Alternative für die Alternative
AfdA – Alternative für die Alternative
Was mich wirklich ärgert, ist, dass die AfD mit ihrer Polemik so schöne und wichtige Worte wie „Alternative“ und „Widerstand“ für sich beansprucht und damit völlig ruiniert hat. Das ist schon deshalb ärgerlich, da eine Alternative zur derzeitigen Politik der Alternativlosigkeit von der GroKo dringend angebracht wäre. Aber der Begriff ist jetzt irgendwie verschmutzt. Fraglich, ob man je wieder sachlich und ohne Schaum vorm Mund von Alternativen sprechen kann. Zumal uns suggeriert wird, es gäbe nur diese eine Alternative. Schließlich hält sich die AfD für DIE Alternative und nicht für irgendeine ziemlich dämliche Alternative. Aber das ist natürlich alternativloser Bullshit. Denn ein Kennzeichen unserer pluralisierten Welt ist es, dass es quasi unendlich viele Möglichkeiten, also auch Alternativen gibt. Das macht unsere Welt auch so kompliziert und so unübersichtlich, dass sich viele Menschen nach einfachen Antworten sehnen und oft auch nach einem Früher, als vieles noch einfacher und übersichtlicher war. Und man kann vieles Kritische über die AfD sagen aber nicht, dass sie keine einfache Antwort ist. Antwort jetzt nicht im Sinne von Lösung. Aber das versteht sich ja von selbst.
Und auch der Widerstand, eine urlinke Tugend, wird jetzt von der AfD für sich beansprucht. Und sie beruft sich sogar, mit viel Phantasie, auf das Grundgesetz. Siehe GG Artikel 20 Absatz 4: „Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.“
Einerseits irgendwie putzig dieses Rechtsverständnis. Andererseits kann man kaum noch zu berechtigtem Widerstand gegen unsere Obrigkeits- und Kapitalhörige Politik aufrufen, ohne gleich in die rechte Ecke gestellt zu werden.
Und das hatte ich mir unter Widerstand bisher jedenfalls nicht vorgestellt!
