Los Llanos – Wildlife mit und ohne Federn

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Los Llanos – Wildlife mit und ohne Federn

Nach den ersten ruhigeren Tagen in Mérida führte mich mein erster Ausflug in den Llanos, eine riesige, tierreiche Tieflandebene, in der extensive Viehhaltung betrieben wird. Und die Viehwirtschaft ist tatsächlich so extensiv, dass die Artenvielfalt noch immer sehr hoch ist.
Von den 3500 Vogelarten Südamerikas leben doppelt so viele in den Llanos! Für genauere Zahlen siehe Wikipedia und den Bildband „Die Vögel Venezuelas“. Darin auch viel schönere Fotos als von mir. – Aber neben Vögeln gab es auch richtige Tiere zu sehen! Das klingt eventuell ein wenig abwertend gegenüber Vögeln, soll es aber auch! Ich meine, ein Seeadler, zum Beispiel, geht voll in Ordnung, oder ein Uhu. Aber das sind für mich auch echte Tiere und nicht bloßes Federvieh! Ihr versteht, was ich meine…? Ich kann mit so Flatterzeugs nichts anfangen. Einer Nachtigall kann ich schon mal eine laue Maiennacht lauschen. Und Kolibris sind toll. Aber das sind auch keine blöden Vögel, das sind ja eher vom Himmel gefallene Elfen. Aber das war’s auch!
Aber wenn der Guide nur noch einmal anhält und wichtigtuerisch „Savanna Hawk!“ sagt, dann raste ich aus! Der mag ein hübsches Gefieder haben, aber das ist ein dummer Habicht – mehr nicht! Hundertfach unterwegs! Was soll die Aufregung!
Kommen wir also zu etwas Erfreulichem. Denn es gab auch richtige Tiere zu sehen: Ameisenbär in gespreiztem Galopp mit wehendem Schweif, eine süße Baumboa, eine 3 Meter kleine, aber wunderschöne Anaconda, eine Tortuga mata mata, so eine Urzeitschildkröte mit langem, ungemein hässlichem Reptilienhals, obligatorische Brüllaffen und, meine Damen und Herren, schnallen Sie sich fest, sperren Sie Ihre Kinder weg, wir haben tatsächlich diese rosafarbenen Flussdelphine gesehen! – Nein! Doch! Oh! – Rosafarbene Flussdelphine – geht’s noch?! Dagegen können doch mal echt alle Vögel ihre Federn einpacken und sich in ihre Winterquartiere verziehen!

Was gab’s sonst noch auf der Tour:
„nette Leute“: ein supernetter Guide, Tillo, und dazu ein nettes Pärchen aus dem Stuttgarter Raum, Julia und Thomas.
„Carne en vara“ (für alle, die gerne Fleisch essen: So wird’s richtig lecker! Typisch für die Region „Los Llanos“: Das Fleisch aufgespießt in großen Teilen schräg übers Feuer gestellt und dann mal ein paar Stunden gewartet…)
„Piranhas füttern“: Schön immer wieder den Köder am Haken reingeworfen und von den Mistviechern abknabbern lassen. Hätten die Hühnchenstücke auch direkt ins Wasser werfen können – wäre schneller gegangen! Unser Guide hat aber drei recht dicke Piranhas rausgezogen, die wir dann abends verköstigt haben. Die Biester sind echt lecker!
„Sich auf Pferderücken bewegt“: „Reiten“ darf man aus begriffsnutzungsrechtlichen Gründen nicht dazu sagen!
„Rafting“: ein nettes, aber recht harmloses Flüsschen runtergeschippert.
„Fahrt durch die Anden“: Tja, die Anden reichen bis Venezuela! Schöne Fahrt durch die Sierra Nevada de Mérida, aufgrund des frischen Klimas das Hauptanbaugebiet Venezuelas für viele landwirtschaftliche Produkte.

carne en vara

tortuga mata mata - urzeitschildkröte
tortuga mata mata – urzeitschildkröte

 

anaconda, klein

 

capyvara (Wasserschwein, nicht lecker!!!) mit Vogel
capyvara (Wasserschwein, nicht lecker!!!) mit Vogel

 

piranha, ungefährlich weil tot, dafür lecker!!!
piranha, ungefährlich weil tot, dafür lecker!!!

 

caminando en cavallo
caminando en cavallo

Und sonst so:
In Mérida bei großartiger Gastfamilie untergekommen.
Schon einen Trainingstag im Ultimate mitgemacht. Jetzt darf ich auch gleich in zwei Wochen am Turnier in Mérida teilnehmen.

Bis dahin werde ich mich ein wenig an der Küste vergnügen!

Wünsche Euch alles Gute!

2 Kommentare zu „Los Llanos – Wildlife mit und ohne Federn

    Veit sagte:
    September 15, 2013 um 11:37 am

    Wie kommt man eigentlich an eine Gastfamilie ran? Ich bin am Mitte Oktober in Kolumbien unterwegs, muss aber leider wieder am 7. Nov zurück

      tommiboe geantwortet:
      September 17, 2013 um 2:42 pm

      hola veit,
      so richtig weiterhelfen kann ich dir da nicht. probier es über couchsurfing oder über frisbeespieler. davon gibts einen haufen in colombia

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