattenkracher von Serge Gnabry verwiesen. All das hat Jogi Löw nicht gemacht. Er ist anscheinend kein CDU-Politiker.
Aber die CDU verweist gerne auf die „Erfolge ihrer Klimapolitik“. Als wäre das allein nicht schon Oxymoron genug! Gerne wird an dieser Stelle mit spitzen Zeigefingern auf andere Länder gezeigt, die noch weniger in Sachen Umwelt- und Klimaschutz machen. Dieses altbekannte Spiel soll natürlich von den eigenen Unzulänglichkeiten ablenken. Argumentativ in etwa so überzeugend, als würde man die Länderspielniederlage gegen Spanien relativieren und verharmlosen, indem man darauf verweist, dass Samoa in einem Länderspiel gegen Australien ja schon mal mit 0-31 verloren hat.
Als wäre damit irgendjemandem geholfen. Dem Planeten und den folgenden Generationen schon mal gar nicht! Nicht mal der deutschen Nationalmannschaft!
Und natürlich kann man anmerken, dass diese dämlichen Fußballvergleiche völliger Blödsinn sind und vorne und hinten nicht stimmen. Zum Beispiel in der Hinsicht, dass beim Fußball immerhin bei einer 0-6 Niederlage auch eine andere Seite gewinnt – Glückwunsch Spanien! Aber wer gewinnt beim Klimawandel…? Na…?! Hier könnten wir nickend zustimmen, dass Fußballvergleiche doch nicht immer funktionieren. Andererseits… und an dieser Stelle wird’s hässlich. Denn vielleicht sollten wir viel genauer und ehrlicher darauf schauen, wer vom Klimawandel tatsächlich profitiert, wer die Gewinner sind…
Und ziemlich schnell müssten wir feststellen, dass wir selber Jogi Löw sind und damit verantwortlich für die Niederlage. Wir würden schnell alle Spiegel verhüllen, damit uns nicht täglich die hässliche Fratze des selbstsüchtigen und verlogenen Konsumenten entgegenschaut, auf dessen Lebensverhältnisse der klimaschädliche und ressourcenvernichtende Konsum basiert.
Hmmm, blöde Fußballvergleiche!
Das kann man doch gar nicht miteinander vergleichen! – Doch!
Das kann man doch gar nicht miteinander vergleichen! – Doch!
Ich habe am Wochenende, nach langer Zeit mal wieder, ein Fußball-Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gesehen. Selber schuld! Ja, ich weiß! – Habe ich nichts Besseres zu tun? Was stimmt mit mir nicht…?! – Traurig, ich weiß! Aber darum soll es hier nicht gehen!
Stattdessen fragte ich mich: Warum spielt Julian Draxler eigentlich noch immer in der Nationalelf? – Niemand außer Jogi Löw kann das erklären und auch Jogi Löw übrigens nicht besonders plausibel. Bei Draxler habe ich immer das Gefühl, er tue so, als würde er Fußball spielen. Und damit ist er für mich der Andi Scheuer des deutschen Fußballs. Auch hier kann mir kein Mensch erklären, warum der Vogel noch immer Bundesminister ist, außer vielleicht, nee, nicht mal seine beiden Erziehungsberechtigten Söder und Merkel versuchen noch, das irgendwie zu erklären. Und auch die SPD tastet ihn nicht ernsthaft an und sagt: Also wirklich jetzt, Freunde, irgendwo ist doch mal Schluss! Wie sollen uns denn die Leute da draußen (oder vielleicht auch: die Leute da unten) noch halbwegs ernst nehmen, wenn Andi Scheuer einfach im Amt bleibt, egal was er verbockt und egal was es kostet?
Natürlich hinkt der Vergleich zwischen Draxler und Scheuer. Der Schaden, den Draxler anrichtet, gemessen an dem Maut-Desaster von Scheuer, ist zu vernachlässigen. Aber auch hinkende Vergleiche haben Parallelen. Beide haben schöne Haare und in beiden Karrieren erkenne ich deutlich das „Peter-Prinzip“ wieder (überraschender Weise nicht nach Peter Altmaier benannt), nach dem jeder in einem Betrieb soweit aufsteigt, bis er eine Stufe erreicht hat, für die er völlig inkompetent ist.
Neulich durfte Draxler das Nationalteam sogar als Mannschaftsführer aufs Feld führen. Bedeutet das etwa, dass auch Andi Scheuer womöglich noch nicht auf seiner persönlichen Inkompetenzendstufe angelangt ist…? Und spätestens jetzt bekomme ich doch ein bisschen Angst…
Aber das kann man doch gar nicht vergleichen….!
Vor zwei Jahren erschien in der gleichen Kategorie dieser Mörderartikel:
https://tommiboe.com/2018/06/30/impotenter-ballbesitzfussball/
Über die Grenzen der Toleranz!
Über die Grenzen der Toleranz!
Ist es so weit? Müssen wir uns jetzt tatsächlich Sorgen um Donald Trump machen? Müssen wir einem wie Trump nur das Beste wünschen, liebe Humanisten und Teilzeitmoralisten?
Oder lachen wir über die Berufssarkastiker, die sagen: Das hat das arme Covid-19 nun wirklich nicht verdient! Und was ist, wenn das Virus jetzt durch Trump mutiert und noch schlimmer wird? Vielleicht mutiert‘s direkt zu einer fiesen orangefarbenen Geschlechtskrankheit! Oder man bekommt so ein krass ansteckendes Fake-News-Tourette, das nie wieder weggeht, und man verliert dann alle seine Freunde und muss ehemalige slowakische Schönheitsköniginnen heiraten! Wer weiß?

Apropos Schönheitskönigin… Meine Lieblingsverschwörungstheorie ist ja derzeit, dass Donald Trump eine sexuelle Beziehung mit seiner Ehefrau Melania hat! Bäm! Da guckt ihr, was?! Dieses Gerücht erfüllt alle Kriterien einer Weltklasse Weltverschwörung. Es ist einerseits vollkommen abwegig, ja absurd, man könnte sagen, es ist absolut unvorstellbar, dass Trump womöglich oder gar tatsächlich etwas mit seiner eigenen Ehefrau anfangen würde. Aber! Es gibt Hinweise! Schließlich wurden ja beide, Medienberichten zufolge, positiv auf Corona getestet. Und…? Na…? Merkt ihr was?! Sie könnten sich ja aneinander angesteckt haben, also gegenseitig, weil, liebe Kinder, wenn die Biene die Blume ganz ganz doll lieb hat, dann… Andererseits mit dieser Begründung könnte sich Trump ja eigentlich nur bei sich selbst infiziert haben…! Hmmm!
Und wie bei jeder guten Verschwörung muss man sich natürlich fragen: Wer profitiert davon? Hier: die Romantiker unter den Trumpianern. Denn plötzlich ist der kalte Egoman ein liebender Ehemann! Und alle so: Ohhhh!! Und allen Kritiker*innen und Leugner*innen schmettere ich entgegen: Auch bei einer gut arrangierten Ehe gibt’s doch eine vage Restchance, dass sich die beiden Vermittelten ganz unvermittelt ineinander verlieben, quasi aus Versehen.
Und ist das nicht ein Trost in finsteren Zeiten, ein Funken, ein Hoffnungsschimmer, ach, oder einfach doch nur ein Riesenhaufen Bullenscheiße! Sorry, wollte irgendwie ein positives Ende finden. Geht aber leider nicht immer… Ich bin ja nicht Rosamunde Pilcher!


