Fundstück – Desayuno Argentino
Desayuno Argentino
Reisen ist ja nicht nur schön! So gibt es auch Dinge, die ich definitiv nicht vermissen werde. Gutes Beispiel dafür: Frühstück in Hostels. Okay, was will man/ich erwarten?! Und eine Beschwerde aus dem Mund eines Menschen, der schon Schwierigkeiten hat, frühmorgens Essen zu sehen oder daran zu denken, ohne dass ihm übel wird, und dessen Frühstück aus Coffee- und Brezel-to-go besteht, sollte wirklich keine Referenz sein. Andererseits müssten alle mitteleuropäischen Normalfrühstücker hier erst so richtig wahnsinnig werden.
Aber heute morgen…! Heute morgen…! Dabei ist es ein sehr nettes Hostel sogar mit einem ansässigen Restaurant. Und das Essen sah abends auch ganz lecker aus. Aber das Frühstück…! Selbst einem abgestumpftem Sinn mit quasi Null Erwartungshaltung schlägt so ein Frühstück ins nüchterne Gesicht. Schlimmer dünner Kaffee mit in heißem Wasser aufgelöstem Milchpulver ist ja nichts Ungewöhnliches mehr und ich verstehe solche Beleidigung inzwischen als großangelegtes, wenn auch übertriebenes Toleranztraining. Als „“Essen““ wurde heute folgendes „“Büffet““ feilgeboten (hier sind doppelte Anführungszeichen unumgänglich): schon vorbereitet und hinreichend abgekühlt ein paar Dutzend ganz schwach getoastete Toastbrotscheiben, daneben ein großer Teller vollgestapelt mit portionierten Butterbrocken und auf einem Teller daneben drei (3!) kleine Erdbeermarmeladenportiönchen. Dazu weiter nichts. Ach, doch, ich vergaß. In meiner Not wähle ich die Cornflakes (worauf ich in einem normalen Leben nie zurückgreifen würde!). Allerdings enthält die bereitgestellte Karaffe nicht die erwartete Milch sondern kaltes Wasser mit sehr wenig Milchpulver. Das fällt mir allerdings erst beim Probieren auf. Muss man aber zu Hause nicht nachmachen. Denn: ganz doll BÄÄH!!!
Ich lasse meinen angebissenen Toast, meine aufgeweichten Cornflakes und meine halbvolle Tasse Wasauchimmer möglichst lieblos stehen und gehe ins Städtchen. Ich finde ein Café, das auch tatsächlich Kaffee serviert und bestelle dazu die Rettung eines argentinischen Frühstücks: „Medialunas“, denn die gibt es im Gegensatz zu ALLEN sonstigen Backwaren hier auch „saladas“ / salzig und nicht bloß „dulce“, was richtig übersetzt übrigens nicht „süß“ sondern „extrem süß“ bedeutet.
Was mich zu der Unterhaltung bringt, die ich häufig mit Südamerikanern führe. Was ich denn so frühstücke, wenn ihr Frühstück schon nichts tauge? Naja, jetzt nicht an einem normalen Morgen um 7:00. Dafür ist die Antwort einfach: Nix! Aber mit Zeit, Appetit und Spaß…? Aber egal, was ich dann nenne, der Südamerikaner schüttelt nur unwissend und oder ungläubig den Kopf. Denn was weiß er schon über Brezeln, Brötchen, Käse, Salami, eingelegte Tomaten oder Oliven? Auch diese Antwort ist einfach: Nix! – Schade eigentlich!
Oh, was werde ich frühstücken, wenn ich zurück auf dem guten alten Heimatkontinenten bin…!
März 6, 2014 um 10:22 pm
Hallo, Du armer Argentisch-Frühstücker! Hoffentlich sind die übrigen Mahlzeiten des Tages wohlschmeckender, sonst fällst Du noch ganz “vom Fleisch”. Und Du musst womöglich Deine Tour früher abbrechen, um endlich ein vernünftiges Frühstück und Essen zu bekommen?! Wir werden Dich schon “aufpäppeln”!Aber vorher erwateuernrtenene wir noch spannende Abenteuer und Berichte!! Mit lieben Grüßen und Bussi, Traudl.
April 5, 2014 um 5:32 pm
Herr Boet! Auch ich werde dich gerne während deiner heimatlichen Frühstücks-Koma-Aufwachphase begleiten….sag wo – werde da sein! Här van Bär, der hier im Blog ganz schön was aufzuholen hat und sich drauf freut!