Hunde!
Ich knattere vor mich hin. Rechts am Horizont die vagen Umrisse eines liegenden Hundes. Keine schlafende Hunde wecken! denke ich mir. Ich nähere mich, der Hund erhebt sich sehr langsam. Ich sehe, wie sich sein Maul in Zeitlupe zu einem mächtigen, genussvollen Gähnen öffnet. Ich, empathisch, gähne mit und nähere mich weiter, bereits mit gedrosseltem Tempo. Denn ich weiß, die gefährlichsten Tiere der Landstraße sind die Hunde.
Wie um diese These zu beweisen, dreht sich der Hund um und läuft langsam genau vor mir auf die Straße. Es ist nicht so, dass ich Hunde besonders mag, ich mag sie aber auch nicht überfahren. Hunde sind so unglaublich unberechenbar und dumm wie kein anderes Tier am Straßenrand (südamerikanische Ausnahme: der Lemmingvogel). Wirklich überraschend, wie wenig tote Hunde am Straßenrand liegen. Die geringe Zahl wird ihrem verkehrsblinden Verhalten nämlich überhaupt nicht gerecht. Man muss es einfach mal sagen: Es wird sehr für Hunde gebremst!
Aber was gibt es noch Gefährliches am Straßenrand? Ganz weit oben steht der Wasserbüffel. Er ist der Boss der Landstraße. Mit ihm legt sich niemand an. Ein ausgewachsener Wasserbüffel kann 1000 kg schwer werden. Andererseits kommt es selten zu gefährlichen Begegnungen, da sie selten aus dem Nichts plötzlich auf die Straße springen und sich alle Verkehrsteilnehmer intuitiv an die wichtigsten Regeln halten. 1. wenn ein Büffel am Straßenrand geht, fahr dran vorbei; 2. wenn er über die Straße geht, fahre langsam und lass ihn rüber; 3. wenn er auf der Straße geht, halte an und lass ihn entscheiden, was als nächstes passiert. Befinden sich hingegen mehrere Büffel auf der Straße, kann sich die Weiterfahrt auch schon mal etwas länger verzögern. Die Deutsche Bahn würde sagen: es befinden sich Tiere auf den Gleisen!
Ansonsten noch ein paar zusammenfassende Tipps: Ausschau nach dem Muttertier halten! Sollten sich Tiere an beiden Straßenrändern befinden, tendieren die Kinder dazu, über die Straße zum Muttertier zu rennen, egal wie dumm oder tödlich diese Idee im Einzelfall auch sein mag. Der moderne Straßenverkehr hat sich offenbar noch in die DNA eingemendelt.
Menschenkinder am Straßenrand hingegen verhalten sich ausgesprochen vernünftig und freundlich. Es darf viel gewunken und zurückgewunken und „Hello!“ und „Sabaidee!“ gerufen werden. Sehr süß! Aber auch das wächst sich raus!
Zurück zu den Tieren. Einen außerordentlichen Warnhinweis habe ich noch bekommen: Das Schild „Achtung Elefanten!“ Aber zu dieser Gefährdungslage ist dann leider/ zum Glück (kreuze an!) nicht gekommen. Und so bleiben die Hunde die gefährlichste Mischlingsbande der Landstraße!




