AfD

neulich bei hart aber fair

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Neulich bei hart aber fair

Die etablierten Parteien haben die Wahl verloren und AfD hat die Wahl gewonnen. Das Resultat ist oft einfacher zu erkennen, als die Erklärung zu finden. Bei Hart aber Fair wurde nun ein neuer Sündenbock gefunden: die Öffentlich-Rechtlichen. Sehr zum Missfallen der Herren Plasberg und Brender, immerhin ehemaliger ZDF-Chefredakteur, der die Argumente der anwesenden Politiker mehrfach als Quatsch und völliger Unsinn titulierte. Der Vorwurf lautete, durch das einseitige Agenda Setting der Sender seien besonders jene Themen in Talkshows thematisiert worden, in denen die AfD mit Provokation und Polarisierung Stimmung machen konnte. Der MONITOR (Video, siehe unten) kam schon im Januar 2017 zu dem Resultat, dass sich 54% der Talkshowformate von ARD und ZDF (in 2016) mit den Themen „Populismus“, „Flüchtlinge“ und „Terror“ befassten. Und dabei stets auf der öffentlich-rechtlichen Bühne die sonst immer gescholtenen Vertreter von Rechtsaußen, die Zeit und Raum für die Verbreitung ihrer Thesen bekamen.

Im gleichen Zeitraum befassten sich genau Null (0!) Sendungen mit so zukunftsrelevanten Themen wie Energiewende, Bildung oder dem Abgasskandal. Ebenso spielten Themen wie Rente, Digitalisierung, Pflege nur eine sehr untergeordnete Rolle.

Dem Vorwurf des einseitigen Agenda Settings gegenüber behauptete Brender, dass es schließlich die Pflicht der Sender sei, jene Themen in den Talkshows aufzugreifen, die eine besondere Relevanz für die Zuschauer haben. Klingt logisch. Allerdings sollte ein ehemaliger Chefredakteur genau wissen, dass die Zuschauer eben auch genau jenen Themen eine besondere Wichtigkeit zuordnen, über die ständig berichtet wird. Klingt auch logisch, Herr Brender oder?! Und ist wissenschaftlich belegt! Können sich ja mal informieren, bevor Sie das nächste Mal in einer Talkshow die Fresse aufreißen!

Und genau hier liegt die Verantwortung der öffentlich-rechtlichen Sender, sich eben nicht, Woche für Woche, der Quotengeilheit hinzugeben! Denn Quote ist eher garantiert, wenn sich AfD-Politiker mit anderen Gästen über die Flüchtlingsthematik fetzen und eine gute, weil kontroverse Show bieten, sondern die wichtigen Zukunftsthemen ausgewogen im Programm zu berücksichtigen (Dafür zahle ich übrigens meine Gebühren). Außerdem wurde damit die große Chance vertan, AfD-Politikern die Möglichkeit zu geben, sich bei Themen wie Klimawandel oder Rente in der Öffentlichkeit lächerlich oder unmöglich zu machen. Schade eigentlich…!

Und so gaben schließlich 44% der Wähler an (Höchstwert), dass genau dieses Flüchtlingsthema das wichtigste Thema im Wahlkampf gewesen sei.

Tja, liebe ARD und liebes ZDF, aus der Nummer kommt ihr so leicht nicht raus. Ein bisschen Einsicht und Demut tut aber euch in der Fehleranalyse gut. Denn am Erstarken der AfD habt auch ihr, neben der alternativlosen Politik der Groko natürlich, euren Anteil!

Soviel zum Thema Agenda Setting, ihr Deppen!

Alternative für die Alternative

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AfdA – Alternative für die Alternative

Was mich wirklich ärgert, ist, dass die AfD mit ihrer Polemik so schöne und wichtige Worte wie „Alternative“ und „Widerstand“ für sich beansprucht und damit völlig ruiniert hat. Das ist schon deshalb ärgerlich, da eine Alternative zur derzeitigen Politik der Alternativlosigkeit von der GroKo dringend angebracht wäre. Aber der Begriff ist jetzt irgendwie verschmutzt. Fraglich, ob man je wieder sachlich und ohne Schaum vorm Mund von Alternativen sprechen kann. Zumal uns suggeriert wird, es gäbe nur diese eine Alternative. Schließlich hält sich die AfD für DIE Alternative und nicht für irgendeine ziemlich dämliche Alternative. Aber das ist natürlich alternativloser Bullshit. Denn ein Kennzeichen unserer pluralisierten Welt ist es, dass es quasi unendlich viele Möglichkeiten, also auch Alternativen gibt. Das macht unsere Welt auch so kompliziert und so unübersichtlich, dass sich viele Menschen nach einfachen Antworten sehnen und oft auch nach einem Früher, als vieles noch einfacher und übersichtlicher war. Und man kann vieles Kritische über die AfD sagen aber nicht, dass sie keine einfache Antwort ist. Antwort jetzt nicht im Sinne von Lösung. Aber das versteht sich ja von selbst.

Und auch der Widerstand, eine urlinke Tugend, wird jetzt von der AfD für sich beansprucht. Und sie beruft sich sogar, mit viel Phantasie, auf das Grundgesetz. Siehe GG Artikel 20 Absatz 4: „Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.“

Einerseits irgendwie putzig dieses Rechtsverständnis. Andererseits kann man kaum noch zu berechtigtem Widerstand gegen unsere Obrigkeits- und Kapitalhörige Politik aufrufen, ohne gleich in die rechte Ecke gestellt zu werden.

Und das hatte ich mir unter Widerstand bisher jedenfalls nicht vorgestellt!

 

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Herr Boe möchte weiterhin Worte wie Alternative und Widerstand benutzen dürfen, ohne deshalb in die rechte Ecke gedrängt zu werden!

 

Mit Frauke Petry durch Deutschland

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Mit Frauke Petry durch Deutschland

„Frauke Petry – die bessere Kanzlerin!“ Ich musste noch zweimal hinschauen. Doch genau dieser Satz stand als Schlagzeile auf der Zeitung. Hä…?! Ich brauchte einen dritten Blick, um zu erkennen, dass es der Aufmacher von „COMPACT“ war, also einer AfD-nahen Zeitschrift, das selbst ernannte „Magazin für Souveränität“ (kein Witz). Ich kannte das Blatt bisher nur dem Namen und der Gesinnung nach, hatte es aber noch nie tatsächlich in der Hand gehalten.
Meine Neugierde zuckte. Sollte ich mir die Zeitschrift kaufen? Auf einer langen Zugfahrt konnte ich meine primitiven Vorurteile einfach mal überprüfen und mir bestätigen lassen. Ich schaute mich vorsichtig um. Wurde ich beobachtet? Und wenn schon… Andererseits… Die Situation war mir dann doch zu unangenehm und zu gruselig. Wie würde ich die peinliche Situation an der Kasse überstehen. Schon bei dem Gedanken allein fing ich zu schwitzen an. Also ging ich weiter und kaufte keine „Compact“!
Zwei Monate später, auf dem Weg in meinen Schottland-Urlaub brauchte ich wieder diesen Zeitschriftenladen. Dieses Mal wollte ich wirklich aus Recherchezwecken eine Compact. Um die Peinlichkeit an der Kasse zu überwinden, würde ich die Compact einfach zwischen zwei Pornozeitschriften verstecken, „Truckerhuren“, „recht geile rechte Bitches“ oder so was…!
Mit diesem festen Vorsatz betrat ich den Zeitschriftenladen und musste feststellen, es gab gar keine Compact! Whaaat?! Aus dem Sortiment genommen…? Oder etwa ausverkauft…? Keine Ahnung! Jedenfalls traute ich es mich nicht, konkret an der Kasse nachzufragen, wo denn nun das Compact-Magazin sei.
Als ich mich eine Viertelstunde auf meinen reservierten Platz im Zug setzte, lächelte mich eine junge Frau von gegenüber an. Moment, das Gesicht kannte ich doch. Ich brauchte einen zweiten Augenblick, um darin eine ehemalige Schülerin von mir zu erkennen. Ja hallo! Und neben mir saß ihr Vater.
Es entwickelte sich ein sehr nettes und langes Gespräch, bei dem ich dann doch sehr froh war, dass ich beim Hinsetzen weder Compact- noch Porno-Magazine auf dem Tisch abgelegt hatte.