Fairtrade-Kaffee ist nicht genug

Gepostet am Aktualisiert am

Fairtrade-Kaffee ist nicht genug

Weder halte ich mich für konsequent noch für besonders weise, aber dass ich mir selbst derart widersprechen muss, das tut doch ein bisschen weh! Denn ich muss hier einen Irrtum eingestehen und, vor allem, ihn korrigieren.

Vor zwei Jahren habe ich in dem Artikel „Fairtrade-Kaffee kann jeder!“ zu mehr Fairplay in der Kaffeetasse aufgerufen und für den Konsum von Fairtrade-Kaffee geworben. Ich möchte das zwar nicht zurücknehmen, aber doch relativieren bzw. die Diskussion in die richtige Richtung lenken. Denn ich war zu kurzsichtig und, wie so oft, nur halbinformiert, was, meines Erachtens, eine der meistverbreiteten Volkskrankheiten unserer Zeit ist: selbstbewusstes Halbwissen!

Zwar gibt es positives Anzeichen: So erzielte der Handel mit fairen Produkten 2017 rund 1,5 Milliarden Euro (in Deutschland), was immerhin einem Anstieg von 13% entspricht. Allerdings macht das pro deutschem Verbraucher gerade mal 18€ pro Jahr. Der Marktanteil von fairem Kaffee liegt bei 4,1% (in 2017).

Und natürlich bleibe ich bei meiner Aussage, dass Fairtrade-Kaffee normalem Kaffee vorzuziehen ist. Allerdings sollte uns bewusst sein, dass die durchs Fairtrade garantierten Preise für die Kaffeebauern gerade einmal einen Aufschlag von 10-20% bedeuten (gegenüber normalem, unfairem Kaffeeanbau).

Allein in Äthiopien arbeiten ca. 30 Millionen Menschen als Kaffeebauern für zurzeit 30-40 € pro Monat (vgl.). Das Problem bleibt: Der Großteil der Wertschöpfung findet auch beim Fairtrade eben nicht in den armen Anbauländern statt, sondern in guter imperialistischer Tradition bei uns. Und die großen Röstereien haben selbstverständlich kein Interesse daran, dass sich daran etwas ändert. Dabei ist es genau das, die Teilhabe an der Wertschöpfung, was sich ändern müsste, um aus den reinen Erzeugerländern wirkliche Profiteure des Kaffeeanbaus zu machen.

Aber es gibt Hoffnung: Denn genau das macht Solino Coffee! Er wird zu 100% in Äthiopien hergestellt. Nicht nur Anbau und Ernte, sondern auch Rösten und Verpacken sorgen dafür, dass die Wertschöpfung weitestgehend im eigenen Land bleibt. Solino: So soll Kaffee!

Und jetzt wirklich: Alle mitmachen!

Kurzer Info-Clip zu Solino Kaffee: hier!

solino logo

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s