julia klöckner
Klöckner heiratet Nestlé
Klöckner heiratet Nestlé
Einige haben es geahnt, andere nur vermutet. Nach einem kurzen aber heftigen Flirt wurde nun bekannt gegeben, dass sich Julia Klöckner und Nestlé verlobt haben. Einer großen, romantischen Traumhochzeit steht nun nichts mehr im Wege.
Nachdem das Video der Verliebten viral gegangen ist, hält sich die Überraschung über die anstehende Hochzeit in Grenzen. Ob man sich aus Imagegründen die ewige Treue nächstes Jahr am Zuckerfest schwören wird, steht noch offen.
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft steht als Brautjungfer jedenfalls nicht zur Verfügung. Sie hält nämlich den deutschen Sonderweg der freiwilligen Selbstverpflichtung für unzureichend, dadurch habe das Gremium der Ministerin zu wenig Einfluss auf die Ziele zur tatsächlichen Reduzierung von Zucker, Salz und Fett in Fertiglebensmitteln.
Weder bei Zuckersteuer noch Lebensmittelampel hat sich Klöckner getraut, im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern (wir berichteten), der Industrie klare Vorgaben zu machen und Gesetze zu erlassen. Durch wissenschaftliche Erkenntnisse lässt sich Klöckner auch nicht beeinflussen. Schließlich hat sie dafür den Bauernverband und die Lobby der Lebensmittelindustrie…
Blöd, dass jetzt die Verbraucherzentrale Hamburg in einer internen Untersuchung an Nestlé-Produkten feststellen konnte, dass die so stolz präsentierten Ergebnisse von Nestlé zudem noch geschönt waren. Denn weder die 10%ige Reduktion von Zucker noch Fett konnten erreicht werden.
Putzige Antwort von Nestlé, warum die Reduktion nicht schneller vorangehe, man müsse „aus Rücksicht auf die Konsumenten behutsam vorgehen“. Daher könne man die Rezepturen nur langsam verändern.
Sehr rücksichtsvoll, Nestlé! So kennt man Euch gar nicht!
Verwenden statt Verschwenden
Verwenden statt Verschwenden
Da war sie wieder, meine Lieblingsweinkönigin. Nett lächelnd, wie immer, mit einem billigen Slogan auf den Lippen, wie von einer sehr teuren Beratungsfirma zurechtgereimt: „Verwenden statt Verschwenden!“ flötete Julia Klöckner wichtig in die Mikrofone und bezog sich damit auf die unerträgliche Lebensmittelverschwendung in Deutschland. 55 kg pro deutsche Nase wandern jährlich in die Tonne.
Die knallharten Maßnahmen unserer Landwirtschaftsministerin sind ein „runder Tisch“, „Dialog-Foren“ und „Freiwilligkeit“ aller Beteiligten. Denn: „In jedem Produkt stecken wertvolle Ressourcen: Wasser, Energie, Rohstoffe, aber auch Arbeitskraft, Sorgfalt und Herzblut“, erklärt Klöckner. „Ziel ist es, mit den Strategien zum Klimaschutz beizutragen und zu einer höheren Wertschätzung von Nahrungsmitteln zu ermutigen.“ Yeah! Darauf hat die Welt gewartet! Das Schlimme: in meinen Ohren klingt die gepresste Wichtigkeit von Klöckners Stimme sogar beim Schreiben mit. Ich muss mal kurz das Fenster aufmachen, bei soviel heißer Luft…!
Liebe Julia, ein kurzer Blick zu unseren Nachbarn könnte helfen. Ich weiß, das fällt deutschen Politiker:innen schwer. Aber in Frankreich werden Supermärkte, die Lebensmittel wegschmeißen, inzwischen bestraft, während sich Klöckner nicht mal dafür einsetzt, dass das sogenannte „Containern“, also das „Retten von Lebensmitteln aus Müllcontainern“, endlich entkriminalisiert wird. Nahrungsmitteln einen höheren Wert geben, gell? Deine Worte! Wegschmeißen also weiterhin nicht ahnden, aber Foodsaver (Lebensmittelretter:innen) bestrafen! Die Message ist angekommen!
Auch in Tschechien müssen Supermärkte unverkaufte Lebensmittel mittlerweile an Hilfsorganisationen abgeben. Ich bin ja weder Tscheche, Politiker noch Supermarkt, aber ich glaube, sie haben in Tschechien einfach verbindliche Gesetze dafür eingeführt und nichts von Freiwilligkeit geschwafelt.
In Dänemark ist man schon einige Schritte weiter. Große Erfolge feiert dort schon seit ein paar Jahren die App „Too Good To Go“ (gibt’s jetzt auch für Deutschland), mit der man Lebensmittel „reservieren“ und dann kurz vor Ladenschluss abholen kann. Lebensmittel, die sonst vom Ladenbesitzer entsorgt werden müssten und nun zu einem günstigen Preis an die Verbraucher gebracht werden.
Dänemark überlegt inzwischen, Bio-Müll zu importieren, weil die Bio-Müll-Anlagen nicht mehr ausgelastet sind. Die Dänen schmeißen einfach nicht mehr genug Lebensmittel weg! Na sowas, das könnte in Deutschland nicht passieren…!
Ob Julia Klöckner weiß, was „Too Good To Go“ sehr flüchtig, aber dafür einigermaßen sinngemäß auf deutsch übersetzt heißt: Verwenden statt verschwenden! Naja oder so ähnlich…!

Für Fans von Julia Klöckner hier lang bitte!
https://tommiboe.com/2019/08/15/realitaet-schlaegt-kloeckner/
https://tommiboe.com/2019/06/20/kloeckner-heiratet-nestle/
https://tommiboe.com/2019/01/13/nicht-suess-genug/
https://tommiboe.com/2018/12/22/was-macht-eigentlich-unsere-weinkoenigin/
https://tommiboe.com/2018/04/07/gebt-dem-zucker-peitsche/
Was macht eigentlich unsere Weinkönigin?
Was macht eigentlich unsere Weinkönigin?
Nachdem sich unsere Weinkönigin und Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner ja schon drei Tage nach Amtsantritt in den Enddarm des Bauernverbandes verabschiedet hatte (wir berichteten), ist sie lächelnd, wie es ihre Weinköniginnenart ist, vor den Kameras aufgetaucht und berichtete sichtlich stolz und lächelnd (sorry, ich wiederhole mich!) von den Vereinbarungen zur Reduzierung von Zucker, Salz und Fett. Nach dieser „nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie“, die nach Julia Klöckner einmalig in ganz Europa sei, soll sich zum Beispiel der Zuckergehalt in Softdrinks um sagenhafte 15% bis 2025 reduzieren. Krasse Scheiße, Julia, Respekt!
In Groß Britannien beträgt, nach Einführung der Zuckersteuer, die es in Deutschland mit Klöckner und Bauernverband natürlich nicht geben wird, der Zuckergehalt in Cola im Übrigen gerade mal 50% von dem in deutscher Cola. Nein – doch – ooohhh! Aber dort steckt der zuständige Minister auch nicht im Enddarm des Bauernverbandes und der Zuckerlobby.
Die hochambitionierte 15%-Reduzierung beruht, wie im Lobbyverseuchten Deutschland üblich, natürlich nicht auf gesetzlich verbindlichen Grenzwerten, sondern auf freiwilliger Selbstverpflichtung der Lebensmittelindustrie. Und wir wissen, was das bedeutet: Nichts! Trotzdem stöhnt die arme, gebeutelte, existenzbedrohte Lebensmittelindustrie ob der anstehenden Anstrengungen. (Wer kotzen möchte, kann sich dazu mal Interviews mit Christoph Minhoff anschauen. Oh Mann, was ein Penner!)
Wer in Deutschland endlich auf eine Lebensmittelampel, nach sehr gut funktionierendem französischen Vorbild, gehofft hat, kennt unsere Weinkönigin schlecht. Denn von so viel Bevormundung hält sie natürlich nichts. Wir haben doch mündige Bürger, bla bla bla! Inwieweit sich Klöckner vor dem PK-Auftritt mit Wein sediert hat, um diesen Schwachsinn als Erfolg verkaufen zu können, ist leider nicht überliefert. Na dann, Prost, Julia, und mal wieder: Danke für nichts!
Schlagzeile: Ministerin im Enddarm verschwunden
Schlagzeile: Ministerin im Enddarm verschwunden
Die Bildung der neuen Bundesregierung hatte zwar lange gedauert, aber dafür ist die erste Ministerin bereits binnen kürzester Zeit im Enddarm des Bauernverbandes verschwunden.
Experten sprechen schon von einer neuen Maßeinheit: 1 Klöckner = „Die Geschwindigkeit, in der ein Minister vom Amtsantritt an komplett im Enddarm einer Lobbygruppe verschwinden kann.“ Zurecht! Denn Klöckner setzt da völlig neue Maßstäbe. Gefühlt drei Tage im Amt und schwupps, weg ist sie!
Klöckner ist gegen die Einführung einer Lebensmittelampel (natürlich!) und gegen eine Zuckersteuer (natürlich!). Beides gibt es selbst in Groß Britannien. Denn nicht der Zucker, sondern die Gesamtaufnahme der Kalorien sei entscheidend für das Körpergewicht, weiß Klöckner und zitiert damit fast wörtlich die „Wirtschaftliche Vereinigung Zucker e.V.“. Wessen Interessen vertritt noch mal eine Volksvertreterin? Sorry, rhetorisch!
Zeitgleich trinkt der zunehmend verfettende Durchschnittsdeutsche jährlich 84 Liter Limonade.
Was sagt eigentlich der zuständige Gesundheitsminister dazu? Ach, nichts, Jens Spahn ist schließlich anderweitig beschäftigt. Dumme Sache, es gibt aber gerade auch so viele andere spannende Themen, die ihn anscheinend mehr interessieren als sein langweiliges Ministerium.
Im Koalitionsvertrag wurde übrigens eine „Reduktionsstrategie für Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten“ vereinbart. Allerdings fraglich, ob Frau Klöckner davon schon gehört hat. Der Empfang tief im Arsch der Lobby soll ja nicht so doll sein!