Ohne Phil Collins durch den Altiplano

Kurzmitteilung Gepostet am Aktualisiert am

Ohne Phil Collins durch den Altiplano

(Roadtrip durch den Altiplano, Teil2. Hier geht’s zum 1. Teil:
https://tommiboe.wordpress.com/2014/04/14/mit-phil-collins-durch-den-altiplano/)
Gut! Zwei Probleme bei der großartigen Landschaft waren geblieben: Höhenluft und Phil Collins!
Von beidem hatte ich am ersten Tag ein bisschen Kopfschmerzen bekommen. Richtig höhenkrank, mit Übelkeit und deren Auswurfpraktiken, war ich nicht geworden, obwohl wir uns die meiste Zeit deutlich über 4000 Metern befanden. Aber so ein latenter, nervender Kopfschmerz war dennoch da. Ich trank artig meinen Koka-Tee, auf die angebotenen Koka-Blätter verzichtete ich hingegen. Diese unangenehme Geschmackserfahrung kannte ich schon, danke!
Am zweiten Tag verschwanden dann der Kopfschmerz und auch Phil Collins und seine Freunde. Die Jungs an Bord des Jeeps hatten ihr eigenes Musik-Equipment heute am Start. Am Tag zuvor war es noch in den Tiefen der Rucksäcke auf dem Dach umständlich aber sorgfältig verschnürt gewesen.
Unsere Fahrt ist großartig. Wir kommen reihenweise an farbenfrohen Lagunen vorbei, die zum Teil mit Flamingos bestückt sind. Auch Lamas tummeln sich dort herum. Die Vicunyas lassen sich allerdings nur aus größerer Entfernung bewundern. Sie sind die wildlebenden, während die Lamas die domestizierten sind, das heißt, geschoren und gegessen werden dürfen. Die bunten Fäden in den Lamaohren (siehe Foto) zeigen übrigens den Besitzer an.
Das einzige, was hier oben neben Lamas noch wächst, ist Quinoa, auch Inkareis genannt. Ach ja, und Salz natürlich! Im Salar de Uyuni werden pro Jahr 25000 Tonnen Salz abgebaut.
Womit wir auch zum Höhepunkt unserer Fahrt kommen: dem Salar de Uyuni, dem größten Salzsee der Welt, auf 3600 Meter gelegen und 12000 Quadratkilometer groß. Mein holländischer Reisegefährte konnte diese Zahl gleich mal anschaulich umrechnen: ein Drittel der Fläche der Niederlanden. Wie vielen Wohnwagenstellplätzen das entspricht, konnte er zu meiner Überraschung nicht berechnen.
Aber auch ohne diese Zahlenspiele ist der Salar natürlich eine beeindruckende Angelegenheit.
So ist die Isla Incahuasi, auch Isla del Pescado genannt, ein ehemaliges Korallenriff, in 3600 Metern Höhe (!), das aus dem Salzmeer herausragt und auf dem über 1000 Jahre alte Kakteen stehen. Krass! Oder die hexagonale Struktur der Eisfläche, die den ganzen See durchzieht und jedes Jahr um etwa 4mm wächst, ist einfach wunderschön. Außerdem kann man schön blöde Fotos dort machen. Könnt ja mal die schönsten Fotos googeln…!
Kleiner salziger Beigeschmack war unser Fahrer, der im Idealfall gleichzeitig auch ein Guide hätte sein können. War er aber nicht. Das heißt, er wusste schon ein paar Dinge. Aber man musste schon ordentlich an ihm schütteln, damit Informationen aus ihm raus kamen. Andere Südamerikaner scherzen ja, das spanische Wort für „maulfaul“ sei „boliviano“. Und so einen hatten wir!
Aber ich habe gelernt, das Positive zu sehen, und davon gab es so viel zu sehen, dass das hier nicht als Jammerschrift rüber kommen soll. Freunde, es war ganz ganz großes Breitwandkino!

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Es müsste sich halt jemand die Mühe machen und den Schatten von Herr Boe wegretouchieren…

 

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