Solange es Katzenvideos gibt, wird sich nichts ändern!
Solange es Katzenvideos gibt, wird sich nichts ändern!
Mal im Ernst: Wie ernst kann man eine Gesellschaft nehmen, die sich für Katzenvideos interessiert? Natürlich sind die süß, aber darum geht’s nicht, verdammt!
Für den Brexit hat es nur deshalb eine Mehrheit gegeben, weil viele junge Engländer die Sache nicht ernst genommen und, anstatt zur Wahl zu gehen, lieber Katzenvideos geschaut oder Pokémons gejagt haben.
Ich hab ja neulich schon mal über die Aussetzung der Kaffeesteuer für Fairtrade-Kaffee geschrieben und auch für eine Petition dazu geworben. Jetzt hab ich eine Erfolgsmail erhalten. Ja, denn sage und schreibe 15000 Unterschriften wurden dem zuständigen Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Müller übergeben. Krass, dachte ich! 15000 digitale Unterschriften entsprechen umgerechnet in echte, analoge Unterschriften aus der vor-Internet-Ära (die Älteren erinnern sich) gerade mal 283 (gemäß dem „Ana-Digi-Signiture-Koeffizienten“, der zurzeit bei einem Verhältnis 1:53 liegt). Ich wusste gar nicht, dass man derart wenige Unterschriften einem Bundesminister überreichen darf. Okay, es war nur der Müller, der entspricht ja auch nur 0,1 richtigen Ministern! Gleichzeitig hat ein Videoclip, der zeigt, wie sich Katzen vor Gurken erschrecken (oder war es umgekehrt…?), knapp 20 Millionen Clicks.
Das zeigt doch ziemlich beeindruckend, wofür sich der Durchschnittsdödel in unserer Gesellschaft so interessiert. Für eine gerechtere Welt? Nein, für Katzenvideos! Die sind aber auch süß!
Vielleicht sollte man die Fairtrade-Kampagne ein wenig umgestalten und damit interessanter machen. „Für jedes Päckchen Fairtrade-Kaffee macht sich ein Flüchtling weniger auf den Weg nach Deutschland!“ Mit dieser Motivation könnte womöglich sogar eine ganz neue Klientel für Fairtrade-Produkte begeistert werden!
Übrigens: Fairtrade-Kaffee kann wirklich jeder!
https://tommiboe.com/2017/05/27/fairtrade-kaffee-kann-jeder/
Februar 6, 2018 um 7:22 pm
„Ich wusste gar nicht, dass man derart wenige Unterschriften einem Minister überreichen darf.“
Großartig – Lacher des Tages schon gerettet!
Mehr Desgleichen wünscht sich, natürlich nicht grusslos,
Bärti