Lernen sollen die anderen
Lernen sollen die anderen
Lustig, wenn Lindner und Co den Schülerinnen und Schüler von Fridays for Future sagen, sie sollen doch besser wieder zur Schule gehen um zu lernen, aber die Chance verpassen, die Augen und Ohren aufzumachen und selber etwas dazuzulernen.
Aber dazu ist Lindner nicht in der Lage. Denn sein Blick auf die Welt ist geprägt durch den Politikerblick auf die nächste Wahl und den Wirtschaftsblick auf die nächste Rendite. Damit lässt sich der Weitblick der Fridays for Future nicht vereinen, der sich ja scheinbar gar nicht um das Heute und Morgen kümmern möchte, sondern sich einfach stur aufs Übermorgen richtet, dort wo sich ja die Zukunft befindet. Fast unverschämt diese Zukunftsgewandtheit. Was soll man da als Politiker noch sagen…?!
„Geht Ihr mal wieder in die Schule, wir gestalten solange die Zukunft!“ – Wie lange soll das noch gut gehen?
Das Primat der Ökonomie („Wirtschaft first, Bedenken second“)ist vorbei, das Primat der Ökologie wird kommen. Das ist sicher! Leider entscheiden aber die Primaten der Politik (und ihre Steuerungstechniker) darüber, wann das endlich losgeht!
Was mich ja schon lange in der deutschen Politik ärgert, ist die arrogante Unfähigkeit, einfach mal etwas von den Nachbarländern zu lernen. Das kann der Deutsche nicht. Was wissen die schon?! Wir sind das Land der Dichter, Denker und Ingenieure, wir sind Exportweltmeister (gewesen, möchte man hinzufügen) und vierfacher Fußballweltmeister (keine Ahnung, was das hier zu sagen hat…). – Was soll das…? Sollen die Nachbarländer auch erst mal zwei Weltkriege anzetteln, bevor wir sie ernst nehmen…?!
Auch bildet das einen lustigen Gegensatz zum Prinzip des „lebenslangen Lernens“, das ja gerne dann von der Politik aus dem Hut gezaubert wird, wenn Teile der Bevölkerung mit den gesellschaftlichen Umbrüchen nicht mitkommen, weil ganze Berufszweige, aufgrund von Globalisierung und demnächst Digitalisierung, einfach so wegfallen. Dann heißt es: Jaja, lebenslanges Lernen ist wichtig – für Euch!
Putzig, dass man das von gleichen Politikern nicht erwarten kann. Schließlich wurde viele ja gerade wegen ihrer konservativen und auch bornierten Einstellungen gewählt. Da wäre dazulernen quasi kontraproduktiv! Man könnte von Politiker ja auch verpflichtende Maßnahmen (wie im Hartz IV-System) zur Fortbildung einfordern, wenn man erkennt, dass ihre Ansichten und Kompetenzen nicht mehr zeit- oder gar zukunftsgemäß sind. Ansonsten kürzt man ihre Bezüge.
Das wäre ja mal was…!