Desayuno frito
- Desayuno frito – fritiertes Frühstück
Natürlich kann man sein Frühstück fritieren. Das ist technisch gesehen überhaupt kein Problem und auch kulturell scheint es in Südamerika keines zu sein. Ich bin auch kein (so großer) Moralapostel (naja… vielleicht doch!)… Aber mal im Ernst: Wenn man schon morgens damit anfängt, Dinge zu fritieren und sie dann auch noch zu essen, wohin soll das denn tagsüber führen? Wo ist da der Ausweg? Die Gesellschaft endet doch unweigerlich in der Fritierfalle!
Wenn man sich anschaut, wie schnell eine Gesellschaft verfetten kann und wie früh sie damit anfängt, dann ist das schon eine beeindruckende Leistung! Das muss man auch von Deutschland aus, dem Land der Dicken, anerkennen. Der Venezolaner hält da mit den ganz großen, ganz dicken Ländern mit! Er lässt sich nicht abschütteln, sondern beißt kämpferisch in seine Empanada, dass es spritzt. Aber ob es das Wort „Volksgesundheit“ hier gibt und ob das mit Sorge betrachtet wird, das wage ich zu bezweifeln. Der Venezolaner fritiert weiter fröhlich vor sich, als gäbe es kein Morgen und keine Herzkranzgefäße.
So! Das musste jetzt mal sein! Ich habe gerade mein Frühstück hinter mir: Arepa con Jamon y Queso, Pastel de Carne Mechada. Das sollte für die morgendliche Ölung reichen! Lecker war’s schon irgendwie – mit pikanter Salsa, was sonst auch nicht auf meinem Frühstückstisch steht. Vor mir liegt ein Berg von intensiv benutzten Servietten…
Fürs Gewissen einen frischen Melonensaft und ein bisschen übers Fritieren gehetzt, damit Ying und Yang wieder gut ausbalanciert sind. Da geht’s Engelchen und Teufelchen gleich besser.
Ein letzter Blick streift aber doch noch meinen Servietten beladenen Teller und die übergewichtige Kundschaft. Morgen früh gibt’s einfach Früchte!
