fundstück – volei
Fundstücke in Fernwest – Volei
Andere Länder, andere Sportarten…! Aber auch schön, als ich an der Mole von Ayora auf den Galapagos etwas entdecken durfte, was mir sehr bekannt und doch neu vorkam. Ich saß am Abend dort mit Zeitung und wurde von sportlichen Aktivitäten abgelenkt. Auf zwei verdächtig wie Volleyballfeldern aussehenden Feldern wurde „Volei“ gespielt. „Drei gegen Drei“ (nicht nur ein großartiger, wenngleich von der internationalen Fachpresse sehr unterschiedlich bewerteter Film von „Trio“, ja, der Punkband!) wurde hier auf Asphalt gespielt, was die Bagger-Dives sehr limitierte. Auch ansonsten hatte es trotz ähnlicher Spielidee einige Besonderheiten im Regelwerk. So wurden eigentlich alle Zuspiele „geführt“ und nicht gepritscht! Das erinnerte mich stark an den Anfängerunterricht im Sportunterricht, wo nach (stark) vereinfachten Regeln gespielt wird, damit überhaupt so etwas wie ein Spiel zustande kommt, was beim Volleyball im Schulsport ja nicht (!) unbedingt selbstverständlich ist. Auch Angriffsschläge gab es keine, sondern es wurde der Ball auch hierbei geführt auf die andere Seite gedrückt/geworfen. Auch lustig anzuschauen, wie sich der Angriffsspieler hochschraubte und dann eben nicht voll drauf semmelte, sondern den Ball irgendwie rüberschob… Gepunktet werden konnte nur beim eigenen Aufschlag (old-school) und ein Spiel ging bis 12 Punkte. Erstaunlicher weise gab es Schiedsrichter, die auf einer Holztafel mit Steckhölzchen den Punktestand notierten (Foto).
Das Ganze machte auf mich den Eindruck eines Turniers. Um die Felder herum beobachteten etliche Zuschauer die Spiele und auf den Plätzen ging es engagiert und sehr emotional zu. Im Anschluss an die Spiele jedoch konnte ich beobachten, wie der Schiedsrichter zur Siegermannschaft ging und einen Stapel Geldscheine überreichte. Und dabei wurden 20-Dollarscheine – im entschiedenen Plural (!) – ausgeteilt (Fotobeweis!). Am kommenden Tag fragte ich nach meinem Tauchgang den einheimischen Taxifahrer, was es denn damit auf sich hätte. Ja, tatsächlich würde dort an jedem Wochenende um Geld gespielt sowie natürlich von den Zuschauern gewettet, und dabei ginge es durchaus um einige 100 Dollar pro Spiel!
Da schlägt einem Sportfan doch das Herzchen höher! Wenn das nicht herrlich ist: Profis mit Bolzplatzregeln!