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Über die Entmännlichung des Grillens

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Über die Entmännlichung des Grillens oder: Willkommen am Kastratengrill

Früher stand der Mann vor der Höhle und entfachte ein derart großes Feuer, damit auch der Nachbarclan Bescheid wusste, dass dort gerade ein amtliches Mammut gegrillt wurde. Erste Gräser wurden gesammelt und vergoren, um Bier zu brauen, und die Männer standen um das Mammut herum und redeten klug daher. Zugegeben, „klug“ ist relativ, und es wurde auch schon damals viel gerülpst und hier und da an den Eier gekratzt. Aber auch das gehörte und gehört zum Grillen dazu. Bisher!
Letzte Woche war ich mit einem befreundeten Pärchen am See und es sollte auch gegrillt werden. Als neueste Errungenschaft wurde dort ein Lotus-Grill mitgebracht. Der ein oder andere mag jetzt gähnend wegklicken, weil er das Ding schon lange kennt. Mir hingegen war es neu. Zugegeben, ich bin nicht so der Griller! Jedenfalls wurde mir dieser rauchfreie Holzkohle-Grill als die Revolution überhaupt präsentiert.

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Busfahren in Norwegen

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Busfahren in Norwegen
Wer die Rubrik „Spaß im Bus!“ aus meinem Blog kennt, der wird vielleicht etwas enttäuscht sein. Denn dieses Mal ist gar nichts Schlimmes oder Nervendes passiert. Ich war nämlich bloß in Norwegen.
Trotzdem, wie ich finde, durchaus berichtenswert. Auf unserem jährlichen Pfingstbesuch in Oslo verließen Herr Bär und Herr Boe das Flughafenterminal auf der Suche nach dem richtigen Bus, der uns zu meiner Schwester an den Oslofjord bringen sollte. Nach nur kurzer Orientierungslosigkeit fanden wir Bahnsteig und Bus – leider ein paar Minuten zu spät. Der Bus, der einmal pro Stunde den Flughafen verlässt, war abfahrtbereit und leider voll, und vor dem Bus standen noch über 20 Personen, die zum Teil bereits ein Ticket in den Händen oder auf ihren Smartphones hatten. Aha! Overbooking gibt es nicht nur im sondern auch vorm Flughafen.
So weit, so gewöhnlich. Aber wir waren ja in Norwegen! Jetzt traten zwei Personen mit Leuchtwesten und Headsets in den Vordergrund, die sich durch die wartenden Leute fragten, während der volle Bus abfuhr. Und die beiden Servicekräfte vertrösteten die Wartenden nicht auf den nächsten Bus in einer Stunde, sondern telefonierten Extra-Busse heran. Und schon ein paar Minuten später fuhren die ersten Kleinbusse und Taxis vor, um je nach gewünschtem Zielort die Passagiere abzuholen. Das Spektakel dauerte zehn, vielleicht fünfzehn Minuten und dann waren alle ver- und entsorgt. Bis auf uns natürlich, da wir erst ein paar Minuten nach regulärer Abfahrt am Bahnsteig gewesen waren. Womit uns keine besondere Anwendungen und Transportmittel zustanden.

Ach, und natürlich gab es in dem Bus dann nicht nur den Hinweis auf kostenloses WLAN, sondern es funktionierte auch vernünftig.

Für alle, die Interesse an der Rubrik „Spaß im Bus“ haben, geht es hier lang: https://tommiboe.com/category/spas-im-bus/

Und für alle, die Interesse an Geschichten am Fjord haben, bitte: https://tommiboe.com/tag/fjordgesprache/

 

 

Alles Gute aus Sachsen

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Alles Gute aus Sachsen

Kennense Tillich…? Sächsischer Ministerpräsident…? War ja gerade ein bisschen medial unterwegs, der Spacko. Uii, darf man nun sagen, dass er ein Spacko ist, oder bekomme ich jetzt ein Problem, weil er Sorbe ist, also Minderheit…? – Nöh! Finde ich nicht. Denn, egal welche Nationalität, Hautfarbe oder Religion, Spacko bleibt Spacko.

Hat er sich jetzt tatsächlich vor die gesamtdeutschen Mikros getraut und gesagt, was keiner je vermutet hätte, und plötzlich heißt es doch nach Jahrzehnte langem Schweigen, Drumherumreden und Leugnen: „Ja, Sachsen hat ein Problem mit Rechtsextremismus!“ (Erinnert mich gewaltig an die berühmte Filmszene mit Louis de Funés: „Nein“ – „Doch“ – „Ohh!“ www.youtube.com/watch?v=w4aLThuU008)

„Und“, so geht’s weiter, „es (das Problem) ist größer, als viele – ich sage ehrlich: auch ich – wahrhaben wollten!“ Ich meine, jetzt mal ehrlich, wer Jahre lang derart betriebsblind auf dem rechten Auge unterwegs war, darf man dem plötzlich so ein Bekenntnis wie „Ohne Wenn und Aber: Sachsen sagt Nein zu Fremdenfeindlichkeit!“ abkaufen? Wäre auch nur ein Funken Ehrlichkeit und Eingeständnis in die eigene Vereinsblindheit in Tillichs Aussage, dann hätte er mit ihr seinen Rücktritt wegen chronischer Rechstextremismusblindheit verkündet. Das wäre konsequent gewesen, jetzt nicht konsequent im politischen Sinne sondern im moralischen. Aber sorry… das ist natürlich mein Fehler, ständig solche Kategorien miteinander zu vermischen.

Im Hintergrund kassiert Tillich sogar Lob und Applaus für seine deutlichen Worte. Ich könnte über dieses verlogene Pack kotzen!

Auch irgendwie putzig kommt in diesem Zusammenhang das medial inszenierte Gebell um das NPD-Verbot daher. Die NPD hat in ganz Deutschland 5000 Mitglieder, vermutlich die Hälfte davon V-Männer. Das macht mir richtig Angst. Aber trotzdem legen sich alle in Zeugs zu betonen: „Wenn erst mal die NPD verboten ist, dann…!“ Ja, dann was…?! Dann wird alles gut in Sachsen oder was?!

Nein, ihr Arschgeigen, Pegida ist ein Massenphänomen, das sind nicht ein paar Verwirrte und Fehlgeleitete, wie immer wieder krampfhaft betont wird. Das ist der vergessene Teil der Gesellschaft, um den sich der Staat (formerly known as „Sozialstaat“) nicht mehr gekümmert hat, da es wichtiger war, die Wirtschaft mit Schaffung atypischer Beschäftigungsverhältnisse bei Laune zu halten (Leiharbeit, Minijobs, Werksverträge…) und die Vermögenden zu begünstigen (Einführung der Kapitalertragssteuer, Aussetzung der Vermögenssteuer, Senkung des Spitzensteuersatzes). Und jetzt explodiert euch plötzlich der rechte Mob, dem ihr jahrelang Futter gegeben habt, direkt in die Fresse und ihr wundert euch auch noch?! Im Ernst…?! Was macht ihr eigentlich beruflich?

Da mag ich dem Tillich seine plötzliche Einsicht irgendwie doch nicht abkaufen. Und damit kommt der durch? Oh Mann!

Und dann hab ich irgendwo den schönen Satz gelesen: „Pegida und Anschläge vertreiben Investoren und Touristen!“ Ach, darum geht es! Ich hatte fast schon gedacht, das fremdenfeindliche Verhalten gegen Ausländer wäre einfach eine menschliche, gesellschaftliche Katastrophe. Aber nein, Investoren und Touristen könnten verschreckt werden.

Uiii! Na, wenn das so ist, dann muss man wohl wirklich etwas dagegen tun…!

 

Next Stop Liechtenstein!

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Next Stop Liechtenstein
Als wir auf unserer Fahrt zum Skischullandheim von Stuttgart nach Gaschurn fuhren und plötzlich durch das Fürstentum Liechtenstein kamen, wuchsen uns dann doch ein paar Fragezeichen in die Stirn – mal abgesehen von den Schülern, denen lediglich die zahlreichen Kreisverkehre unserer Überlandfahrt auf den Magen schlugen. Was war das denn für eine Reiseroute?! Sammelte der Busfahrer Bonusmeilen oder fehlten ihm noch Länderpunkte? Aprospos, dank dieser originellen Streckenwahl kann ich endlich auch mein Fähnlein in Liechtenstein hissen. Hier musste ich nämlich wirklich noch nie lang fahren. Und hätte ich das gewusst, hätte ich natürlich meinen Koffer voll Bargeld mitgenommen. Mist!
Natürlich hätten wir auch einen anderen Weg nehmen können. Aber immerhin dauerte es so länger… Vielleicht wurde der Fahrer ja pro Stunde bezahlt und, so betrachtet, lohnte sich natürlich jeder Umweg. Für ihn! Oder er hatte beim Routenplaner in sein Navi statt „kürzeste“ oder „schnellste“ Strecke versehentlich „Priorität möglichst viele Kreisverkehre“ oder „so viele unterschiedliche Länder, inklusive Fürstentümer, wie möglich“ eingegeben. Naja, kann ja mal passieren!
Wahrscheinlicher jedoch, dass er „auf Mautstrecken verzichten“ gewählt hat. Denn auf Rücksprache mit dem Busunternehmen, das wir anfragten, für den Rückweg bitte die Option „möglichst schnell nach Hause“ zu priorisieren, erfuhren wir, dass der Busfahrer wohl Mautstrecken umgehen wollte. Auf Schweizer Kreisverkehre liegt nämlich noch keine Gebühr und auch Liechtenstein darf man ohne Zusatzabgaben durchfahren, was ich nur konsequent finde, da die Straßen dort ohnehin weitestgehend durch deutsche Steuerflüchtlingsgelder finanziert werden.
Unser Bus fahrender Sparfuchs hat uns dadurch doch tatsächlich satte zehn Euro gespart! Bei 63 Insassen im Bus macht das stolze 20 Cent pro Person und da ist schon ein Trinkgeld von 2,60 € für den Busfahrer mit eingerechnet. Tja… So ist das nun mal mit Busfahrern, möchte man meinen. Immer für eine Überraschung gut.
Die nächste Überraschung (für mich jedenfalls) war, dass sechs Tage später bei unserer Rückfahrt der Busfahrer zu früh vor dem Hotel stand, gut gelaunt war und uns auf schnellstem Weg nach Stuttgart brachte. Huch! Damit hatte ich echt nicht gerechnet. Aber auch so etwas kann passieren!

 

Für weitere Geschichten aus der Rubrik „Spaß im Bus“ geht’s hier lang:

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Weihnachten 2014 ungültig: Weihnachtsmann gedopt!

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Weihnachten 2014 ungültig: Weihnachtsmann gedopt!

Drøbak, Norwegen. In den heutigen Morgenstunden wurde der Weihnachtsmann beim Verlassen seines Anwesens im norwegischen Drøbak von Mitarbeiter der WADA, der World Anti-Doping Agency, zu einer unangekündigten Dopingprobe veranlasst. Da sich der Weihnachtsmann mit dieser Probe nicht einverstanden zeigte und versuchte, mit seinem völlig überladenen Rentierschlitten die Flucht zu ergreifen, musste er von den bereitstehenden Polizisten überwältigt und zur örtlichen Polizeistation bebracht werden.
Die A-Probe des Dopingtests ergab, dass der Weihnachtsmann mit anabolen Steroiden vollgepumpt war. Im Einzelnen konnten Nandrolon, Trenbolon, Metandienon, Stanozolol und Metenolon nachgewiesen werden. Auch die Testosteron- und Kokainwerte waren stark erhöht.
Ebenso konnten bei allen acht vor Kraft trotzenden Rentieren Clenbuterol sowie etliche anabole Steroide nachgewiesen werden.
In einer ersten Stellungnahme verwies der Weihnachtsmann auf eine jahrelange Hodeninsuffizienz. Daher müsse er bereits seit Jahrzehnten diese notwendige Hormontherapie durchführen. Sein Hausarzt, der ihm diese Langzeitbehandlung verschrieben habe, sei allerdings vor etwa…

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