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Die Lebensmittelampel kommt – oder lieber nicht?
Die Lebensmittelampel kommt – oder lieber nicht?
Was wäre schön in 2018? Schön wäre es doch, wenn es auch die deutschen Politiker in 2018 endlich schaffen würden, eine Lebensmittelampel einzuführen.
Dass dies funktioniert, die Lebensmittelindustrie nicht ruiniert und den Verbraucher auch nicht überfordert oder wahlweise entmündigt, vermögen deutsche Lobbyisten vielleicht nicht für möglich halten und weiterhin versuchen, sie zu verteufeln und zu verhindern, jedoch gibt es seit Sommer in Frankreich den sogenannten „nutri score“.
Das Ziel dieser Kennzeichnung soll es sein, den Verkauf von Produkten zu fördern, die weniger Fett, Salz und Zucker enthalten, und auf die Weise die Lebensmittelindustrie zur Herstellung gesünderer Produkte zu erziehen.
Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO bewertet die Einführung der Lebensmittelkennzeichnung in Frankreich als einen Erfolg für eine bessere Ernährung.
Na, wäre das nicht auch etwas für Deutschland und ganz Europa…?
Ja, möchte man meinen. Aber nachdem sich die Konzerne jahrelang erbittert gegen eine solche Lebensmittelampel gewehrt haben, wollen plötzlich Nestlé, Coca-Cola, Mars, Mondelez und Co eine eigene EU-weite Ampelkennzeichnung einführen. Jedoch sind die Kriterien so lasch, dass die Industrie-Ampel Produkte gesünder erscheinen lässt, als sie sind. So besitzt diese Konzern-Ampel zwar drei Farben, aber die Kennzeichnung rot für ungesund erhält kein einziges der Produkte. Also praktisch gäbe es nur eine Entscheidung zwischen gelb und grün (siehe Beispiele), während der französische Nutri Score mit fünf Farbabstufungen tatsächliche Unterschiede aufzeigt. Na bravo!
Hier noch ein paar Beispiele, wie sich die Lebensmittelindustrie eine Ampel vorstellt: