Fundstücke in Fernwest – Verluste
Fundstücke in Fernwest – Verluste
Bei der Sicherheitskontrolle auf dem Flughafen in Santiago de Chile habe ich dieses hübsche Behältnis entdeckt, in dem die Dinge landen, die nicht mit ins Handgepäck dürfen (siehe Foto). Warum das da steht…? Vielleicht um zu signalisieren, dass sich das Sicherheitspersonal am Flughafen nicht an der Dummheit der Passagiere bereichert und die Dinge selbst einsteckt. Daneben stand im übrigen bereits der nächste Behälter. Oder aber der psychologische Beratungsdienst des Flughafens hat das Ding aufgestellt, damit sich die Passagiere nicht außerordentlich dämlich vorkommen sondern nur gewöhnlich dämlich, wie nämlich Hunderte anderer vor ihnen.
Mich hat es dieses Mal nicht erwischt. Aber natürlich habe auch ich schon während dieser Reise ein Schweizer Taschenmesser an einem Sicherheitscheck abgestreift.
Das bringt mich darauf, dass auch sonst schon einige Dinge auf dieser Reise verschwunden oder kaputt gegangen sind. Von einigen habe ich mich auch freiwillig (z.T. aus Gewichtsgründen) getrennt. Die Verluste-Liste nach 7,5 Monaten Südamerika:
– 2 Kameras (selbstständig und ohne fremde Hilfe) kaputt gemacht. Meine liebe kleine tolle Sony Cybershot hab ich auf einen ecuatorianischen Bordstein geschleudert. Die zweite hab ich auf einer Berghütte (am Volcan Tronador bei Bariloche) ins Klo geschmissen. Ja! Die Karte mit den Fotos habe ich unter hohem Einsatz gerettet (Keine weiteren Fragen bitte!). Trottel!
– 1 Handy (neudeutsch für mobiles Fernsprechgerät) im Dschungelcamp liegen lassen. Ich bin ein Depp, holt mich hier raus!
– 1 Laptop-Bildschirm gebrochen. Das war allerdings nicht ich, sondern der Typ vom Hostel. Die Sau hat das natürlich abgestritten, da die brasilianische KTU (kriminaltechnische Untersuchung) den Fußabdruck auf meinem Laptop nicht eindeutig seinen Flipflops zuweisen konnte. Egal! Ich konnte einen neuen Screen in Ciudad del Este in Paraguay, einem wahren Elektronik-Shopping-Paradies, für 60$ kaufen.
– 1 Ebook hat sich aufgehängt und lässt sich mit den einzigen beiden Knöpfen nicht wieder neustarten. Ich dachte, ich unterstütze mit dem Kauf des „Tolinos“ den deutschen Buchmarkt und nicht, via Kindle, die Arschgeigen von Amazon. Aber nachdem sich der Tolino aufgehängt hatte, habe ich das Drecksding genauer untersucht und entdeckt, dass die Deutsche Telecom an der Entwicklung beteiligt war. Noch Fragen?! Hätte ich das vorher gewusst…! Penner!
Das war’s auch schon an elektronischen Geräte, also alle mitgenommenen! Dazu:
– 3-4 Handtücher hängen gelassen
– 1 Taucherbrille im Rucksack kaputt gepackt
– 1 Paar Teval-Sandalen verschlissen. Drecksdinger!
– 1 Treckinghose durchgetreckt
– 1 Schirmmütze verloren, ausgerechnet meine persönliche „TB“-Cap
– diverse T-Shirts durch andere ersetzt
– etliche Socken dem Universum geopfert
– und heute, endlich, unter Freudentränen, mich von meinem Drecks-Südamerika-Lonely-Planet getrennt. Wie veraltet und ungenau darf ein Reiseverführer eigentlich sein? Diese Frage beantwortet mich erschreckender Dreistigkeit der Lonely Planet Südamerika. Das ist übrigens das erste Buch in meinem Leben, bei dem ich konsequent alle nicht mehr benötigten Seiten rausgerissen habe. Hat Spaß gemacht!