Impfstratege – früher sagte man „Opfer“, heute: Du Impfstratege!
Impfstratege – früher sagte man „Opfer“, heute: Du Impfstratege!
Über eine tatsächliche Impfung kann ja leider nicht jeder berichten (genauer gesagt: derzeit gerade mal 4,7% der Bevölkerung), aber über Gefahren und Nebenwirkungen der Impfung berichten, das kann ja anscheinend wirklich jeder!
Zu was man heute alles eine Meinung haben muss. Habt Ihr auch eine Meinung zu AstraZeneca? Bestimmt! Wenn aber nicht, dann versucht euch mal schnell eine zu bilden. Nach ein bisschen Pro- und Contra-Recherche werdet ihr merken, dass der Tag vorbei ist. Ging mir auch so. Aber eine Meinung hatte ich immer noch nicht! Vielleicht sollte ich doch kurz das Virologie-Studium nachholen… Andererseits, ich bin ja geimpft und Hauptsache, ich bekomme jetzt bald meinen „Access all areas“-Impfausweis – und wehe der ist nicht golden und gilt nicht für alle 24 Zeitzonen…!
Mal vorweg, ich bin kein Fan der deutschen Impfstrategie, aber es ist auch meine erste Pandemie. Da gibt es viele Ecken, an denen man neue Entscheidungen treffen muss. Aber dass so zielsicher schlechte Entscheidungen getroffen werden, puh, das kann nicht nur Zufall sein.
Wenn mir Big Pharma versprochen hätte, wir machen Euch 100 Millionen Impfdosen, hätte ich wahrscheinlich erst mal „Wow, supi!“ geantwortet. Aber so als regierungserfahrene Regierung mit Erfahrung in Regierungsgeschäften hätte ich nach dem „Wow, supi!“ vielleicht schon nachgefragt: „Aha und wo stellt Ihr die dann her? Weil 100 Millionen ist ja schon mal ne Menge…“ Aber hej, warum immer so kritisch? Und natürlich kann man sagen, wir sind doch froh, dass in so kurzer Zeit überhaupt (mehrere) Impfstoffe entwickelt wurden. Und dieser Einwand ist richtig – und auch falsch. Denn es reicht eben nicht aus, einen Impfstoff zu entwickeln. Denn dadurch ist, wie man gerade hübsch beobachten kann, die Pandemie nicht beendet. Deswegen muss ich fragen: Wo stellt Ihr die 100 Millionen Impfdosen denn nun her, meine lieben, mit staatlichen Geldern kofinanzierten Kooperationspartner?
Ich zweifle überhaupt nicht die Sinnhaftigkeit aller Maßnahmen an. Aber so viel Kritik muss sein: Die Regierung kommt immer daher, als wären ihre Maßnahmen und Strategien alternativlos. Zum Mitschreiben: Nichts ist alternativlos! Besonders nicht die deutsche „too little – too late“-Strategie, die sich leider wie ein roter Faden durch das Corona-Management zieht. Erst bei den OP-Masken, dann bei den ffp2-Masken, dann beim Impfstoff, bei der Sequenzierung, jetzt bei den Selbsttests – immer zu spät zu wenig davon bestellt. Ist das schon Unfähigkeit ober noch Strategie?
Ich bin jetzt auch nicht für die „too big – too blöd“-Strategie aus dem Hause Andi Scheuer. Aber wenn der deutschen Volkswirtschaft durch den Lockdown jede Woche 3,5 Milliarden Einbußen beschert werden (mal völlig abgesehen von der Vernichtung von Existenzen usw.), dann sollte man auch mit weit geöffnetem Portemonnaie auf Shoppingtour gehen, wenn es beispielsweise um Selbsttests geht. Und die Frage, warum das andere Länder können und machen, wird ja wohl erlaubt sein!
Ach richtig, eigentlich wollte ich doch über meine eigenen Impferfahrungen mit AstraZeneca berichten. Mach ich morgen! Dann geht’s um AstraZeneca-Skeptiker und Impfpussies! Übrigens: Astrainer Impfstoff!